Erkrath: Hochwasserschutz wird nur langsam aufgestockt

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Erkrath: Hochwasserschutz schreitet nur langsam voran

Durch die Erderwärmung werden extreme Wetterereignisse Experten zufolge häufiger und heftiger auftreten. Neben konsequentem Klimaschutz sei es daher wichtig, sich anzupassen. Kommunen und Privatpersonen müssten vorsorgen.

Schlimmstenfalls kann es zu Sturzfluten kommen, die wie zuletzt in Bayern und Baden-Württemberg katastrophale Schäden verursachen und zur Gefahr für Leib und Leben werden. Vor allem Alt-Erkrath hat das vor drei Jahren erlebt. Die Anwohner der damals entfesselten Düssel haben es nicht vergessen – und drängen kontinuierlich darauf, dass die Stadt ihren Vorsorgeanteil erfüllt, Ausgleichsflächen für die Starkregen-Versickerung schafft und mit allen von der Düssel durchflossenen Kommunen an ganzheitlichen Schutzkonzepten arbeitet.

Ein erster Fortschritt

Ein erster Fortschritt

Einen ersten Fortschritt hatte die technische Dezernentin Carola Beck den Demonstrierenden bereits bei der Mahnwache im Juli berichten können: Die Stadt hat ein 8275 Quadratmeter großes Grundstück an der Morper Allee gekauft, das im Falle eines Hochwassers als Überflutungsfläche genutzt werden kann, um Schäden von angrenzenden Gebäuden und Straßenzügen abzuwenden.

Förderung für Privathaushalte und Unternehmen

Förderung für Privathaushalte und Unternehmen

Die Stadt weist darauf hin, dass über den Wiederaufbaufond NRW auch für Privateigentümer noch bis 30. Juni 2026 die Möglichkeit besteht, Vorsorgemaßnahmen zum Schutz vor Starkregen und Hochwasser gefördert zu bekommen. Informationen zu den Voraussetzungen finden sich unter www.mhkbd.nrw, Themenportal Wiederaufbauhilfen für Privathaushalte und Unternehmen der Wohnungswirtschaft.

Die Förderung erfolgt in Höhe von bis zu 80 Prozent der Kosten für Beseitigung von Schäden an Wohngebäuden, Garagen und Stellplätzen, für Abriss- und Aufräumarbeiten sowie für Modernisierungsmaßnahmen, soweit dafür eine Rechtspflicht besteht.

Stadtverwaltung bietet Beratungsgespräche an

Die Stadtverwaltung bietet Bürgern weiterhin Beratungsgespräche zur Eigenvorsorge an. Parallel setzt die Verwaltung nach ersten positiven Gesprächen mit der Eigentümerin weiterhin auf den Fraunhofer Steinbruch als Überflutungsfläche und hat eine Machbarkeitsstudie als Grundlage einer Abwägung von Kosten und Nutzen beauftragt, hieß es jetzt im Umweltausschuss.

Kritik an der Stadtverwaltung

Teile der Politik, etwa Grüne und BmU, bezweifeln allerdings nach wie vor, dass der unter Naturschutz stehende Steinbruch, in dem unter anderem seltene Orchideen wachsen, überhaupt als Wasserrückhaltefläche infrage kommt. In diese Richtung immer wieder Energie zu investieren, sei am Ende vergebliche Liebesmüh.

Den Grünen waren damit nicht zufrieden. Ihnen geht es nicht weit und vor allem nicht schnell genug, es sei höchste Zeit für konkrete Abhilfe. Die Partei pochte im Umweltausschuss auf die Umsetzung eines Beschlusses vom Dezember 2023, der die Stadt zur Erarbeitung von Schwammstadt-Maßnahmen bis zum Sommer 2024 verpflichtet. Passiert sei da offenbar nichts, und die Fläche an der Morper Allee schütze letztlich auch nur einen Teil von Alt-Erkrath, kritisierten die Grünen.

Forderungen der Grünen

Fraktionschef Peter Knitsch vermisst bei der Stadt zum Beispiel Überlegungen wie „Müssen große Flächen wie Gerberplatz und Hochdahler Markt eigentlich komplett versiegelt sein?“. Zudem verschärfe die von der Stadt geplante weitere Versiegelung von Freiflächen in Erkrath-Nord, auf der Neanderhöhe in Hochdahl und der Hasenwiese in Millrath letztlich die Hochwasserproblematik. Die Stadt solle Vorschläge für Entsiegelungen, für Begrünungen, Rigolen und Zisternen machen, forderten die Grünen, fanden aber bei den anderen Fraktionen keine ausreichende Unterstützung für ihren Antrag.

Bernhard Osterwind (BmU) teilte die Kritik der Grünen „vollständig“. Ihm fehle das Verständnis dafür, dass selbst einfache Maßnahmen wie das Absenken von Grasnarben unterhalb der Bordsteinkanten (damit Regenwasser nicht gleich über und ungebremst in die Kanäle läuft) von der Stadt abgebügelt würden, so Osterwind.

Udo Mayer

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