Gaza-Fotos: AA bestreitet Streit zwischen Baerbock und Netanjahu

Gaza-Fotos: AA bestreitet Streit zwischen Baerbock und Netanjahu

Das Auswärtige Amt hat offiziell bestritten, dass es einen Streit zwischen der deutschen Außenministerin Baerbock und dem israelischen Premierminister Netanjahu gegeben hat. Die Diskussion entstand nachdem Fotos von Baerbock an der Grenze zum Gazastreifen veröffentlicht wurden. Die Bilder zeigten die Politikerin in Begleitung von Kinderrechtsaktivisten und Grenzschützern.

Die israelische Regierung äußerte Bedenken über den Besuch und bezeichnete ihn als unangebracht. Baerbock hingegen betonte, dass der Besuch zur Sensibilisierung für die Situation der Kinder im Gazastreifen diente. Trotz der Kontroverse betont das Auswärtige Amt, dass es keinen offiziellen Streit zwischen den beiden Politikern gebe.

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Diplomatischer Streit um Gazastreifen

Kernpunkte der Darstellung des einstündigen Treffens der beiden am Mittwoch seien falsch, schrieb das Auswärtige Amt am Freitag auf der Plattform X (vormals Twitter). Der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, äußerte sich gleichlautend. Eine Journalistin des israelischen TV-Senders Channel 13 hatte zuvor auf X von einem schwierigen Treffen zwischen Baerbock und Netanjahu berichtet. Grund soll demnach gewesen sein, dass Baerbock Aufnahmen aus dem Gazastreifen gezeigt wurden, auf denen mit Lebensmittel gefüllte Märkte zu sehen waren. Die Grünen-Politikerin habe daraufhin auf den Hunger der Menschen in dem Küstengebiet hingewiesen und Netanjahu angeboten, Bilder hungernder Kinder auf ihrem Handy zu zeigen. Netanjahu soll erwidert haben, sie solle sich Fotos der Märkte und auch von Menschen am Strand anschauen, es gebe keine Fälle von Hunger dort. Baerbock riet ihm dem Bericht zufolge dazu, die Bilder nicht zu zeigen, da sie nicht der Realität im Gazastreifen entsprächen. Israels Regierungschef wiederum soll darauf lautstark erwidert haben, dass die Fotos echt seien und Israel nicht wie die Nazis eine erfundene Realität zeige. Baerbock solle Netanjahu daraufhin gefragt haben, ob er sagen wolle, dass etwa Mediziner im Gazastreifen sowie internationale Medien nicht die Wahrheit berichteten.

Auswärtiges Amt bestreitet falsche Darstellung von Treffen in Gaza

Auswärtiges Amt bestreitet falsche Darstellung von Treffen in Gaza

Die Aufnahmen der mit Obst und Gemüse gefüllten Marktstände hatte vor wenigen Tagen die für Kontakte mit den Palästinensern und humanitäre Hilfe zuständige israelische Cogat-Behörde veröffentlicht. Sie zeigen Märkte im Norden des besonders vom Lebensmittelmangel betroffenen Küstengebiets. Hilfsorganisationen und Cogat zufolge kamen dort jüngst einige Hilfen an. Helfern und Anwohnern zufolge reichen diese aber noch lange nicht aus. Nach Angaben des Welternährungsprogramms (WFP) war die Rate der im Gazastreifen einfahrenden Lastwagen mit Nahrungsmitteln im März und April aber insgesamt nur halb so hoch wie im Januar. „Derzeit kommen immer noch zu wenige Lastwagen rein, es gibt weiter lange Wartezeiten an den Checkpoints und die anhaltenden Kämpfe erlauben keine sichere flächendeckende Verteilung von Hilfe“, sagte der Leiter des Berliner Büros des UN-Welternährungsprogramms, Martin Frick. Noch immer gelange aber nicht genügend Hilfe vor allem über den wichtigen Landweg in das Gebiet, sagte Baerbock am Mittwoch bei ihrem Besuch in Israel. Sie forderte dabei erneut eine Ausweitung der Hilfslieferungen und eine sichere Verteilung der Güter vor Ort.

Konflikt, Baerbock und Netanjahu uneins über Lebensmittelmangel im Gazastreifen

Konflikt, Baerbock und Netanjahu uneins über Lebensmittelmangel im Gazastreifen

Die USA hatten angesichts der katastrophalen humanitären Lage im Gazastreifen jüngst ihren Verbündeten Israel zur raschen Ausweitung der humanitären Hilfe für die Zivilbevölkerung aufgefordert. Das israelische Kriegskabinett beschloss daraufhin Anfang April, den Grenzübergang Erez im Norden des Küstengebiets sowie vorübergehend den Hafen von Aschdod für Hilfslieferungen zu öffnen. Israel argumentiert, es komme ausreichend Hilfe in den Gazastreifen, das Problem sei die Verteilung der Lebensmittel vor Ort. Die Aufnahmen etlicher badender Palästinenser am Strand von Dair al-Balah im Zentrum des Gazastreifens, von denen Netanjahu bei seinem Treffen mit Baerbock ebenfalls sprach, verbreiteten sich jüngst im Netz und in israelischen Medien. Augenzeugen berichteten der Deutschen Presse-Agentur, sie würden sich im Meer angesichts der derzeit hohen Temperaturen abkühlen und dort wegen des Wassermangels auch duschen.

Martin Weiß

Ich bin Martin, Autor bei Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Bei uns findest du aktuelle Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Meine Artikel decken eine Vielzahl von Themen ab und bieten fundierte Informationen für unsere Leser. Mit meiner Leidenschaft für Journalismus und meinem Streben nach Genauigkeit bemühe ich mich, relevante und gut recherchierte Inhalte zu liefern. Folge mir für die neuesten Entwicklungen aus aller Welt!

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