Einsamkeitsbarometer: Coronapandemie verstärkt Isolation von jungen Menschen

Die Coronapandemie hat nicht nur die Gesundheitssysteme weltweit beansprucht, sondern auch Auswirkungen auf das soziale Leben junger Menschen gehabt. Laut einem aktuellen Einsamkeitsbarometer haben sich die Auswirkungen der Pandemie auf die soziale Isolation junger Menschen verstärkt. Die Studie zeigt auf, dass viele junge Menschen aufgrund der sozialen Distanzierung und der Kontaktbeschränkungen einsamer geworden sind. Die Zahl derjenigen, die sich einsam oder verlassen fühlen, ist im Vergleich zu vor der Pandemie signifikant gestiegen. Diese Entwicklung hat Auswirkungen auf die mentale Gesundheit junger Menschen und sollte dringend Aufmerksamkeit erhalten.

Index

Coronapandemie verstärkt Einsamkeit von jungen Menschen

Die Corona-Pandemie hat die Einsamkeit in Deutschland verstärkt. Laut dem neuen Einsamkeitsbarometer stieg die Einsamkeitsquote in der Bevölkerung von 7,6 Prozent im Jahr 2017 auf 28,2 Prozent im Jahr 2020, dem ersten Corona-Jahr. Im Jahr 2021 ging der Wert wieder auf 11,3 Prozent zurück, lag aber weiterhin über dem Niveau vor der Pandemie.

Einsamkeit bei jungen Menschen

Einsamkeit bei jungen Menschen

Besonders betroffen sind junge Menschen: Im Jahr 2020 gaben fast 32 Prozent der 18- bis 29-Jährigen an, unter Einsamkeit gelitten zu haben. Im Vergleich dazu waren es bei den über 75-Jährigen knapp 23 Prozent. Auch ein Jahr später war das Gefühl von Einsamkeit bei den Jüngeren stärker verbreitet als in anderen Altersgruppen.

Weitere Gruppen, die von Einsamkeit betroffen sind

Auch Alleinerziehende und Migranten sind häufiger von Einsamkeit betroffen als andere Bevölkerungsgruppen. Laut der Studie litten 16,4 Prozent der Alleinerziehenden im Jahr 2021 unter Einsamkeit. Menschen mit Migrationserfahrung sind den Daten zufolge ebenfalls tendenziell einsamer als andere. 16,3 Prozent der Menschen über 18 mit Migrationsgeschichte gaben 2021 an, besonders von Einsamkeit belastet zu sein.

Eine weitere stark von Einsamkeit belastete Gruppe ist die der erwerbslosen und von Armut betroffenen Menschen.

Bundesfamilienministerin Lisa Paus: Einsamkeit ist ein drängendes Problem

Bundesfamilienministerin Lisa Paus bezeichnete Einsamkeit bei der Vorstellung der Daten als drängendes Problem, das der gesamten Gesellschaft schade. Laut Einsamkeitsbarometer haben Menschen mit erhöhter Einsamkeitsbelastung ein signifikant niedrigeres Vertrauen in politische Institutionen als Personen ohne erhöhte Einsamkeitsbelastung.

Paus zufolge liefern die Daten erstmals eine solide Grundlage, um Einsamkeit gezielt zu bekämpfen. Wir wollen Einsamkeit aus der Tabu-Zone holen, bekräftigte sie.

Zusätzliche Maßnahmen gegen Einsamkeit

Joachim Hagelskamp vom Paritätischen Gesamtverband betonte, dass eine gute soziale Infrastruktur die beste Prävention gegen Einsamkeit sei. Die stellvertretende Unions-Fraktionsvorsitzende, Dorothee Bär (CSU), forderte einen zusätzlichen Nationalen Aktionsplan, um Maßnahmen gegen Einsamkeit zu koordinieren.

Sie schlug zudem vor, Hausärzte könnten längst viel mehr als Schnittstelle fungieren und in ihren Praxen über Netzwerke informieren, die sich gegen Einsamkeit engagieren.

Udo Mayer

Ich bin Udo, ein erfahrener Redakteur und Chefredakteur der Website Hol Aktuell. Als Generalistische Zeitung bieten wir nationale und internationale Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Mit meiner langjährigen Erfahrung in der Branche leite ich ein Team von talentierten Journalisten, um unseren Lesern stets aktuelle und relevante Informationen zu liefern. Meine Leidenschaft für journalistische Exzellenz treibt mich an, sicherzustellen, dass unsere Artikel fundiert und ausgewogen sind. Bei Hol Aktuell steht die Qualität der Berichterstattung an erster Stelle.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Go up