- Ein Haus voller Ratten: Der größte Fall von Animal Hoarding in Deutschland
- Ein Krankheitsbild mit katastrophalen Auswirkungen
- Die am häufigsten gesammelten Tiere
- Ein Problem, das nicht ignoriert werden kann
- Die Folgen für die Tiere
- Ein Problem, das gelöst werden muss
- Ein Forschungsprojekt zur Prävention
- Ein rechtsverbindliches Zentralregister
Ein Haus voller Ratten: Der größte Fall von Animal Hoarding in Deutschland
In Altenkirchen wurde ein schockierender Fall von Animal Hoarding entdeckt. Eine Frau hatte insgesamt 2323 Ratten, viele davon trächtig, in ihrem Haus vom Keller bis zum Dachboden gehortet. Dies ist der größte Fall von Animal Hoarding, der jemals vom Deutschen Tierschutzbund erfasst wurde.
Ein Krankheitsbild mit katastrophalen Auswirkungen
Die Auswirkungen von Animal Hoarding sind katastrophal. Die Tiere sind oftmals verwahrlost, trächtig und krank und zeigen Verhaltensauffälligkeiten. Da es sich bei der Tier-Sammelsucht um ein Krankheitsbild handelt, bemerken die Betroffenen oft gar nicht, dass es ihnen und ihren Tieren schlecht geht, und horten immer weiter, sagt Nina Brakebusch, Expertin für Animal Hoarding beim Deutschen Tierschutzbund.
Die am häufigsten gesammelten Tiere
Die am häufigsten gesammelten Tiere waren 2023 wieder Katzen mit 1930 Exemplaren – knapp 1000 Tiere mehr als im Vorjahr – in insgesamt 59 Fällen, gefolgt von Hunden mit 716 Individuen. Jedes zweite gehortete Tier ist ein kleines Heimtier, also Kaninchen, Meerschweinchen, Mäuse, Ratten, wobei die Fallzahl mit 34 unter der von Katzen und Hunden lag.
Ein Problem, das nicht ignoriert werden kann
Seit Beginn der Fallsammlungen im Jahr 2012 waren bis 2023 über 42.000 Tiere von Animal Hoarding betroffen. Die Zahl der Fälle ist im Vergleich zu 2022 um über 2000 gestiegen. Pro Monat gab es durchschnittlich zehn Fälle, vier mehr als in den beiden Vorjahren. Unrühmlicher Spitzenreiter ist erneut Nordrhein-Westfalen mit 36 Fällen.
Die Folgen für die Tiere
Die Tiere leiden unter den Folgen von Animal Hoarding. Sie sind oftmals verwahrlost, krank und zeigen Verhaltensauffälligkeiten. Die Auswirkungen auf die Tiere sind katastrophal. Die Tiere sind oftmals unterernährt, haben Verletzungen und Parasiten und müssen oft eingeschläfert werden.
Ein Problem, das gelöst werden muss
Der Deutsche Tierschutzbund fordert eine kostendeckende Zahlung für die Übernahme kommunaler Pflichtaufgaben. Die Tierheime können die Versorgung und Unterbringung der meist völlig verwahrlosten Tiere kaum stemmen. Jeder einzelne Fall stelle für die Heime eine enorme, zusätzliche Belastung dar.
Ein Forschungsprojekt zur Prävention
Der Deutsche Tierschutzbund hat ein interdisziplinäres Forschungsprojekt ins Leben gerufen, um ein besseres Verständnis für dieses Phänomen zu gewinnen und geeignete Maßnahmen zur Prävention zu entwickeln. Das Projekt besteht aus zwei Teilen. Im ersten Teil steht vor allem die Perspektive der betroffenen Tiere und im zweiten die der betroffenen Menschen im Fokus.
Ein rechtsverbindliches Zentralregister
Der Deutsche Tierschutzbund fordert auch die Schaffung einer rechtsverbindlichen Heimtierschutzverordnung mit Vorgaben zur Zucht und Haltung einzelner Tierarten und ein übergreifendes Zentralregister. Damit könnten Informationen über Tierhalter, die gegen das Tierschutzgesetz verstoßen haben, gesammelt und von allen Veterinärämtern eingesehen werden.
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