Alpen: Jubiläumswoche in der Bücherei endet mit Fragen zur Heimat
In der vergangenen Woche fand in der Bücherei von Alpen eine Jubiläumswoche statt, die mit einer interessanten Diskussion über Fragen zur Heimat endete. Die Veranstaltung zog zahlreiche Besucher an, die sich aktiv an den Gesprächen beteiligten. Dabei wurden unterschiedliche Perspektiven auf das Thema Heimat beleuchtet und diskutiert. Die Teilnehmer hinterfragten ihre persönlichen Beziehungen zu ihrer Heimat und tauschten Erfahrungen und Erinnerungen aus. Diese Veranstaltung zeigte, wie wichtig es ist, sich mit dem Begriff Heimat auseinanderzusetzen und sich über Identität und Zugehörigkeit Gedanken zu machen.
Autor Andreas Wagner begeistert Publikum mit Lesung aus seinem Roman über Heimat und Identität
Als Höhepunkt der Feierwoche zum 30-jährigen Betrieb der Alpener Bücherei unter Trägerschaft des Musik- und Literaturkreises hat Autor Andreas Wagner vor einem interessierten Publikum aus seinem zweiten Roman „Wie Treibgut im Fluss“ gelesen. Begriffe wie Heimat, Sehnsucht und Identität und die Frage nach deren Bedeutung standen im Fokus. Die fiktive Geschichte mit historischem Hintergrund handelt vom Schicksal von drei Dutzend Familien, vertreten durch „Martini Peter“ und dessen Ehefrau Kathrin. Sie ließen sich im Jahre 1741, mangels Perspektive in der eigenen Heimat am Hunsrück in der Pfalz, von einer zwielichtigen Gestalt zum Auswandern in das gelobte Amerika überreden.
Alpener Bücherei feiert 30 Jahre mit Lesung und Diskussion über Auswanderungsgeschichte
Schließlich strandeten sie bereits in Schenkenschanz an der damaligen deutsch-niederländischen Grenzstation, wo man ihnen die Weiterfahrt verwehrte. Nach langer Zeit, die sie auf den Schiffen verbrachten, wo sie durch mitfühlende Bürger mit Lebensmitteln versorgt wurden, bot man ihnen Land in der Gocher Heide an. Dabei handelte es sich um unfruchtbares Land, welches die Auswanderer in jahrelanger mühevoller Arbeit kultivierten. Hier entstand das heutige Pfalzdorf, zu dem später Luisendorf hinzukam. „Mit ihrer Ansiedlung“, erklärte der 45-jährige Autor, „errichteten die verhinderten Auswanderer nicht nur eine neue Heimat, sondern durch ihren Pfälzer Dialekt auch eine Sprachinsel am Niederrhein.“
Niklas aus der „Jetztzeit“ erzählt die Geschichte von den gestrandeten Pfälzern, als er in Köln am Rhein steht und der mächtige Strom an ihm vorüberzieht, während sein kleiner Sohn sich auf dem Spielplatz nebenan austobt. Eine Geschichte, die eng mit der seinen verbunden ist, denn auch sein Leben besteht aus Fragen, auf die er Antworten sucht. Die anwesenden Gäste verfolgten die Lesung sehr gespannt. Einige hatten das Buch bereits gelesen. So auch Wilma Tenelsen. Sie hatte viele Stellen mit Haftnotizen versehen. „Ich halte morgen in Kalkar eine Buchvorstellung ab“, so die 74-Jährige, „und möchte dieses Buch gerne einbeziehen.“ Bei der Lesung erwarte sie neue Erkenntnisse und Antworten auf ein paar Fragen.
Mayersche Buchhandlung unterstützt Lesung
Parallel zur Lesung hatte die Mayersche Buchhandlung einen Büchertisch vorbereitet. Im Vorfeld der Lesung hatten zudem zwölf Kinder an einer Verlosung teilgenommen und Gutscheine für die Mayersche Buchhandlung sowie Kuscheltiere gewonnen. Die ehemalige Gemeindebücherei ging vor 30 Jahren in die Zuständigkeit des Musik- und Literaturkreises über, weil die Gemeinde sie nicht mehr unterhalten konnte. Seitdem wird sie ehrenamtlich geführt.
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