Baulärm oder Arbeitsplatz: Lärmschutz am Arbeitsplatz

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Baulärm oder Arbeitsplatz: Lärmschutz am Arbeitsplatz

In Deutschland gibt es jährlich Tausende von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten, die auf Lärmbelästigung am Arbeitsplatz zurückzuführen sind. Der Lärmschutz ist daher ein wichtiger Aspekt in der Arbeitsplatzsicherheit. Doch wie können Arbeitgeber und Arbeitnehmer gemeinsam Lärmbelästigung vermeiden und einen sicheren Arbeitsplatz schaffen? In diesem Artikel werden wir uns mit der Frage auseinandersetzen, wie man Lärmschutz am Arbeitsplatz umsetzen kann und welche Maßnahmen ergriffen werden müssen, um die Gesundheit und Sicherheit der Arbeitnehmer zu schützen.

Lärmbelastung am Arbeitsplatz: Abhilfe für die Ohren

Der Lärm am Arbeitsplatz ist eine gefährliche Belastung für die Gesundheit. Lärmschwerhörigkeit gehört zu den am häufigsten anerkannten Berufskrankheiten in Deutschland. Jährlich leisten die Unfallversicherungsträger Rentenzahlungen von mehr als 100 Millionen Euro für über 6000 neue Fälle.

Ruhe, bitte! Lärmschutz am Arbeitsplatz ist Pflicht

Ruhe, bitte! Lärmschutz am Arbeitsplatz ist Pflicht

Der Lärmpegel am Arbeitsplatz muss gesetzlich geregelt werden. Wenn der über den Arbeitstag gemittelte Lärmpegel bei 85 dB(A) oder darüber liegt, ist Gehörschutz Pflicht. Regelmäßige arbeitsmedizinische Untersuchungen sind dann auch obligatorisch. Ab 80 dB(A) müssen sie zumindest angeboten werden, ebenso ein Schutz für das Gehör.

Sandra Dantscher, Lärm-Expertin am Institut für Arbeitsschutz der DGUV, betont: Liegt der über den Arbeitstag gemittelte Lärmpegel bei 85 dB(A) oder darüber, ist Gehörschutz Pflicht. Viele Beschäftigte unterschätzen, wie schwer die Sinneszellen ohne Schutz geschädigt würden.

Gehörschutz am Arbeitsplatz: Schutz vor Lärm und Stress

Gehörschutz am Arbeitsplatz: Schutz vor Lärm und Stress

Wenn der Arbeitsplatz zu laut ist und es keine Lärmschutzmaßnahmen gibt, können Beschäftigte sich beschweren. Sie können sich beschweren, sagt Nathalie Oberthür, Fachanwältin für Arbeitsrecht. Der Arbeitgeber muss für Sicherheit am Arbeitsplatz sorgen und die Lärm-Grenzwerte einhalten.

Die Zahlen für Fälle der Lärmschwerhörigkeit sind laut Sandra Dantscher in den vergangenen Jahren signifikant zurückgegangen. Das hat verschiedene Gründe: Es arbeiten insgesamt weniger Menschen in Industriebranchen mit hoher Lärmbelastung, Maschinen sind leiser geworden und es gibt ein größeres Bewusstsein für Lärmschäden und dadurch eine größere Bereitschaft, Gehörschutz zu tragen.

Geräusche müssen aber gar nicht immer besonders laut sein, um als belastend wahrgenommen zu werden und teils massive Auswirkungen auf die Gesundheit zu haben. In der Fachsprache sind das die extra-auralen Lärmwirkungen. Das betrifft vor allem Arbeitsplätze, an denen sich viele Menschen gleichzeitig aufhalten: Großraumbüros, Klassenzimmer oder Supermärkte zum Beispiel.

Die Folgen: Nervosität, Anspannung, Erschöpfung, Konzentrationsschwierigkeiten ebenso wie Magen-Darm-Probleme, hoher Blutdruck oder Herz-Rhythmus-Störungen. Schon ab einem Pegel von 30 dB(A) können sie auftreten.

Arbeitgeber müssen sicherstellen, dass Lärm und störende Geräusche an jedem Arbeitsplatz so weit wie möglich reduziert werden. Bei Tätigkeiten, die viel Konzentration erfordern, darf es nicht lauter sein als 55 dB(A), bei Routinetätigkeiten liegt der Maximalwert bei 70 dB(A).

Was als störend wahrgenommen wird, sei jedoch individuell sehr unterschiedlich, sagt Sandra Dantscher. Was die eine kaum hört, bringt den anderen immer wieder aus der Konzentration. Das sind messbare Effekte, das bildet man sich nicht ein.

Besonders problematisch ist verständliche Sprache im Hintergrund: das Telefonat drei Schreibtische weiter oder das in Dauerschleife dudelnde Einkaufsradio im Supermarkt. Das Gehirn kann kaum anders, als sämtliche Informationen zu verarbeiten – und das kostet Energie.

Ein erster Schritt wäre, sagt Sandra Dantscher, sinnvoll, das heißt tätigkeitsbezogen, zu gruppieren. Wer zum Beispiel konzentriert programmieren muss, sollte nicht neben einem Dauer-Telefonierer sitzen müssen. Akustikdecken und -stellwände dämpfen den Schall. Ebenso helfen Teppiche, den Trittschall zu reduzieren.

Heike Schulze

Ich bin Heike, ein erfahrener Redakteur und der Chefredakteur der Website Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Mit meiner langjährigen Erfahrung in der Branche sorge ich dafür, dass unsere Leser stets aktuelle Nachrichten mit Strenge und Objektivität erhalten. Meine Leidenschaft für den Journalismus und mein Engagement für qualitativ hochwertige Berichterstattung spiegeln sich in jedem Artikel wider, den wir auf Hol Aktuell veröffentlichen. Es ist mir wichtig, unseren Lesern verlässliche Informationen zu liefern und sie stets auf dem neuesten Stand zu halten.

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