Israels Gespür für die andere Seite im Nahost-Konflikt verloren geht - Eine Analyse der Folgen für den Friedensprozess

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Israels Gespür für die andere Seite im Nahost-Konflikt verloren geht - Eine Analyse der Folgen für den Friedensprozess

Der Nahost-Konflikt ist ein komplexes und vielschichtiges Thema, das die internationale Gemeinschaft seit Jahrzehnten beschäftigt. In diesem Kontext ist es von besonderer Bedeutung, dass die beteiligten Parteien ein gesundes Maß an Empathie und Versöhnungsbereitschaft aufbringen, um zu einer friedlichen Lösung zu gelangen. Doch genau dies scheint in Israel verloren gegangen zu sein.

Die Frage, warum Israel sein Gespür für die andere Seite verloren hat, wird in diesem Artikel analysiert und die Konsequenzen für den Friedensprozess untersucht. Wir werden uns mit den Gründen für diesen Verlust auseinandersetzen und die möglichen Auswirkungen auf die Zukunft des Nahost-Konflikts beleuchten.

Israels Gespür für die andere Seite im NahostKonflikt verloren geht

Die Bilder, die am Sonntag aus Rafah im Süden Gazas kamen, waren erschütternd. Ein israelischer Luftschlag, der Armeeangaben zufolge Hamas-Terroristen treffen sollte, hatte Zelte in einem Flüchtlingslager in Brand gesetzt. Auf Videos hört man verzweifelte Schreie, sieht man Leichen von Kindern. Die Hamas-geführte Gesundheitsbehörde sprach von 45 Toten, und auch wenn deren Zahlen umstritten sind: dass unschuldige Menschen auf grausame Art zu Tode kamen, ist es nicht.

Selbst Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sprach von einem „tragischen Fehler“. Doch nicht alle Menschen in Israel sehen das so. Am Sonntag feierten Juden das Fest Lag B’Omer, bei dem traditionell Lagerfeuer entzündet werden. Der TV-Journalist Yinon Magal von dem rechtsgerichteten Fernsehsender Kanal 14 veröffentlichte auf der Plattform X ein Video von dem Inferno in Süd-Gaza und schrieb mit Anspielung auf Lag B’Omer dazu: „Das zentrale Feuer dieses Jahr in Rafah“. Und die Journalistin Naveh Dromi von dem rechtsreligiösen Nachrichtenportal Makor Rishon („erste Quelle“) kommentierte den Brand mit den Worten: „Frohes Fest“.

Der Mangel an Empathie: Eine Analyse der Folgen für den Friedensprozess

Der Mangel an Empathie: Eine Analyse der Folgen für den Friedensprozess

Die Entgleisungen kommen nicht von ungefähr. Sie sind die extreme Ausprägung eines Phänomens, das sich nicht nur in der israelischen Gesellschaft, sondern auch unter Palästinensern beobachten lässt: ein eklatanter Mangel an Empathie für die andere Seite.

„Die israelischen Medien zeigen nur Luftaufnahmen aus Gaza, nicht die harten Bilder“, sagt Roni Porat, Verhaltensforscherin von der Hebräischen Universität in Jerusalem, gegenüber unserer Redaktion.

„Es ist ein bekanntes psychologisches Phänomen, dass Menschen gegenüber anderen Gruppen weniger empathisch sind“, sagt die Verhaltensforscherin Porat. „Angst verstärkt diese Tendenz. Fühlen Menschen sich bedroht, wird die Gruppenidentität wichtiger. Und schließlich liegt in Empathie für die andere Seite auch ein Risiko. In der Psychologie ist bekannt, dass wir unsere eigene Gruppe als moralisch und gerecht sehen wollen. Doch wenn wir anerkennen, was die eigene Gruppe anderen antut, kann das zu Scham- und Schuldgefühlen führen.“

Selbst in Friedenszeiten sei es schwer, in einer Gesellschaft Verständnis und Mitgefühl für die andere Seite zu fördern – einer der Gründe, warum dieser Konflikt so schwer zu lösen ist.

Die Hoffnung aufgeben will die Forscherin deshalb aber nicht. Im Kleinen gebe es viele ermutigende Beispiele von Koexistenz, etwa an ihrer Universität. „Und das gibt mir Hoffnung. Denn am Ende müssen wir einen Weg finden, alle zusammen hier zu leben“.

Holger Hofmann

Ich bin Holger, ein erfahrener Redaktionsleiter von Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Mein Team und ich sind bekannt für unsere strenge und objektive Berichterstattung. Mit meiner langjährigen Erfahrung als Journalist habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, unseren Lesern stets aktuelle und relevante Informationen zu bieten. Meine Leidenschaft für den Journalismus treibt mich jeden Tag an, die besten Geschichten zu finden und sie professionell aufzubereiten.

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