Privatrente: Wie der Staat die private Altersvorsorge zukünftig fördert: Das Lindner-Depot

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Privatrente: Wie der Staat die private Altersvorsorge zukünftig fördert: Das Lindner-Depot

Die private Altersvorsorge wird in Zukunft eine bedeutende Rolle bei der Sicherung des Lebensstandards im Alter spielen. Der Staat hat erkannt, dass die staatliche Rente alleine nicht ausreicht, um die Menschen im Alter finanziell abzusichern. Deshalb wird die private Altersvorsorge zukünftig stärker gefördert. Ein wichtiger Schritt in diese Richtung ist das Lindner-Depot, ein neues Instrument zur Förderung der privaten Altersvorsorge. Mit diesem Depot sollen die Menschen ermutigt werden, mehr in ihre zukünftige Alterssicherung zu investieren. Wir werden in diesem Artikel genauer auf das Lindner-Depot eingehen und erklären, wie es funktioniert und welche Vorteile es bietet.

Lindner-Depot: Neues staatlich gefördertes Altersvorsorge-Produkt auf dem Weg?

Der Bundesfinanzminister und FDP-Chef Christian Lindner hat einen Gesetzentwurf zur Reform der privaten Altersvorsorge vorgelegt. Neben der Riester-Rente, die wegen hoher Verwaltungs- und Provisionskosten und geringer Renditen in Verruf geraten ist, soll es künftig ein Wertpapier-Depot geben, das der Staat mit bis zu 600 Euro jährlich fördert.

RiesterRente wird abgelöst: Lindners neuer Gesetzentwurf für private Altersvorsorge

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Die Anleger sollen die Wahl haben zwischen einer Riester- oder Rürup-Rente mit wenig Rendite oder einem Aktien- oder Rentendepot. Es verspricht höhere Renditen, ist aber auch risikoreicher.

FDPChef Lindner plant neues Depot: Höhere Renditen, aber auch höhere Risiken

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Zu diesem Depot, das in Medien bereits „Lindner-Depot“ getauft wurde, die wichtigsten Fragen und Antworten.

Warum will Lindner die private Altersvorsorge reformieren? Seit Jahren werden kaum noch neue, staatlich geförderte Altersvorsorge-Verträge abgeschlossen. Viele der über 15 Millionen Riester-Verträge werden gar nicht mehr aktiv bespart, sondern sind ruhend gestellt. Die Zahl der Altersvorsorge-Verträge ist seit 2018 sogar rückläufig. Für viele Sparer macht die Riester-Rente wegen zu geringer oder sogar negativer Renditen keinen Sinn.

Was plant Lindner im Detail? Neben der klassischen Riester-Rente soll es möglicht ab 2026 zwei weitere Spar-Varianten geben: Zum einen ein neues Rentendepot, bei dem man sein Geld in einer Mischung aus Rentenversicherung und Aktien anlegt. Garantiert werden aber nur 80 Prozent der eingezahlten Beiträge, nicht mehr wie bei Riester 100 Prozent. Zum anderen soll es eine noch risikoreichere Variante geben, bei der die Sparerinnen und Sparer selbst entscheiden, welche Wertpapiere sie kaufen.

Wie viel Förderung soll es geben? Das private Depot zur Altersvorsorge soll mit bis zu 600 Euro pro Jahr staatlich gefördert werden. Die Höhe der staatlichen Zulagen soll von der Höhe der Eigenbeiträge abhängen, individuelle Mindestbeiträge soll es nicht mehr geben.

Wie werden die Erträge besteuert? Die Kapitalerträge sollen in der Ansparphase zunächst steuerfrei bleiben. Sie werden aber nachgelagert in der Auszahlungsphase im Alter besteuert. „So kann der Zinseszins-Effekt über Jahrzehnte voll wirken. Erst bei der Auszahlung im Alter wird wie bei der gesetzlichen Rente Steuer fällig“, so Lindner.

Was gilt für Familien? Eltern bekommen etwas mehr, abhängig vom Wert des Aktiendepots und der Anzahl ihrer Kinder. Bis zu 300 Euro pro Jahr und Kind werden gefördert.

Was gilt für Geringverdiener? Der Mindest-Sparbetrag soll mit zehn Euro pro Monat auf das Doppelte im Vergleich zu Riester steigen. Für Menschen mit sehr wenig Einkommen ist aber ein Bonus geplant: Wer ein geringeres Jahreseinkommen als 26.250 Euro hat, erhält nach Lindners Gesetzentwurf 175 Euro zusätzlich an Förderung. Menschen unter 25 Jahren bekommen einen Bonus von 200 Euro.

Mit welchen Kosten rechnet Lindner? Erwartet werden Kosten von zunächst 380 Millionen Euro pro Jahr. Starten soll die neue private Altersvorsorge ab 2026.

Wird der Gesetzentwurf noch in dieser Legislaturperiode verabschiedet? Ob Lindners Vorhaben vor der Bundestagswahl 2025 umgesetzt wird, ist vorerst offen. Nach dem Willen der FDP soll es Mitte des kommenden Jahres im Gesetzesblatt stehen, damit es zum 1. Januar 2026 starten kann. Zu erwarten ist jedoch, dass die Pläne von SPD und Grünen mindestens so lange blockiert werden, wie die parlamentarischen Verhandlungen zum Rentenpaket II andauern.

Kritik an Lindners Plänen SPD und Grüne wollen das Rentenniveau für weitere 14 Jahre bis 2039 bei 48 Prozent des Durchschnittseinkommens festschreiben. Die FDP-Fraktion hat Bedenken und dringt auf Nachbesserungen, um die Belastungen für die jüngeren Generationen zu begrenzen. Sozialverbände, Gewerkschaften und Verbraucherschützer haben Lindners Pläne als zu risikoreich kritisiert und stattdessen die weitere Stärkung der gesetzlichen Rente gefordert.

Ursula Herrmann

Ich bin Ursula, Journalistin bei der Webseite Hol Aktuell. Als Generalistin berichte ich über nationale und internationale Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Meine Artikel sind immer aktuell und informativ, um unseren Lesern die wichtigsten Ereignisse des Tages zu präsentieren. Mit meiner Leidenschaft für Journalismus und meinem Engagement für die Wahrheit strebe ich danach, unsere Leser stets gut informiert zu halten.

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