Hilden: Frank Markelj war als Fußball-EM-Sprecher für Slowenien tätig

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Hilden: Frank Markelj war als Fußball-EM-Sprecher für Slowenien tätig

In der Fußball-Welt ist ein großer Name aus Hilden aufgetaucht: Frank Markelj. Der gebürtige Hildener war als Sprecher für die slowenische Fußball-Nationalmannschaft bei der Fußball-Europameisterschaft (Fußball-EM) tätig. Dieses eindrucksvolle Amt führte ihn zu verschiedenen Spielorten in Europa, wo er die slowenischen Fußball-Fans auf Deutsch, Englisch und Slowenisch über die Spiele informierte. Mit seiner Expertise und seinem Fachwissen hat er sich einen Namen gemacht und sich als kompetenter Sprecher etabliert. Wir möchten gerne mehr über seine Erfahrungen und Erlebnisse während der Fußball-EM erfahren.

Franc Markelj: Ein Traum wird Wirklichkeit als Dolmetscher für Slowenien

Die Hoffnung starb auf dem Elfmeterpunkt: Am späten Montagabend scheiterte Slowenien im Achtelfinale der Fußball-Europameisterschaft an Portugal. Weil im Elfmeterschießen die Nerven versagten, schied einer der letzten Außenseiter aus dem Turnier aus.

Mit dem dritten Fehlschuss war das Ende einer besonderen Aufgabe für Franc Markelj besiegelt: Der Hildener hatte in den Wochen zuvor die slowenische Delegation, die ihr Quartier in Wuppertal aufgeschlagen hatte, gemeinsam mit seinem Bruder als Dolmetscher durch das Turnier begleitet.

Ein Kindheitstraum wird wahr

Ein Kindheitstraum wird wahr

Vier Tage vor dem ersten Gruppenspiel gegen Dänemark fand das erste Training des EM-Teilnehmers im Stadion am Zoo statt. „Ab dem 12. Juni waren wir fast täglich im Einsatz“, berichtet der 73-Jährige. Los ging es mit einer Pressekonferenz, bei der zwar zunächst Trainer Kek Matjaz und sein Assistent Milivoje Novakovic im Fokus der Journalisten standen, doch als klar wurde, dass hier zwei gebürtige Slowenen dolmetschten, hatten die Reporter eine gute Geschichte gewittert.

Es folgten Fragen auf Fragen an beide Brüder und damit auch ungewohnte Prominenz: „Wenige Tage später hatten die fünf größten Zeitungen in Slowenien über uns geschrieben“, sagt Franc Markelj.

Hinter die Kulissen gucken

Hinter die Kulissen gucken

Ein Traum für Franc Markelj ging mit seinem außergewöhnlichen Job ein Kindheitstraum in Erfüllung: Er konnte endlich einmal im Stadion am Wuppertaler Zoo hinter die Kulissen blicken. Das hatte er sich spätestens nach einem Spiel in den Siebzigern gewünscht: Damals trotzte der Wuppertaler SV dem FC Bayern, der „mit allen Stars“ gekommen war, ein 1:1 ab.

Er erinnert sich: Die Zuschauer standen „Schulter neben Schulter“, „es waren bestimmt 45.000“ im Stadion. 1972 trug der Wuppertaler SV sein Heimspiel gegen den FC Bayern am 5. Spieltag der Saison 1972/1973 aus. Bei den Gästen spielten unter anderem Maier im Tor, Beckenbauer, Schwarzenbeck und Breitner in der Abwehr, Hoeneß im Mittelfeld und Müller im Sturm.

Ein unvergessliches Erlebnis

Ein unvergessliches Erlebnis

Die Geschichte der beiden deutschen Slowenen kennen nun auch viele Menschen im kleinen Staat am Mittelmeer. Ein Reporter hörte übrigens ganz genau hin und hakte nach: Francs älterer Bruder beherrscht die Muttersprache laut Zeitungsbericht ein bisschen besser, weil er vor der Flucht der Familie vor dem kommunistischen Regime Titos die Grundschule besucht hatte.

Mit dem Trainergespann war es möglich, sich in beiden Sprachen zu unterhalten. Über Novakovic ist das bekannt, spielte der 45-Jährige doch von 2006 bis 2014 für den 1. FC Köln und zuvor für einige Vereine in Österreich.

Und mit der Domstadt verbindet Franc Markelj eine besondere EM-Erinnerung. Dort trotzte der Außenseiter den Engländern ein torloses Remis ab. Das eher trostlose Spiel verfolgte der Hildener nicht im Stadion, sondern beim Public Viewing im Zentrum der Rhein-Metropole.

Zehntausend Slowenen seien bestimmt in der Stadt gewesen, berichtet er. Als die Fans geschlossen über die Aachener Straße in Richtung Stadion marschierten, sei das ein überwältigender Anblick gewesen.

Die Erinnerungen bleiben

Die Erinnerungen an eine außergewöhnliche Zeit dürften nicht allzu bald verblassen. Und falls doch, hilft der Blick auf viele Fotos mit Trainern, Spielern und weiteren Mitgliedern der Delegation des EM-Außenseiters, der bei dem Turnier einen ebenso guten Job gemacht hat, wie die beiden deutschen Slowenen.

„Eigentlich waren die alle gut geschossen. Der Torhüter ist halt immer in die richtige Ecke gesprungen.“ Und nun? Franc Markelj sieht in Spanien den großen Favoriten. Das Duell gegen die DFB-Auswahl ist für ihn das vorgezogene Endspiel. „Ich tippe jetzt aber einfach mal gegen meine Überzeugung und setze auf Deutschland“, sagt er mit Blick auf das Viertelfinalspiel an diesem Freitag.

Ursula Herrmann

Ich bin Ursula, Journalistin bei der Webseite Hol Aktuell. Als Generalistin berichte ich über nationale und internationale Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Meine Artikel sind immer aktuell und informativ, um unseren Lesern die wichtigsten Ereignisse des Tages zu präsentieren. Mit meiner Leidenschaft für Journalismus und meinem Engagement für die Wahrheit strebe ich danach, unsere Leser stets gut informiert zu halten.

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