Fairtrade-Stadt Dinslaken: fairer Handel, gegen Kinderarbeit

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Dinslaken feiert 15 Jahre als Fairtrade-Stadt

Seit 15 Jahren trägt Dinslaken den Titel Fairtrade-Stadt und setzt sich damit für faire Arbeitsbedingungen und gegen Kinderarbeit ein. Anlässlich des Internationalen Tages gegen Kinderarbeit, der im Juni begangen wird, macht die Kommune auf die Tatsache aufmerksam, dass Kinderarbeit noch immer weltweit gängige Praxis ist.

„Wir als Stadt Dinslaken tragen auch eine Verantwortung für die Beseitigung von Kinderarbeit. Daher sind wir besonders stolz darauf, uns bereits seit 2009 als Fairtrade-Town bezeichnen und diesen Titel auch weiterhin tragen zu dürfen. Dinslaken steht für fairen Handel und gegen Kinderarbeit. Danke an alle Personen und Engagierten, die sich in unserer Stadt und darüber hinaus für faire Arbeitsbedingungen einsetzen“, so Bürgermeisterin Michaela Eislöffel.

Die Geschichte der Fairtrade-Towns in Deutschland

Die Geschichte der Fairtrade-Towns in Deutschland

Im Jahr 2009 wurde die Kampagne „Fairtrade-Towns in Deutschland“ ausgerufen und Dinslaken wurde noch im selben Jahr als achte Stadt in Deutschland als Fairtrade-Stadt ausgezeichnet. Was vor anderthalb Jahrzehnten noch utopisch klang, hat sich in den zurückliegenden Jahren zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt. Denn in Deutschland tragen bis heute rund 800 Städte diesen Titel.

Sie alle eint die Idee, den fairen Handel zu unterstützen. Durch Veränderungen im eigenen Einkauf, Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit und vor allem die Vernetzung aller Beteiligten fördert die Stadt Dinslaken diese Idee.

Kinderarbeit - ein weltweites Problem

Immer noch werden viele Alltagsprodukte durch Kinderhände erarbeitet. Laut Unicef müssen weltweit über 160 Millionen Kinder arbeiten gehen. Das entspricht einem Anteil von 11 Prozent aller Jungen und Mädchen auf der Welt – und die Dunkelziffer liegt geschätzt noch höher.

Die Arbeiten sind zum Teil sehr gefährlich, schädigen die körperliche und seelische Entwicklung der Kinder und halten sie oft auch vom Schulbesuch ab. Anstatt zur Schule zu gehen, müssen die Kinder in Fabriken, in Bergwerken, auf Plantagen oder auf Feldern arbeiten.

Die häufigste Ursache für Kinderarbeit ist extreme Armut, die Eltern dazu zwingt, ihren Nachwuchs als Arbeitskräfte zu verkaufen oder ihn zum Familieneinkommen beitragen zu lassen.

Kinderarbeit in der Kakao-Produktion

Von den mehr als 160 Millionen betroffenen Kindern arbeiten rund 70 Prozent in landwirtschaftlichen Sektoren, wie zum Beispiel auf Kakao-Plantagen. Insbesondere im Kakao-Anbau ist Kinderarbeit keine Seltenheit, vor allem in Ländern Westafrikas wie Côte d‘Ivoire, wo der Kakao hauptsächlich für den europäischen Markt angebaut wird.

Auf den Plantagen müssen die Kinder beispielsweise Erntesäcke tragen oder aber auch gefährliche Gegenstände wie Macheten oder giftige Pestizide ohne Schutzkleidung einsetzen.

Faire Preise gegen Kinderarbeit

Experten und Expertinnen sind der Ansicht, dass faire Preise für Kakao der beste Weg sind, um Kinderarbeit zu beenden. Seit vielen Jahren stagnieren oder sinken jedoch die Preise, die Bäuerinnen und Bauern für Kakao erhalten, was es für die Farmer und Farmerinnen fast unmöglich macht, vom Kakaoeinkommen zu leben.

Abhilfe verschafft hier der Faire Handel, der bei der Festlegung der Preise auch die Produktionskosten mit einfließen lässt und eine Prämie an die Kakaokooperativen zahlt.

Siegel können eine gute Orientierung dabei geben, Produkte aus ausbeuterischer Kinderarbeit zu umgehen. Weltläden, wie der in der Dinslakener Altstadt, verkaufen darüber hinaus nur Produkte aus fairem Handel, in denen keine Kinderarbeit steckt. Ihre Einnahmen fließen zudem direkt wieder in die Förderung des fairen Handels ein.

Kerstin Klein

Ich bin Kerstin, ein leidenschaftlicher Experte für aktuelle Nachrichten und Autor bei Hol Aktuell. Als Generalist verfasse ich Artikel zu nationalen und internationalen Themen mit Strenge und Objektivität. Meine Begeisterung für Journalismus treibt mich dazu an, fundierte und gut recherchierte Informationen zu liefern, die unsere Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Mit einem Auge für Details und einem starken Sinn für Ethik strebe ich danach, die Leserschaft von Hol Aktuell stets auf dem neuesten Stand zu halten.

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