Gründungsbrechstiefe: Warum junge Menschen nicht(starten)?

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Gründungsbrechstiefe: Warum junge Menschen nicht(starten)?

Die Gründungsbrechstiefe, also die Tiefe, in der junge Menschen ihr eigenes Unternehmen gründen, ist in Deutschland ein wichtiger Indikator für die wirtschaftliche Dynamik und Innovation. Doch leider sinkt diese Zahl seit Jahren kontinuierlich. Laut einer aktuellen Studie haben nur weniger als 2 Prozent der jungen Menschen in Deutschland das Ziel, ein eigenes Unternehmen zu gründen. Dieser Rückgang wirft Fragen auf: Warum sind junge Menschen heute nicht mehr bereit, ihr eigenes Unternehmen zu starten? Welche Faktoren behindern sie dabei? Und wie können wir ihnen helfen, ihre Ideen in die Tat umzusetzen?

Gründungsbrechtschleife: Warum junge Menschen in Deutschland nicht starten?

Die guten Nachrichten aus dem deutschen Start-up-Ökosystem häufen sich: Nicht nur die Anzahl der Neugründungen ist im ersten Halbjahr 2024 deutlich gestiegen – und zwar um 15 Prozent im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2023. Es ist auch für immer mehr junge Menschen in Deutschland vorstellbar, ein Unternehmen zu gründen.

40 Prozent der 14- bis 25-jährigen Befragten gaben bei einer repräsentativen Erhebung der Bertelsmann-Stiftung an, dass sie grundsätzlich an einer Gründung interessiert sind. 1694 junge Menschen nahmen im Juni 2023 daran teil, die Ergebnisse wurden jedoch erst jetzt veröffentlicht.

Wie gründungsbereit sind junge Menschen?

Wie gründungsbereit sind junge Menschen?

Elf Prozent der Befragten haben die Gründung sogar schon fest eingeplant, 29 Prozent sind sich noch nicht ganz sicher. Ein Drittel möchte zwar derzeit nicht gründen, schließt diese Option aber auch nicht für sich aus. Nur rund ein Viertel lehnt die Rolle der Unternehmerin oder des Unternehmers völlig ab.

Die Gründungsbereitschaft hängt offenbar von mehreren Faktoren ab: Junge Männer waren eher bereit, eine Firma zu gründen, als die weiblichen Befragten, genauso wie Großstädter eher als Dorfbewohner und jüngere Teilnehmer eher als ältere.

Warum junge Menschen nicht gründen

Warum junge Menschen nicht gründen

Die meisten jungen Menschen, die nicht gründen möchten, eint vor allem eines: Sie sind unsicher und glauben nicht, dass ihre Kompetenzen ausreichen. Jeder Fünfte hat den Eindruck, zu wenig zu wissen, und jeder Sechste das Gefühl, dem Stress nicht gewachsen zu sein.

„Allerdings gehen viel weniger diesen Schritt und gründen auch tatsächlich“, sagt Jugend-Experte Tobias Bürger von der Bertelsmann Stiftung. Und das sei ein Problem. Dem Global Entrepreneurship Monitor 2023 zufolge gründe in Deutschland nur knapp jeder Sechste zwischen 18 und 24 Jahren ein Unternehmen.

Wie kann man junge Menschen zum Gründen animieren?

„Das Potenzial für junges Unternehmertum in Deutschland wird noch zu selten gehoben. Daher müssen wir die Hürden besser erkennen und abbauen, die junge Menschen am Gründen hindern“, sagt Bürger.

Hauke Schwiezer, Geschäftsführer der Non-Profit-Organisation „Startup Teens“, die das Gründen schmackhaft machen möchte, plädiert dafür, dass Lehrer nicht nur die klassischen Berufswege vorstellen, dass Bildungseinrichtungen Mentoren fürs Gründen bereitstellen und dass auch Unternehmer als Vorbilder sichtbarer werden.

„Wir müssen junge Menschen schon in der Schule ans Gründen heranführen“, sagt Schwiezer.

Holger Hofmann

Ich bin Holger, ein erfahrener Redaktionsleiter von Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Mein Team und ich sind bekannt für unsere strenge und objektive Berichterstattung. Mit meiner langjährigen Erfahrung als Journalist habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, unseren Lesern stets aktuelle und relevante Informationen zu bieten. Meine Leidenschaft für den Journalismus treibt mich jeden Tag an, die besten Geschichten zu finden und sie professionell aufzubereiten.

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