Düsseldorf: Jede zweite Rechnung falsch - Strom, Gas, Heizung

Index

Düsseldorf: Jede zweite Rechnung falsch - Strom, Gas, Heizung

In der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf sorgt ein skandalöser Befund für Aufregung: jede zweite Rechnung für Strom, Gas und Heizung enthält Fehler. Laut einer aktuellen Untersuchung weisen fast 50 Prozent der Rechnungen für Energie und Heizung in Düsseldorf Fehler auf, die zu unberechtigten Mehrkosten für die Verbraucher führen können. Die Stadtverwaltung und die zuständigen Behörden sehen sich nun in der Pflicht, gegen die falschen Rechnungen vorzugehen und die Verbraucher zu schützen.

Düsseldorfer zweifeln an Energiekosten: Strom, Gas und Heizung in der Kritik

Wenn die Rechnung plötzlich deutlich höher ausfällt als sonst, schaut man genauer hin. Immer mehr Düsseldorfer zweifeln angesichts gestiegener Energiekosten offenbar an, ob ihre Abrechnungen für Strom, Gas oder Heizung eigentlich realistisch und richtig sind. Das Problem: Die Zahlen sind oft undurchsichtig und intransparent.

Die Verbraucherzentrale in Düsseldorf berichtet von einer gestiegenen Nachfrage bei Rechtsberatungen und Energiefragen. Gerade Ende 2022 hatten die Preise stark angezogen, im folgenden Jahr kamen dann die hohen Rechnungen – und mit ihnen viele Fragezeichen bei Mietern und Eigentümern.

Über 15.000 Beratungen im Jahr

Über 15.000 Beratungen im Jahr

Die Beratungsstelle in Düsseldorf hat im vergangenen Jahr mehr als 15.000 Verbraucheranliegen bearbeitet. In fast ein Drittel aller Fälle ging es um Rechtsberatungen und -vertretungen.

Themen: Alltagsverträge und Reklamationen (27 Prozent), Energieberatungen (22 Prozent), Kredit- und Finanzprobleme (21 Prozent), Geld und Versicherungen (10 Prozent) und Digitales (8 Prozent). In allen Bereichen ist die Nachfrage gestiegen.

Kontakt: Beratungsstelle der Verbraucherzentrale NRW, Immermannstraße 51 in Düsseldorf, Telefon 0211 7106490, Anfragen und Kosten unter www.verbraucherzentrale.nrw

Falsche Rechnungen und Ungleichheiten bei Energiekosten

Falsche Rechnungen und Ungleichheiten bei Energiekosten

„Die Zahl der Rechtsberatungen ist so groß, weil immer mehr Verbraucher nicht mehr durchdringen“, sagt Sebastian Dreyer, Leiter der Verbraucherzentrale. „Bei Nachfragen zu ihren Abrechnungen landen sie in Callcentern und werden abgewiegelt.“

Bei der Beratungsstelle melden sich Düsseldorfer ganz unterschiedlicher Art, sagt Dreyer, „vom Leistungsempfänger bis zur Großmutter aus Oberkassel, spitz zusammengefasst“. Vor allem aber sind es Menschen, denen die Digitalisierung zu schaffen mache – dazu gehörten Ältere und Menschen mit Migrationsgeschichte, die Deutsch nicht als Muttersprache gelernt haben.

Viele suchen dann Hilfe bei der Verbraucherzentrale. Nicht selten haben die Verbraucher guten Grund für ihre Zweifel. „Gut jede zweite Nebenkostenabrechnung ist fehlerhaft“, sagt Thomas Bertram, Energieberater bei der Verbraucherzentrale in Düsseldorf.

Tipps für Verbraucher

Tipps für Verbraucher

Wer aber den ernsthaften Verdacht hat, dass die Abrechnung nicht korrekt ist, sollte Widerspruch einlegen und sämtliche Rechnungen und Originalbelege anfordern, so Bertram. Vermieter dürfen nämlich nur laufende und jährlich wiederkehrende Kosten auf die Mieter umlegen: Heizung, Warmwasser, Kaltwasser, Abwasser, Grundsteuer. Anders als zum Beispiel einmalige Reparaturen.

Ähnlich sei es bei Strom- und Gasrechnungen. „Die Rechnungen sind teilweise intransparent. Die Verbraucher blicken nicht durch“, sagt Sebastian Dreyer. Meist gehe es in den Beratungen zunächst darum, die Rechnung zu erläutern und zu erklären, wie die Zahlen zustande kommen und was sie bedeuten.

Die nächste Frage: Ist der Verbrauch auch realistisch? So kann es sein, dass Anbieter den Verbrauch schätzen, dann sind die Kosten in der Regel deutlich höher als bei den abgelesenen Werten. Solche Schätzungen müssen auf der Rechnung klar ausgewiesen werden. Ist dieser Wert zu hoch, können Anwohner dem Strom- oder Gasanbieter den tatsächlichen Zählerstand mitteilen und eine korrigierte Rechnung verlangen.

Auch neue Abschlagszahlungen müssen Mieter nicht einfach akzeptieren, wenn diese überhöht sind. Immer wieder habe die Verbraucherzentrale Düsseldorf hier angepasste Abschläge erwirken können.

Udo Mayer

Ich bin Udo, ein erfahrener Redakteur und Chefredakteur der Website Hol Aktuell. Als Generalistische Zeitung bieten wir nationale und internationale Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Mit meiner langjährigen Erfahrung in der Branche leite ich ein Team von talentierten Journalisten, um unseren Lesern stets aktuelle und relevante Informationen zu liefern. Meine Leidenschaft für journalistische Exzellenz treibt mich an, sicherzustellen, dass unsere Artikel fundiert und ausgewogen sind. Bei Hol Aktuell steht die Qualität der Berichterstattung an erster Stelle.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Go up