EM: Schweiz schlägt Ungarn dank Yakins Startelf-Überraschungen​

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Köln in Rut un Wiess - Schweizer Sieg gegen Ungarn bei Heim-EM

Bei Heimspielen des 1. FC Köln ist die gesamte Domstadt schon Stunden vor dem Anpfiff in Rut un Wiess gehüllt. Entsprechend vertraut wird den Einheimischen der Anblick am Samstag gewesen sein. Am zweiten Tag der Heim-EM fand am frühen Nachmittag das Duell der beiden deutschen Gruppengegner Schweiz und Ungarn in Köln statt – und beide Fanlager hüllten die Stadt schon lange vor Anpfiff in Rut un Wiess, mit leichten, zahlenmäßigen Vorteilen für die Eidgenossen.

21 Bilder: Schweiz und Ungarn hüllen Köln in Rut un Wiess

Foto: dpa/Marius Becker

Im Stadion hatte dann ebenfalls die Schweiz eindeutig die Oberhand. Nach Treffern von Kwadwo Duah (11.), Michel Aebischer (45.) und Breel Embolo (90.+3) stand ein verdienter 3:1-Sieg zu Buche. Barnabas Varga hatte für die Ungarn im zweiten Durchgang zeitweise verkürzt (66.). Ein Start nach Maß für die Schweizer, die mit allerlei Sorgen und Problemen nach Deutschland gekommen waren.

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Mit Ausnahme des 4:0 gegen ein überfordertes Estland schoss die Schweiz seit Oktober in keinem Länderspiel mehr als einen Treffer. Die Antwort auf diese Frage wäre eigentlich Breel Emobolo, doch der Ex-Borusse kämpft wie so häufig in seiner Karriere mit Verletzungsproblemen – nach einem Muskelfaserriss reichte es gegen die Ungarn nicht zu einem Startelfeinsatz. Und so entschied sich Yakin im Auftaktspiel seiner Schweizer etwas überraschend für Kwadwo Duah in vorderster Linie.

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In den Tagen vor Turnierstart bestimmte bei den Schweizern vor allem eine Frage die Diskussionen: Wer soll im Team von Coach Murat Yakin die Tore schießen? Der 27-Jährige war im vergangenen Jahr vom 1. FC Nürnberg zu Ludogorez Rasgrad in die bulgarische Liga gewechselt und hatte erst kurz vor der EM sein Debüt für die Nationalmannschaft der Schweiz gegeben. Mit 45 Minuten Länderspielerfahrung ging der Ex-Clubberer in dieses EM-Spiel, nach 14 weiteren durfte sich Duah dann schon als Torschütze feiern lassen.

Nach feinem Steckpass durch die ungarische Abwehr von Michel Aebischer kam Duah an den Ball, löste sich von seinem Bewacher Willi Orban und traf zum 1:0. Der Treffer wurde noch vom Schiedsrichtergespann um Slavko Vincic wegen einer vermeintlichen Abseitsposition geprüft – am Ende aber zurecht gegeben (14.).

Ein zweiter Treffer fiel dann aber doch noch vor der Halbzeit. Zunächst bekamen die Ungarn den Ball nicht aus dem eigenen Strafraum geklärt, und ließen dann auch noch den von seiner linken Schiene eingerückten Michel Aebischer sträflich frei. Der 27-Jährige nahm aus 18 Metern Maß und knallte den Ball zum 2:0 in die untere rechte Ecke (45.)

Neben Mittelstürmer Duah war auch der Startelfeinsatz von Aebischer auf der linken Seite durchaus eine Überraschung bei den Schweizern. Da mit Steven Zuber der etatmäßige Spieler für die linke Schiene fehlte, hätte sich Yakin dort auch für Xherdan Shaqiri entscheiden können. Immerhin ist der ehemalige Bayern-Spieler – insbesondere bei Großturnieren – so etwas wie die Schweizer-Lebensversicherung. An knapp 50 Prozent aller Länderspieltore der letzten zehn Jahre war Shaqiri direkt beteiligt.

Die Ungarn? Mit Coach Marco Rossi und Superstar Dominik Szoboszlai im Vorfeld der EM durchaus als mögliches Überraschungsteam gehandelt, enttäuschte das Team in den ersten 45 Minuten auf ganzer Linie.

Nach einem Szoboszlai-Freistoß hatte Orban nach 40 Minuten die bis dato beste – und einzige Chance – der Ungarn, köpfte den Ball aber Yann Sommer direkt in die Hände.

Nach dem Seitenwechsel blieb die Schweiz zunächst das dominante Team, kam vor allem über die linke Seite durch das Zusammenspiel der beiden Bundesliga-Akteure Xhaka und Vargas immer wieder gefährlich vor den ungarischen Kasten. Eine halbe Stunde vor dem Abpfiff wendete sich allerdings ein wenig das Blatt.

Das Team von Marco Rossi wurde besser und kam vor allem durch Flanken aus dem Halbfeld zu Gelegenheiten. Nach feiner Hereingabe von Roland Sallai köpfte Barnabas Varga völlig frei vor Yann Sommer noch am Tor vorbei (63.), drei Minuten später fiel aber genau so der Anschlusstreffer. Diesmal war es Szoboszlai, der den Ball mit viel Schnitt von der linken Seite auf Varga brachte. Der Stürmer hatte sich gekonnt von Silvan Widmer gelöst und per Kopf zum 1:2 (66.) getroffen.

Die Ungarn drückten auf den Ausgleichstreffer und wurden dabei von der großen ungarischen Fanschaft auf den Kölner Rängen lautstark nach vorne gepeitscht. Am Ende brachten die Schweizer den Vorsprung aber über die Zeit. Kurz vor Schlusspfiff erzielte der eingewechselte Breel Embolo noch den 3:1-Endstand (90.+3), der aufgrund der ersten 60 Minuten auch verdient war.

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Martin Weiß

Ich bin Martin, Autor bei Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Bei uns findest du aktuelle Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Meine Artikel decken eine Vielzahl von Themen ab und bieten fundierte Informationen für unsere Leser. Mit meiner Leidenschaft für Journalismus und meinem Streben nach Genauigkeit bemühe ich mich, relevante und gut recherchierte Inhalte zu liefern. Folge mir für die neuesten Entwicklungen aus aller Welt!

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