Ölkatastrophen: Bundesregierung prüft Verwendung von Chemikalien im Meer

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Ölkatastrophen: Bundesregierung prüft Verwendung von Chemikalien im Meer

Die Bundesregierung hat angekündigt, die Verwendung von Chemikalien im Meer zu prüfen, um die Auswirkungen von Ölkatastrophen auf die maritime Umwelt zu minimieren. Diese Entscheidung kommt nach einer Reihe von Umwelltkatastrophen, die durch den Einsatz von Chemikalien bei der Bekämpfung von Ölteppichen verursacht wurden. Die Bundesregierung will nun untersuchen, ob der Einsatz von Chemikalien tatsächlich geeignet ist, um die Auswirkungen von Ölkatastrophen zu minimieren, oder ob es alternative Methoden gibt, die weniger schädlich für die Umwelt sind. Dieser Schritt wird von vielen als wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einer umweltfreundlicheren Politik betrachtet.

Bundesregierung prüft Einsatz von Chemikalien bei Ölkatastrophen auf hoher See

Nach Angaben von Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) prüft die Bundesregierung die Zulassung bestimmter Chemikalien zur Bekämpfung von Ölkatastrophen auf hoher See. Bisher könne die Genehmigung für den Einsatz sogenannter Dispergatoren zur Streuung von Ölpartikeln nur in Ausnahmefällen erteilt werden, sagte Lemke bei einem Besuch des Havariekommandos in Cuxhaven.

Das von Bund und Küstenländern finanzierte Kommando ist für das Notfallmanagement in Nord- und Ostsee zuständig - etwa bei größeren Schiffsbränden oder Unfällen mit Ölverschmutzung auf See.

Dispergatoren im Meer: Bundesregierung strebt Ausweitung des Einsatzes an

Dispergatoren im Meer: Bundesregierung strebt Ausweitung des Einsatzes an

In der Nordsee sei der Einsatz von Dispergatoren im Küstenmeer innerhalb der Zwölf-Meilen-Zone bereits möglich - darüber hinaus allerdings nicht, betonte Lemke. Sie erklärte, ihr Ministerium arbeite derzeit gemeinsam mit dem Umweltbundesamt und dem Bundesamt für Naturschutz an einer Gesetzesänderung, die einen Einsatz dieser Chemikaliengemische in der ausschließlichen Wirtschaftszone unter bestimmten Voraussetzungen erlauben würde.

Einen Zeitplan für eine mögliche Ausweitung nannte sie nicht. So funktionieren Dispergatoren: Die Chemikalien lösen Ölteppiche auf und führen zu einer Feinverteilung des Öls im Wasser. Das Öl verschwindet also nicht, sondern wird breiter verstreut. Dies könne, wie ein Sprecher des Ministeriums erläuterte, Tiere wie Seevögel entlasten, aber auch langfristige Auswirkungen im Meer haben.

„Es schädigt Meeresorganismen. Es kann einen relevanten Schaden verursachen. Deshalb ist es richtig, das restriktiv einzusetzen“, betonte Lemke. Eine Umweltkatastrophe direkt vor der Haustüre.

Die Dispergatoren sollen deshalb unter anderem nur dann eingesetzt werden, wenn eine mechanische Aufnahme des Öls nicht mehr möglich ist. Verstärkte Gefahr von Ölkatastrophen: Durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine haben Öl- und Gastransporte auf dem Seeweg zugenommen. Dadurch steige auch das Unfallrisiko - mit möglichem Austritt von Schadstoffen, erklärte Lemkes Ministerium weiter.

Der Leiter des Havariekommandos, Robby Renner, begrüßte die mögliche Ausweitung von Dispergatoren. Es sei eine „hochsensible Thematik“, könne aber helfen, um etwa das Wattenmeer nach einer Havarie vor angetriebenem Öl zu schützen, sagte Renner.

Lemke: Havariekommando macht wichtige Arbeit Der Besuch des Havariekommandos war der Abschluss von Lemkes Sommerreise mit Stationen in Niedersachsen. Am Mittwoch hatte Lemke die Atom-Schachtanlage in der Asse besucht und sich dem Protest von dort versammelten Bürgern gestellt. Die Arbeit des Havariekommandos würdigte die Grünen-Politikerin als wichtige Arbeit, die bei Katastrophen auf hoher See Schlimmeres verhindere.

Udo Mayer

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