NRW: Viele Studierende zum Wintersemester noch ohne Zimmer
In Nordrhein-Westfalen (NRW) stehen viele Studierende vor einem großen Problem: noch immer keine Wohnunterkunft für das kommende Wintersemester. Laut einer aktuellen Umfrage sind zahlreiche Hochschulen in NRW von diesem Problem betroffen. Viele Studienanfänger und studierende müssen sich auf eine lange Warteliste setzen, um ein Zimmer in einem Studentenwohnheim oder einer Wohngemeinschaft zu erhalten. Die Suche nach einer geeigneten Wohnung wird dadurch für viele junge Leute zu einem wahren Abenteuer.
Wohnungsnot unter Studierenden in Nordrhein-Westfalen
Das Wintersemester hat Anfang Oktober begonnen, und trotzdem suchen noch Tausende Studierende in Nordrhein-Westfalen nach einer Wohnung. Laut Studierendenwerk Aachen stehen knapp 7.000 junge Menschen auf der Warteliste für einen der insgesamt nur 5.000 Wohnheimplätze.
„Wie immer ist es leider so, dass wir nicht für alle Studierenden ein Wohnangebot zum Wintersemester haben“, erklärt eine Sprecherin auf dpa-Anfrage.
Hohe Mieten in Kleve
In anderen Universitätsstädten scheint die Lage ebenso prekär: In Köln suchen laut dortigem Studierendenwerk weiterhin 1.500 Studierende nach einem Zimmer. Beim Studierendenwerk in Bonn gibt es noch 2.200 aktive Bewerbungen, worunter jedoch auch Studierende sein könnten, die in der Zwischenzeit etwas gefunden hätten.
Dies gilt in der Regel auch für die anderen Uni-Städte in NRW. Auch in Bielefeld sei die Wohnsituation angespannt. Dort suchen nach Informationen des Studierendenwerks noch 850 Menschen nach einer bezahlbaren Unterkunft. Die Wartezeit für ein Apartment beträgt mittlerweile drei bis vier Semester.
Sind Studierende bereit, in eine WG zu ziehen, geht es deutlich schneller.
Bezahlbarer Wohnraum für alle
In Münster stehen noch knapp 2.350 Studierende auf der Warteliste, wie das dortige Studierendenwerk mitteilt. Auch die Notunterkunft des Studierendenwerks mit 18 Plätzen sei vollständig belegt.
In Münster wird aktuell eine Turnhalle zum Schlafplatz umfunktioniert, um auf die missliche Lage aufmerksam zu machen und Erstsemestern den Start ins Unileben zu erleichtern. Bis zu 150 Erstsemester durften in der ersten Woche in einer Turnhalle übernachten.
„Leute aus Frankfurt, aus einem Dorf in Bayern oder auch aus Bremen sind hier untergekommen und wissen jetzt nicht so wirklich, wie es weitergeht“, erzählt die Vorsitzende des AStAs, Theresa Dissen. Die umfunktionierte Turnhalle war nur eine temporäre Lösung.
Knapper Wohnraum vor allem Problem in Hochschulstädten
In ganz Deutschland sei Wohnraum knapp. „Ein Zustand, der sich vor allem in Hochschulstädten und für Menschen mit einem vergleichsweise geringen Einkommen als hochproblematisch erweist“, sagt Johannes Wessels, Vorsitzender der Landesrektorenkonferenz (LRK) der Universitäten in NRW sowie Rektor der Uni Münster.
Einer aktuellen Statistik zufolge verfüge die Hälfte der Studierenden mit eigener Haushaltsführung über weniger als 870 Euro im Monat. Die LRK appelliere daher an private Wohnungsanbieter und die Politik, verfügbaren Wohnraum optimal auszunutzen und diesen Studierenden anzubieten, sowie die Studierendenwerke zu unterstützen, so dass Wohnheime adäquat ausgebaut werden können.
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