Automobilzulieferer planen Auslandsinvestitionen
Die deutsche Automobilzulieferindustrie befindet sich im Umbruch. Um die globalen Herausforderungen der Branche zu meistern, planen viele deutsche Zulieferer, ihre Auslandsinvestitionen zu erhöhen. Durch die Verlagerung von Produktionsstätten ins Ausland können die Unternehmen von niedrigeren Produktionskosten und verbesserten Logistikketten profitieren. Dieser Schritt soll es den Unternehmen ermöglichen, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und ihre Marktposition zu festigen. Doch welche Chancen und Risiken bergen solche Auslandsinvestitionen für die deutsche Wirtschaft? In diesem Artikel werden wir diese Frage näher untersuchen.
Deutsche Automobilzulieferer planten Auslandsinvestitionen
Bürokratie und hohe Energiekosten gefährden deutsche Industriestandort
Zwei Drittel der Automobilzulieferer planen Auslandsinvestitionen
Ein neuer Umfrageergebnis des Verbands der Automobilindustrie (VDA) zeigt, dass 82 Prozent der deutschen Automobilzulieferer-Betriebe und mittelständisch geprägten Hersteller von Anhängern, Aufbauten und Bussen planen, ihre Investitionen ins Ausland zu verlagern oder ganz zu streichen.
37 Prozent der Unternehmen planen, ihre Investitionen ins Ausland zu verlagern, während 32 Prozent ihre Investitionen verschieben und 13 Prozent ihre geplanten Investitionen streichen wollen. Lediglich 17 Prozent bleiben bei ihren Investitionsplänen und nur ein Prozent der Unternehmen wollen mehr am Standort Deutschland investieren.
„Bundesregierung muss ins Handeln kommen“, sagt VDA-Präsidentin Hildegard Müller. „Die Bundesregierung muss ins Handeln kommen und Maßnahmen ergreifen, die die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland stärken. Wettbewerbsfähige Energiepreise, schnelle Planungs- und Genehmigungsverfahren, ein wettbewerbsfähiges Steuer- und Abgabensystem – die Liste ist lang.“
Bürokratie und hohe Energiekosten als Hauptgründe
Die Unternehmen nennen die überbordende Bürokratie als größte Herausforderung am Standort Deutschland. 83 Prozent der Betriebe sehen die Bürokratie als Hauptgrund für ihre Investitionsentscheidungen.
Dazu kommen die hohen Energiekosten, die für die Unternehmen eine zentrale Herausforderung darstellen. 62 Prozent der Unternehmen sehen die hohen Strompreise als Problem, während 50 Prozent die hohen Gaspreise als Herausforderung ansehen.
Die VDA-Chefin fordert mehr politische Maßnahmen, um den Strompreis für die Industrie zu senken. „In puncto Bürokratie ist der automobile Mittelstand an der absoluten Belastungsgrenze.“
Regierung muss aufpassen
Die Regierung muss aufpassen, dass das industrielle Netzwerk Deutschlands keinen Schaden nimmt. Deutschland muss Industriestandort bleiben. „Dafür braucht es statt Bürokratie und Klein-Klein eine echte langfristige Strategie für mehr Wettbewerbsfähigkeit. Nur so kann Deutschland Industriestandort bleiben, nur so lassen sich Beschäftigung und Wohlstand hierzulande halten“, sagte Müller.
Wirtschaftsminister Robert Habeck und Finanzminister Christian Lindner arbeiten an einem Konzept für eine „Wirtschaftswende“ und wollen dabei Forderungen aus der Wirtschaft aufnehmen. Das Konzept soll gemeinsam mit dem Bundeshaushalt 2025 am 3. Juli vom Kabinett verabschiedet werden.
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