Kölner Hänneschen wird 222 Jahre jung

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Kölner Hänneschen wird 222 Jahre jung

Am 11. Oktober 1800 wurde das traditionsreiche Kölner Hänneschen, eine der ältesten und bekanntesten Figur der Kölner Fastnacht, erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Seitdem hat sich die Figur zu einem Symbol der Stadt Köln entwickelt. 222 Jahre nach seiner Geburt feiert das Kölner Hänneschen seinen Geburtstag. Anlässlich dieses Jubiläums wird in Köln ein umfangreiches Programm mit verschiedenen Veranstaltungen und Aktivitäten angeboten, um das historische Ereignis gebührend zu feiern.

Das Kölner Hänneschen hat eine besondere Bedeutung für die Stadt und ihre Bewohner. Es ist ein Symbol der Kölner Fastnacht und ein wichtiger Teil der städtischen Identität. In den letzten zwei Jahrhunderten hat sich die Figur zu einem wichtigen Teil der Kölner Kultur entwickelt und wird auch weiterhin ein wichtiger Bestandteil der Stadt bleiben.

Hänneschen feiert 222-jähriges Bestehen als Kölner Superheld

Der Kölner Superheld hat kein besonders cooles Outfit. Rotweiße Zipfelmütze, Weste mit Goldknöpfen, Kniebundhose und weiße Strümpfe. Soweit das Aussehen. Auch die Akustik ist nicht unproblematisch: Was er sagt, versteht man bestenfalls zum Teil, denn er spricht eine Sprache, die heute auch in seiner Heimatstadt nahezu ausgestorben ist - Kölsch.

Ein schwieriger Fall, dieser Hänneschen

Dieser Hänneschen - oder wie man in Köln sagt: das Hänneschen. Es stammt aus der Zeit Napoleons. Trotz dieser historischen Altlasten ist es denkbar erfolgreich: Das nach ihm benannte Hänneschen-Theater, mit knapp 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eines der größten Puppentheater Deutschlands, ist immer ausverkauft und die einzige städtische Bühne in Köln, die 60 Prozent ihres Finanzbedarfs selbst erwirtschaftet.

Das Erfolgsgeheimnis

Das Erfolgsgeheimnis

Was ist das Erfolgsgeheimnis? Es gibt darauf wohl mehrere Antworten. Eine davon lautet: Mundart-Theater mag traditionell oder sogar altmodisch sein, aber es ist in gewisser Weise auch wieder zeitgemäß: Kinder aus Flüchtlingsfamilien etwa sind hier mal nicht in der schwächeren Position, denn ihre sogenannten biodeutschen Klassenkameraden verstehen auch nicht viel mehr als sie.

Das Theater

Das Theater

In diesem Theater ist alles analog, nichts digital. „Und das zieht“, sagt Puppenspielerin Almut Solzbacher. Der Mann, der die Puppen wibbeln lässt Seit 44 Jahren beim Kölner Hänneschen-Theater Der Mann, der die Puppen wibbeln lässt. Während im Zuschauerraum knapp 300 Kinder die Abenteuer von Hänneschen verfolgen, sind hinter der Bühne gleich mehrere Puppenspieler in Aktion.

Die Spieler

Wer hier arbeiten will, muss erstens Kölsch sprechen, zweitens unter 1,80 Meter groß sein - weil er oder sie sonst mit dem Kopf in den Bühnenraum ragen würde - und drittens Multitasking beherrschen. Denn die Spielerinnen und Spieler führen die Puppen nicht nur von unten an Stäben, sondern leihen ihnen auch ihre Stimmen.

Das Live-Sprechen

„Am Anfang ist das wirklich schwierig, da konzentriert man sich auf den Text und denkt dann: „Hilfe, ich muss ja auch spielen!““, erinnert sich Spielerin Solzbacher. „Es braucht ein paar Jahre, bis das Sprechen und Führen der Puppe zu einer Einheit geworden sind.“ Das Live-Sprechen erleichtert die Interaktion mit dem Publikum, das hier nicht etwa andächtig schweigend in den Polstersesseln hängt, sondern lautstark mitgeht.

Das Haus hier ist für viele ein Stück Heimat

Theaterintendantin Mareike Marx: „Das Haus hier ist für viele ein Stück Heimat, und das ist immer mit großen Emotionen verbunden.“ So ist das Theater einerseits ein Hort der Tradition, aber auch eine Institution, die alle einschließen und mit der Zeit gehen will. Für Mareike Marx ist das ein Balanceakt. Was für sie tabu ist, sind die teils seit Jahrhunderten feststehenden Charaktere des Theaters: Neben Hänneschen und Bärbelchen sind das etwa der etwas einfältige Tünnes, der durchtriebene Schäl und der Polizist Schnäuzerkowski, eine Karikatur preußischen Beamtentums.

Für die Zukunft

„Das sind unsere festen Typen, und die darf man nach meiner Überzeugung nicht brechen. Aber gleichzeitig müssen wir auch relevant bleiben.“ Das bedeutet, dass die Figuren durchaus auch weiterentwickelt werden. Bärbelchen zum Beispiel ist anders als früher nicht mehr nur Sidekick und Stichwortgeberin von Hänneschen, sondern hat auch eigene Pointen.

Soeben ist die Nachmittagsvorstellung zu Ende gegangen, und jetzt haben die Kinder die Möglichkeit, Mareike Marx Fragen zu stellen. Wie sie auf die Idee zu dem Stück gekommen sei, will ein Junge wissen. „Vielleicht kennt ihr schon Instagram, wo immer so getan wird, als ob alles, alles wunderschön sein kann und muss“, antwortet sie. „Da hab' ich mich gefragt: Ist das denn wirklich das, was einen glücklich macht? Und die Antwort darauf gibt das Stück.“

Martin Weiß

Ich bin Martin, Autor bei Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Bei uns findest du aktuelle Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Meine Artikel decken eine Vielzahl von Themen ab und bieten fundierte Informationen für unsere Leser. Mit meiner Leidenschaft für Journalismus und meinem Streben nach Genauigkeit bemühe ich mich, relevante und gut recherchierte Inhalte zu liefern. Folge mir für die neuesten Entwicklungen aus aller Welt!

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