Mit Auto zur EM: Parkplätze an Stadien selten ausgelastet​

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Frust über An- und Abreise zu den Stadien wächst während der Europameisterschaft

Nicht nur die allgemeine Fußballeuphorie während der Europameisterschaft wächst derzeit, auch der Frust über An- und Abreise zu den Stadien nimmt zu. Was unter anderem daran liegt, dass DFB und UEFA die nachhaltigste EM aller Zeiten ausrichten wollen. Das Parkplatzangebot an den Arenen ist stark eingeschränkt, statt mit dem Wagen sollen die Fans mit dem öffentlichen Nahverkehr anreisen.

Nur ist dieser nicht in allen Städten gleichermaßen in der Lage, das hohe Fahrgastaufkommen in kurzer Zeit zu bewältigen. „Die Anhänger müssen auch im weiteren Verlauf der EM mit sehr vollen Bussen und Bahnen rechnen und sollten genügend Zeitpuffer einplanen“, sagt Thomas Müther, Sprecher des ADAC Nordrhein. So ergibt sich eine kuriose Situation: Während an Bundesliga-Spieltagen insgesamt mehr Zuschauer in die Stadien strömen als bei der EM, läuft die An- und Abreise in der Regel störungsfreier — abgesehen von regelmäßigen Staus nach Spielende, die vor allem auf den Parkplätzen und auf den Straßen rund ums Stadion entstehen.

Unterschiede zwischen Bundesliga und EM

Unterschiede zwischen Bundesliga und EM

Das Marktforschungsunternehmen SLC Management hat 2021 die Verkehrsinfrastruktur der Bundesliga untersucht und festgestellt, dass 54 Prozent der Fans mit dem Auto anreisen und nur 36,9 Prozent mit dem ÖPNV. Der Rest kommt zu Fuß, mit dem Rad oder nimmt den Fanbus. Generell wurde die Anreise aber mit der guten Note 2,2 bewertet. Optimierungspotential sahen 46 Prozent der Befragten insbesondere im Bereich digitale Lösungen beim Thema Verkehrskonzepte.

Bei der EM zeigt sich ein komplett anderes Bild. So ging die Euro 2024 GmbH vor dem Turnier davon aus, dass rund 80 Prozent der EM-Gäste den öffentlichen Nahverkehr nutzen. Eine Herausforderung für die Verkehrsbetriebe der Ausrichterstädte, die angesichts großer Menschenmassen wie in Gelsenkirchen teils an ihre Grenzen kommen.

Parkplatzangebot wird bewusst eingeschränkt

Das Parkplatzangebot wurde aber auf Wunsch von DFB und UEFA bewusst verknappt, um den Umstieg auf den ÖPNV zu fördern. So stehen in Gelsenkirchen laut Stadt 8500 von sonst 14.000 Parkplätzen in Stadionnähe bereit, in Dortmund sind es laut Tiefbauamt 3000 von 10.000 und in Köln sind es laut Sportstätten GmbH rund 2900 von etwa 7500. Diese reichten aber vollkommen aus, sagt Sportstätten-Sprecher Lukas Wachten. Bisher sei die Kapazitätsgrenze bei den Spielen nicht erreicht worden.

Auch die Stadt Gelsenkirchen gibt an, dass die Parkplatz-Auslastung zwischen 50 und 90 Prozent liege. Der ADAC empfiehlt daher, bei der Anreise mit dem Auto frühzeitig loszufahren, Park & Ride-Anlagen zu nutzen und von dort das letzte Stück zum Stadion mit dem ÖPNV zu fahren. „So spart man sich auch die hohe Parkgebühr“, sagt Müther.

Probleme im Nah- und Fernverkehr

Auf der anderen Seite seien manche Verkehrsbetriebe mit den Besuchermengen überfordert. Auch Nah- und Fernverkehr würden an die Belastungsgrenze geraten. Müther: „Alle Bemühungen, die Fußball-Fans mit Sonderzügen, verlängerten U-Bahn-Linien oder Shuttle-Bussen reibungslos und zügig zum Stadion zu bringen, können nicht über die Probleme im Nah- und Fernverkehr hinwegtäuschen. Verspätungen, technische Defekte und Zugausfälle sorgen für Fanfrust.

Auf den gesamten Autobahnverkehr in NRW habe die EM bisher aber keine größeren Auswirkungen, sagt der ADAC-Sprecher. Wenn, dann staue es sich an den Spieltagen durch anreisende Fußball-Fans eher punktuell im Nahgebiet rund um die Stadien. Generell seien die Autobahnen im Ruhrgebiet und Rheinland vor allem während der Stoßzeiten unter der Woche ohnehin stark belastet.

Heike Schulze

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