Bei der EM tanzen Performer aus der Elfenbeinküste wie Fußballer im FFT.

Bei der EM tanzen Performer aus der Elfenbeinküste wie Fußballer im FFT.

Die Fußball-Europameisterschaft 2021 ist nicht nur ein Schauplatz für sportliche Höchstleistungen, sondern auch für kulturellen Austausch und künstlerische Darbietungen. In diesem Kontext fällt besonders die Performance-Gruppe aus der Elfenbeinküste auf, die mit ihren Tanzdarbietungen die Zuschauer verzaubert. Wie Fußballer auf dem Spielfeld, bewegen sich die Performer auf der Bühne mit Leidenschaft und Präzision, erwecken Emotionen und schaffen eine einzigartige Atmosphäre. Diese künstlerische Darstellung verbindet auf harmonische Weise Sport und Kultur, und zeigt, dass die Europameisterschaft nicht nur ein Wettkampf, sondern auch eine Plattform für Völkerverständigung und interkulturellen Austausch ist.

Tänzerische Performance 'Konami' mischt Fußball und Streetdance-Stil in Düsseldorf auf

Sie trippeln, grätschen, springen, dribbeln und wirbeln durch die Luft. Wenn Fußballerinnen und Fußballer sich besonders grazil auf dem Spielfeld bewegen, sieht es beinahe so aus, als würden sie tanzen. Für viele junge Menschen an der Elfenbeinküste sind das Coole Moves und übernehmen das, was sie bei ihren kickenden Idolen sehen, in ihre eigenen Bewegungsabläufe beim Streetdance-Stil Coupé Décalé. Dieser Mix firmiert unter „Konami“, eigentlich der Name eines japanischen Videogameherstellers.

Kulturelle Verbindungen durch Tanz: 'Konami' bringt afrikanischen Fußball nach Europa

Das Künstlerkollektiv La Fleur hat die tänzerischen Elemente im Fußball und des südafrikanischen Straßentanzes aufgegriffen und aus „Konami“ eine eigene Choreografie entwickelt. Die Performance ist gewissermaßen als Vorspiel für die EM im Juni noch bis zum 28. April auf der Bühen des FFT zu sehen. „Konami“ richtet die Aufmerksamkeit auch auf schwierige Themen, die mit dem Profisport verbunden sind wie Macht, Geld und Korruption.

Das transnationale Ensemble – bestehend aus Annick Choco, Montserrat Gardó Castillo, Carlos Martinez, Ordinateur und Alaingo – erzählt von kulturellen Transfers zwischen Afrika und Europa; von jungen Talenten, die von einer Karriere als Profikicker träumen, Reichtum und Ruhm anstreben. Für viele von diesen aufstrebenden Stars endet dieser Traum in Vereinen der unteren Ligen oder ohne Vertrag. Wenige werden tatsächlich berühmt und für Millionenbeträge von einem Verein zum nächsten weitergereicht.

Choreografin Monika Gintersdorfer erarbeitete mit dem Ensemble und Musiker Timor Litzenberger die Performance als eine Mischung aus Tanz, Gesang und Videoinstallation. Der Ball ist dabei allgegenwärtig, der wird mal gekickt, dann wieder rollt er am Körper der Tanzenden entlang, schlüpft unter den Hoodie oder rollt ins Aus. Manche Bewegungsabläufe erinnern auch an das theatralische Wälzen nach einem Foul.

Für die Recherche zu „Konami“ sammelte das Ensemble Eindrücke beim diesjährigen Afrika-Cup an der Elfenbeinküste und sprach mit jungen afrikanischstämmigen Kickern in Lyon, Frankfurt, Palermo und Abidjan, die sich auf eine Karriere im Profifußball vorbereiten. Ihre Geschichten und Erfahrungen flossen in die Songs und Videos für „Konami“ mit ein. Das macht La Fleurs Performance auch interessant für Nicht-Fußballfans.

Info Tickets und Infos zu Aufführungszeiten von „Konami – Der Fußballtanz“ unter www.fft-duesseldorf.de.