Ehrenstele für Düsseldorfer Schützen in Flingern aufgestellt

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Ehrenstele für Düsseldorfer Schützen in Flingern aufgestellt

Die Stadt Düsseldorf hat ein wichtiges Zeichen der Wertschätzung für die Düsseldorfer Schützen gesetzt. In dem belebten Stadtteil Flingern wurde nun eine Ehrenstele enthüllt, die an die langjährigen Verdienste der Schützenbruderschaft erinnert. Die Initiative für dieses Projekt ging von der Stadtverwaltung aus, die damit die enge Verbindung zwischen der Stadt und den Schützen unterstreichen möchte. Die Ehrenstele selbst ist ein beeindruckendes Denkmal, das die Geschichte und Tradition der Schützen in Düsseldorf aufgreift. Damit wird die Bedeutung der Schützen für die Stadtgeschichte und die Identität der Düsseldorfer Bevölkerung hervorgehoben.

Über die Ehrenstele für Düsseldorfer Schützen in Flingern aufgestellt

Die Tradition des Schützenwesens reicht ja bis ins frühe Mittelalter zurück. Gegründet zur Verteidigung und Sicherung der Stadt, regelte es auch religiöse, soziale und wirtschaftliche Bedürfnisse des Alltags. Nicht umsonst ist das Schützenwesen seit 2015 in Deutschland immaterielles Unesco-Kulturerbe.

Tradition und Geschichte des Schützenwesens in Flingern

Tradition und Geschichte des Schützenwesens in Flingern

Der Historiker Kaspar Michels von der Arbeitsgruppe Flinger-Pfad hat sich anlässlich der inzwischen bereits 15. Stele, die jetzt für den historischen Rundweg, der im Stadtteil entsteht, am Flinger Broich gesetzt wurde, mit der Geschichte des Schützenvereins in Flingern intensiv beschäftigt. Ihren Ursprung haben die Schützen in Flingern in einem 1851 in Pempelfort gegründeten Schützenverein.

Ab 1857 firmierte man dort als Gemeinschaftsverein, doch die wachsende Zahl an Einwohnern in Flingern führte mit dem Wunsch nach einer eigenen Gemeinschaft zur Verselbstständigung. So gründete sich 1868 der heutige St. Rochus-/St. Sebastianus Schützenverein Düsseldorf-Flingern in einem Lokal an der Lindenstraße 176.

Heute besteht der Schützenverein Flingern aus 17 Kompanien mit rund 350 aktiven Mitgliedern. Höhepunkte des Jahres sind das Titularfest Ende Januar und das viertägige Schützenfest am letzten Wochenende im Juni.

Mehr zu den 15 Stelen in Flingern unter flingerpfad.de

1869 hieß der Schützenplatz „Wiese vor dem Pfannenschuppen“, er soll nahe der Grafenberger Allee gewesen sein. Viele weitere Plätze dieser Art folgten, seit 1974 wird die Kirmes am Flinger Richtweg gefeiert.

Um das Jahr 1900 herum hatte der Verein mehr als 500 Mitglieder, doch der Erste Weltkrieg unterbrach sämtliche Aktivitäten bis 1920. 1929 war dann mit 900 Mitgliedern die stärkste Mitgliederzahl aller Zeiten zu verzeichnen.

Das Nazi-Regime zwang den Verein zur Namensänderung in „Schützengilde Flingern“, auch für Schützenvereine musste von nun an das nationalistische Führerprinzip gelten. Bis 1939 wurde das Schützenfest jährlich gefeiert, mit Ausbruch des Zweiten Weltkrieges kam das Schützenwesen schließlich komplett zum Erliegen.

1945 kehrte der Verein zum alten Namen und zur alten Vereinsführung zurück, 1947 fand wieder ein Schützenfest statt. Meilensteine in der Geschichte des Vereins gab es fortan viele, beispielhaft sei an dieser Stelle die 1966 ins Leben gerufene Aktion Altenhilfe genannt. Daraus wurde später der rechtlich selbstständige Verein „Altenhilfe der Flinger Schützen“.

1968 wurde der 100. Geburtstag am Kirmesplatz Rosmarinstraße/Flinger Broich (heute Dekra) gefeiert. In den 1970er Jahren wurden die ersten weiblichen Mitglieder aufgenommen – die Emanzipation machte auch vor dem Schützenverein in Flingern nicht Halt. Aber erst seit 1989 sind weibliche und männliche Mitglieder tatsächlich völlig gleichberechtigt.

2005 bekam der Verein nach 136 Jahren endlich ein richtiges Zuhause. Die Stadt verpachtete langfristig den ehemaligen Alemannia-Fußballplatz am Flinger Broich 3 und einen Teil dieses Grundstücks mit einem Erbbauvertrag an den Verein. Das alte Clubhaus wurde als kleines Schützenhaus genutzt, 2018 beschenkte sich der Schützenverein zum 150-jährigen Bestehen selbst mit der neuen Schützenhalle.

Die neue Stele wurde dann nun auch auf historischem Boden gesetzt, denn der Flinger Broich 3 war die erste Spielstätte der Fortuna 1895.

Zitate von Kaspar Michels

Michels hat sich auch darüber hinaus dem Schützenwesen intensiv zugewandt – und er bricht eine Lanze für das Brauchtum: „Das Schützenwesen ist eine der wenigen kultur- und sozialgeschichtlichen Erscheinungen, die sich über Jahrhunderte hinweg entwickelt haben. Im 18. Jahrhundert fast vergessen, erlebte es ab Mitte des 19. Jahrhunderts eine Renaissance und ist bis heute erhalten. Es ist ein historisch gewachsener, lebendiger Teil der regionalen und lokalen Identität.“

Außerdem: Die Schützengesellschaften erbringen einen enormen materiellen und ideellen Einsatz, um die Zeugnisse der Vergangenheit zu bewahren und der Gemeinschaft zugänglich zu machen. „Hinzu kommt gleichsam das besondere Verantwortungsgefühl für die Gemeinschaft, das in der lebenswichtigen Dienstleistung der Schützen für die kommunale Einheit wurzelt und heute noch Selbstanspruch der Schützenvereine ist.“

Soziales Engagement, Jugendarbeit, Altenpflege und Spenden gehören zur Normalität und werden seit langer Zeit praktiziert. „So kommen jährlich mehrere Millionen Euro an Spendengeldern und Arbeitseinsätzen zusammen.“

Udo Mayer

Ich bin Udo, ein erfahrener Redakteur und Chefredakteur der Website Hol Aktuell. Als Generalistische Zeitung bieten wir nationale und internationale Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Mit meiner langjährigen Erfahrung in der Branche leite ich ein Team von talentierten Journalisten, um unseren Lesern stets aktuelle und relevante Informationen zu liefern. Meine Leidenschaft für journalistische Exzellenz treibt mich an, sicherzustellen, dass unsere Artikel fundiert und ausgewogen sind. Bei Hol Aktuell steht die Qualität der Berichterstattung an erster Stelle.

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