Nina Holt: Olympiatraum und 16.000 Kilometer Schwimmen für fünf Weltmeistertitel im Rettungsschwimmen

Die deutsche Rettungsschwimmerin Nina Holt hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Sie will bei den kommenden Olympischen Spielen fünf Weltmeistertitel im Rettungsschwimmen erkämpfen. Um dies zu erreichen, hat sie sich einem intensiven Trainingsprogramm unterzogen, das sie auf 16.000 Kilometer Schwimmen bringt. Dieser immense Trainingsumfang soll ihr helfen, ihre Fähigkeiten zu verbessern und sich auf die höchste Ebene der Rettungsschwimmer zu katapultieren. Die Erfolgsstory von Nina Holt ist beeindruckend und inspirierend zugleich. Wir begleiten Sie auf Ihrem Weg zu den Olympischen Spielen und berichten über ihre Erfahrungen und Erfolge.

Nina Holt: Olympiatraum und Kilometer Schwimmen für fünf Weltmeistertitel im Rettungsschwimmen

Es sei schön, auch mal eine Pause zu haben, sagt Nina Holt vergangene Woche. Mal nicht zum Training, mal keine anstrengende Vorbereitung auf ein wichtiges Sportereignis. Denn große Wettkämpfe gab es zuletzt genug für die Erkelenzerin, und zwar auf größtmöglicher Bühne für ihre Sportdisziplinen.

Nina Holt: Vier Jahre lang intensives Training jetzt fünfmal Gold im Rettungsschwimmen

Da wären zum einen die Olympischen Spiele in Paris zu nennen, zum anderen die Weltmeisterschaften der Rettungsschwimmer in Australien. An beiden Events nahm Holt teil, beide innerhalb eines Monats. Es war jetzt nicht das Härteste, was ich je gemacht habe, aber es war schon eine große Herausforderung, sagt Holt nun lachend.

Beide Events verdeutlichen das sportliche Doppelleben der 21-Jährigen, mit ganz unterschiedlichem Status: Im Schwimmsport ist Holt eine international eher unbekannte Athletin unter vielen; in der Rettungssportszene ist sie hingegen eine große Nummer. Auch für Holt teilweise ein merkwürdiges Gefühl. Ich vergesse das auch oft, dass ich in einer anderen Sportart zur Weltspitze gehöre, in der mich die Leute kennen, sagt sie.

Kilometer Schwimmen, zwei Weltmeisterschaften und ein OlympiaTraum: Nina Holts sportliches Doppelleben

Ihren Stellenwert im Rettungsschwimmen demonstrierte Holt nun an der Gold Coast in Australien. Sieben Medaillen gewann sie bei der Weltmeisterschaft, darunter fünfmal Gold, zweimal mit Weltrekord – über 50 Meter Retten einer Puppe und 100 Meter kombinierte Rettungsübung. Erstmals holte sie auch den WM-Titel über 200 Meter Hindernisschwimmen, außerdem gab es zwei Goldmedaillen mit der Staffel, auch hier mit einem Weltrekord über 4x25 Meter Retten einer Puppe.

Inzwischen ist die siebenfache WM-Titelträgerin im Rettungssport. Bereits 2022 in Italien gewann sie zwei Goldmedaillen. Nina Holt schwimmt zu Gold und kann mit Olympia planen.

RettungsschwimmenWeltmeisterin Nina Holt: Von Paris nach Australien ein Jahr voller sportlicher Herausforderungen

Zwischendrin waren allerdings teilweise gemischte Gefühle bei ihr vorhanden. Am 7. August kam sie von den Olympischen Spielen zurück nach Deutschland und musste direkt in die nächste intensive Vorbereitung starten, ohne Pause, ohne das Erlebte in Paris irgendwie zu verarbeiten. Zwei Wochen später stand der Tagesflug ins 16.000 Kilometer entfernte Australien an. Da kamen schon Gedanken auf: Klappt das? Mache ich das richtig?, sagt Holt.

Die Erfolge bei der Rettungsschwimm-Weltmeisterschaft ließen die etwas enttäuschende Bilanz bei den Olympischen Spielen vergessen. Das beeindruckende Erlebnis der Spiele in Paris war das eine, die Ergebnisse in ihren Staffelwettbewerben das andere. Bei ihrer Olympia-Premiere startete Holt in der 4x100-Meter-Lagen-Staffel der Damen und im Mixed-Wettkampf – in beiden Wettbewerben reichte es zum undankbaren neunten Platz, und damit nicht zum Finale der acht besten Nationen.

Es geht viel um Platzierungen. Deswegen waren die neunten Plätze im ersten Moment enttäuschend. Aber mittlerweile schaue ich zufrieden auf Olympia zurück. Es war das größte Event, auf dem ich je war, so Holt.

Inzwischen befindet sich die Erkelenzerin nun wieder im Training. Seit 2022 am Bundesstützpunkt in Magdeburg unter Schwimm-Bundestrainer Bernd Berkhahn trainiert. Der Schwimmsport steht auch weiterhin für sie im Mittelpunkt. Im kommenden Jahr ist ihr Ziel die Schwimm-Weltmeisterschaft im Sommer in Singapur. Eine Woche später stehen derweil die World Games in China an, die größte internationale Mehrsportveranstaltung für nicht-olympische Sportarten. Auch Rettungsschwimmen gehört dort zum Programm, 2022 holte Holt bei den Games vier Goldmedaillen.

Eine erneute Teilnahme an beiden Events schließt Holt daher nicht aus: Mal schauen, ob das zueinanderpasst. Dann würde ich es wieder machen.

Nina Holt ist eine wahre Sportlerin mit Leib und Seele, die sich zwischen zwei Sportarten bewegt und Erfolge feiert. Ihre nächste Herausforderung wartet bereits auf sie.