Mit Spannung eröffnet in Krefeld die Literarische Sommer

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Mit Spannung eröffnet in Krefeld die Literarische Sommer

Die Stadt Krefeld erwartet mit Großer Vorfreude den Start der Literarischen Sommer, einer Veranstaltung, die sich zu einem Höhepunkt des Kulturkalenders entwickeln wird. Vom 15. Juni bis 15. September präsentiert sich die Stadt als Viertel für Literatur und Kultur, wenn Autorinnen und Autoren, Schriftsteller und Künstler aus aller Welt zusammenkommen, um ihre Werke vorzustellen und zu diskutieren. Die Literarische Sommer bietet ein umfangreiches Programm mit Lesungen, Workshops, Ausstellungen und Konzerten, das für jeden Geschmack etwas bietet. Die Eröffnung der Veranstaltung wird am 15. Juni mit einer groß angelegten Feier begangen, zu der alle Interessierten herzlich eingeladen sind.

Literarischer Sommer in Krefeld eröffnet: Festivaljubiläum mit klugen Reden und Lesungen

Der 25. Literarische Sommer in Krefeld hat begonnen: Kluge Reden, Audioeinspielungen, Gedankenaustausch und Lesungen fügten sich zu einem gehaltvollen Abend mit Büchern von Astrid Roemer und Ilija Trojanow aneinander.

Als Erster begrüßte Oberbürgermeister Frank Meyer die ungefähr 100 Gäste im Atrium der Mediothek. Er befand, es sei vor 25 Jahren ein großes Wagnis gewesen, das Festival ins Leben zu rufen, und bedankte sich besonders bei den Kommunen beiderseits der Grenze. Sie haben mit ihrem Engagement das Festival wachsen lassen. „Der Literarische Sommer ist nicht mehr wegzudenken.“

Ein Abend voller Bücher und Ideen

Ein Abend voller Bücher und Ideen

Die niederländische Generalkonsulin Hanna Andrea Tijnes eröffnete das Literaturfestival erstmals und bekannte sich als „Bücherwurm“. Sie fühle sich geehrt; aber eigentlich ehrte sie als Vertreterin der Krone die versammelten Gäste. Die Generalkonsulin gratulierte beredt zum Jubiläum, das sich durch Liebe zur Literatur und durch Durchhaltungsvermögen auszeichne.

Sie dankte den Projektleitern Ina Engelhardt und Oliver Vogt von Euregio Kultur, die selbstverständlich anwesend waren, und führte dann sehr klug in das Werk von Astrid Roemer ein. Sie besitze eine wichtige Stimme zur Kolonialgeschichte und auch zu der Frage der Identität.

Gastgeberin Evelyn Buchholtz, Leiterin der Mediothek, dankte für finanzielle, ideelle und auch tatkräftige Unterstützung. Dabei besonders zu nennen der „treue Andere Buchladen“ und die Techniker von der Fabrik Heeder. Sie hatten wie immer die Lautsprecheranlage installiert und die roten Tische auf die Bühne gestellt.

Evelyn Buchholtz zitierte im Hinblick auf die beiden Autoren Nabokov: „Wer seine Heimat verlässt, besitzt zwei Leben, jenes in dem man lebt, und das andere, das an dem Ort weitergeht, den man verlassen hat. Damit war die inhaltliche Überleitung gelungen.

Astrid Roemer und Ilija Trojanow

Es übernahm Thomas Hoeps, Leiter des Niederrheinischen Literaturhauses und Moderator des Abends. In den unterschiedlichen Welt- und Lebenserfahrungen, die die beiden Autoren Roemer und Trojanow gemacht haben, sah er eine Verbindung zwischen ihnen. „Reisen bildet – beide haben spannende Romane geschrieben“, sagte Hoeps.

Astrid Roemer wurde 1947 in Niederländisch-Guyana geboren. Das Land wurde 1975 unter dem Namen Suriname von den Niederlanden unabhängig. „Roemer ist die einzige surinamische Schriftstellerin“, sagte er, „die karibische Virginia Woolf.“ Sie hat Theaterstücke, Lyrik und Romane geschrieben. 2019 erschien ihr Roman „Gebrochen Weiß“, auf Deutsch 2023 im Residenz Verlag.

Leider musste das Auditorium auf Astrid Roemer verzichten – familiäre Gründe hinderten sie. Um aber einen Eindruck zu bekommen, spielte Thomas Hoeps einen Audiobeitrag ein, in dem die Schriftstellerin kurz zu hören war, bevor die deutsche Stimme sich darüberlegte.

Einen großen und intensiven Eindruck erhielten die Besucher durch eine Lesung aus „Gebrochen Weiß“. Schauspielerin Eva Spott trug gekonnt aus dem Roman mit sechs Erzählstimmen vor. Drei der vier ausgewählten Passagen führten in die exotische Heimat der Autorin und eröffneten eine fremde Lebenswelt. Hier bestimmen das tropische Klima, die einstige Sklavenhaltung und die koloniale Geschichte die Gedanken.

In der letzten knappen Stunde des Abends ging es um Ilija Trojanows neuen Roman „Tausend und ein Morgen“, erschienen 2024 bei S. Fischer. Der Autor hat für diese Utopie „Chronauten“ erfunden, denen eine Zeitreise in die Vergangenheit behutsame Veränderung der Geschichte möglich macht. „Es entsteht ein neuer Parallelweg der Geschichte“, sagt Trojanow, „wir erfinden Narrative, um uns das Unerklärbare erklärbar zu machen.“

Das Buch hat einen hohen historischen Gehalt und besitzt sprachliche Virtuosität mit lyrischen und poetischen Anklängen. Im Roman geschieht das in der Karibik der Piraten, in Sarajewo 1984 und auch während der russischen Revolution.

Nächster Termin in Krefeld: Am Donnerstag, 11. Juli, kommt Peter Zantingh mit „Zwischen uns und morgen“ in die Fabrik Heeder. Bei gutem Wetter findet der Abend im Innenhof statt. Beginn 20 Uhr. Reservierungen online unter Literarischer-Sommer.eu.

Holger Hofmann

Ich bin Holger, ein erfahrener Redaktionsleiter von Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Mein Team und ich sind bekannt für unsere strenge und objektive Berichterstattung. Mit meiner langjährigen Erfahrung als Journalist habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, unseren Lesern stets aktuelle und relevante Informationen zu bieten. Meine Leidenschaft für den Journalismus treibt mich jeden Tag an, die besten Geschichten zu finden und sie professionell aufzubereiten.

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