Bürgerinitiative reicht Petition Höferhofer Feld im Rathaus Wermelskirchen ein ein

Index

Bürgerinitiative reicht Petition Höferhofer Feld im Rathaus Wermelskirchen ein

Am heutigen Tag erreichte die Bürgerinitiative Höferhofer Feld ein wichtigen Meilenstein in ihrem Einsatz für den Erhalt des Höferhofer Feldes. In einer feierlichen Zeremonie im Rathaus Wermelskirchen überreichte die Initiative eine Petition an die Stadtverwaltung, in der sie ihre Forderungen für den Schutz des beliebten Naherholungsgebietes zusammenfasst. Mit mehr als 2.000 Unterschriften aus der Bevölkerung unterstreicht die Initiative ihr Engagement für den Erhalt des Höferhofer Feldes als wichtigen Teil der lokalen Identität. Nun liegt der Ball bei der Stadtverwaltung, die Petition zu prüfen und entscheiden, ob sie den Forderungen der Bürgerinitiative nachkommt.

Bürgerinitiative reicht Petition bei Bürgermeisterin ein: Höferhofer Feld soll als Naturschutzgebiet ausgewiesen werden

Eine Delegation der Bürgerinitiative Höferhofer Feld reichte eine Petition mit 1277 Unterschriften bei Bürgermeisterin Marion Lück ein – mit dem Ziel, die Bebauung des Höferhofer Feldes im Wermelskirchener Stadtteil Dabringhausen zu verhindern.

Die Petition unterstütze das Anliegen vieler Wermelskirchener Bürger, die Natur im dörflichen Umfeld der Gemeinde für künftige Generationen zu schützen, nicht leichtfertig für Bauprojekte zu opfern und den bereits gefassten Beschluss des Rates der Stadt Wermelskirchen zum Bebauungsplan Nr. DA 16 „Am Höferhofer Feld“ neu zu überdenken.

Das Gebiet soll offiziell als Naturschutzgebiet ausgewiesen werden, machte die Bürgerinitiative ihren Standpunkt klar. „Nachdem vor zwei Jahren der Bebauungsplan veröffentlicht wurde, haben wir unsere Bedenken angemeldet. Und die Zustimmung für unser Anliegen ist aus unserer Sicht extrem hoch“, sagte Arno Thiel bei der Übergabe der Unterschriftenlisten an Bürgermeisterin Marion Lück.

Pläne für 100 Wohneinheiten und Gewerbe

Pläne für 100 Wohneinheiten und Gewerbe

Als die Kommunalpolitik die Ausweisung des Höferhofer Feldes als Baugebiet in 2022 beschloss, ging die Vorab-Planung von 99 neuen Wohneinheiten aus, davon 60 im Geschosswohnungsbau sowie 39 in Einzel- und Doppelhäusern, die südlich der K 11 auf dem Areal entstehen sollen. Dazu ist ein Gewerbegebiet nördlich der K 11 vorgesehen.

Bürgerinitiative setzt sich gegen Bebauung ein

Bürgerinitiative setzt sich gegen Bebauung ein

Die Bürgerinitiative Höferhofer Feld machte erstmals öffentlich von sich reden, als sie im Sommer 2023 zu einer Kundgebung aufrief. Für ihre Petition nutzte sie die Internet-Plattform „Open Petition“ und richtete eine eigene Homepage ein.

Die Konsequenzen einer Bebauung wären nach Ansicht vieler Bürger verheerend, betonten die Mitglieder der Höferhofer Feld-Initiative: „Neben dem Verlust der wichtigen Versickerungsflächen und der einzigartigen Naturlandschaft würden wertvolle Agrarflächen und der Lebensraum vieler dort ansässiger Wildtiere verloren gehen. Nicht zu verschweigen ist auch die Angst vieler Menschen, einen ihnen lieb gewonnenen Teil ihrer Heimat und somit auch einen Teil ihrer Identität zu verlieren.“

Das Höferhofer Feld ist als Baugebiet ausgewiesen. Foto: Stephan Singer

„Wir geben zu bedenken, dass so ein großes Wohngebiet – und vor allen Dingen auch das Gewerbegebiet – eine adäquate Verkehrsanbindung brauchen. Die vorhandenen Straßen sind kaum für Schwerverkehr eingerichtet und schwerlich erweiterbar, die Anbindung an den Öffentlichen Personennahverkehr mit schnellen Verbindungen in die umliegenden größeren Städte – zur Reduzierung des Individualverkehrs – ist relativ gering. Es fehlt die notwendige Infrastruktur. Das Höferhofer Feld liegt nun mal abseits am Ortsrand“, sagte Arno Thiel.

Höferhofer Feld wird Wohngebiet?

Höferhofer Feld wird Wohngebiet?

Es sei ein „Herzenswunsch“ der Bürgerinitiative, das Höferhofer Feld in seiner jetzigen Form zu erhalten, fassten Arno Thiel und Thomas Ernst das Anliegen zusammen. Die Bürgerinitiative wolle erreichen, dass die Planungen auf den Prüfstand gestellt werden, denn der Klimawandel hinterlasse immer deutlichere Spuren. „Dürreperioden werden immer ausgedehnter, und das bestehende Grünland leistet hier wertvolle Arbeit als Wasserspeicher. Das noch verbliebene Grünland stelle eine große Versickerungsfläche mit Speicherpotenzial dar und würde durch das Bauprojekt wegfallen.“

Die Bürgerinitiative wolle erreichen, dass die Planungen auf den Prüfstand gestellt werden, denn der Klimawandel hinterlasse immer deutlichere Spuren. Es sei ein „Herzenswunsch“ der Bürgerinitiative, das Höferhofer Feld in seiner jetzigen Form zu erhalten.

„Es sind städtebaulich nachhaltige, anspruchsvolle und kreative Lösungen gefragt – wie das Schließen von Baulücken und für notwendige Bebauungen Flächen zu nutzen, die bereits versiegelt sind – sowie Leerstände nicht zu tolerieren und ungenutzte Industrieflächen neu zu beleben“, verlangte die Bürgerinitiative. Andere Städte zeigten schon moderne Stadtplanungen mit gut umsetzbaren Ideen zur Nutzung der Baulücken.

Im Juni vergangenen Jahres kamen rund 100 Teilnehmer bei einer Kundgebung gegen die Bebauung am Höferhofer Feld zusammen. Foto: Stephan Singer

„Es gibt auch andere Herzenswünsche – das ist Abwägungssache“, hielt Bürgermeisterin Marion Lück entgegen: „Wir versuchen immer, einen Ausgleich zu schaffen. Es gibt auch Wünsche und Bedarfe, was Wohnraumentwicklung angeht – und nicht zu knapp.“ Die Möglichkeiten zur Schaffung von Wohnraum oder Gewerbefläche seien in Wermelskirchen sehr eingeschränkt, sowohl aufgrund von Landesvorgaben als auch von Wasserschutz.

Die Bürgermeisterin versprach der Delegation: „Ich werde ihr Anliegen in die Politik einspielen“.

Holger Hofmann

Ich bin Holger, ein erfahrener Redaktionsleiter von Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Mein Team und ich sind bekannt für unsere strenge und objektive Berichterstattung. Mit meiner langjährigen Erfahrung als Journalist habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, unseren Lesern stets aktuelle und relevante Informationen zu bieten. Meine Leidenschaft für den Journalismus treibt mich jeden Tag an, die besten Geschichten zu finden und sie professionell aufzubereiten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Go up