So ging der Demokratietag in Viersen ab

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So ging der Demokratietag in Viersen ab

Am Samstag, den 17. September, fand in der Kreisstadt Viersen der Demokratietag statt. Diese Veranstaltung, die von der Bürgerstiftung organisiert wurde, zielte darauf ab, die bürgerliche Teilhabe und die Demokratie in der Region zu stärken. Zahlreiche Politiker, Vertreter von Organisationen und Bürger aus der Region nahmen an dieser Veranstaltung teil, um über aktuelle Themen zu diskutieren und Zusammenarbeitsmöglichkeiten auszuloten. Im Mittelpunkt standen Themen wie Integration, Bildung und Teilhabe. Die Veranstaltung bot einen Raum für den Austausch und die Vernetzung zwischen den Akteuren.

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Demokratie für alle: Vielerorts Protest gegen Rechtsextremismus

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Viersen - Ein großes Treffen zum Thema Grundgesetz und das bei einer unbeständigen Wetterprognose: Kann das in Viersen funktionieren?

InfoDemonstrationen für DemokratieAuf der Straße Bereits im Februar kamen rund 3000 Menschen auf dem Sparkassenvorplatz zusammen, um Flagge für die Demokratie zu zeigen. Es war die bisher größte Demonstration in Viersen. Unterstützer waren Sport- und Heimatvereine sowie Patein von der CDU bis zu Die Linke. Weitere Demos mit Tausenden Teilnehmer gab es in Nettetal, Brüggen, Schwalmtal und Niederkrüchten.

Der Anlass war das Erstarken der in Teilen als rechtsextrem geltenden AfD und das „Potsdamer Treffen“ von AfD-Politiker und Rechtsextremisten.

Es kann, wie die Veranstaltung auf dem Sparkassenvorplatz am Samstag gezeigt hat. Auch wenn zum Start gegen 10 Uhr die Besucherzahl noch eher überschaubar war: Ab 11 Uhr kamen immer mehr Menschen.

„Für eine solche Veranstaltung, die wir recht kurzfristig aus dem Boden gestampft haben, war die Resonanz sehr gut“, sagt Organisator Mirko Danek (52) vom Demokratie-Netzwerk Viersen (DNV).

Ein Maß für das Interesse: „Wir haben allein 400 Exemplare des Grundgesetzes verteilt“, schildert Danek.

Allerdings mussten die Teilnehmer die Passanten erst mal aufklären, worum es an diesem Samstagmorgen überhaupt geht: „Ist das jetzt hier eine Wahlkampfveranstaltung oder worum geht es? Reden nicht gerade Parteien immer nur gegeneinander“, sei oft zu hören gewesen, schildert Danek.

Doch genau dies war in Viersen nicht der Fall. „Dort stehen unterschiedliche Gruppierungen, die zum Netzwerk Demokratie gehören, sowie örtliche Vertreter der Parteien gemeinsam ein für etwas, was ihnen wichtig ist: die Demokratie und deren Grundlage, das Grundgesetz.

Neben dem Demokratie-Netzwerk, zu dem der Verein zur Förderung der Erinnerungskultur Viersen, Parents for Future Kreis Viersen, der Heimatverein Viersen und die Gruppe „NieWieder“ gehören, haben sich an diesem Samstag auch Viersener Vertreter von SPD, CDU, Grünen und „Die Partei“ eingefunden.

Auch Jugendliche des Clara-Schumann-Gymnasiums sind dabei: Bei ihnen können die Besucher auf großen Pappwänden niederschreiben, was sie über die Demokratie und das Grundgesetz denken.

„Wir lassen die Demokratie nicht im Regen stehen“ ist auf roten und lilafarbenen Regenschirmen zu lesen. Diese haben Mitglieder der evangelischen Kirchengemeinde extra für die Veranstaltung im Viersener Zentrum bedrucken lassen.

Außerdem gibt es noch „Kaffee, ein offenes Ohr und Lust auf gute Gespräche“, sagt Kathinka Brunotte, Pfarrerin der Kreuzkirche und Mitglied im Netzwerk, mit einem Lächeln.

Auch Kinder und Jugendliche finden ein passendes Mitmach-Angebot: Aktive der evangelischen Kirchengemeinde laden ein zu einer Kreativ-Werkstatt, in der sie Plakate zum Thema des Tages entwerfen und erstellen können.

„Unser Grundgesetz feiert seinen 75. Geburtstag: Darf ich Ihnen ein Grundgesetz schenken?’: Diesen Satz habe ich heute bestimmt hundert Mal gesagt und meist in erstaunte Augen gesehen“, schildert Adelheid Fritz-Voit vom Demokratie-Netzwerk.

Ihre Erfahrung: Recht schnell sei man ins Gespräch gekommen über die Demokratie, die derzeitig schwierige und für manche verstörende gesellschaftliche Situation.

Warum sich die unterschiedlichen Akteure zusammengefunden haben: „Es ist wichtig, für unsere Demokratie auf die Straße zu gehen“, sagt etwa Fritz-Voit. „Wir haben es selber in der Hand, wie die Zukunft sich gestaltet und wie wir die Zukunft gestalten.“

Und Mirko Danek ergänzt: Wir legen das Augenmerk auf das, was uns verbindet. Auseinandersetzungen in der Sache, das Ringen um den richtigen Weg, sind richtig und wichtig in einer Demokratie. Aber die Demokratie selbst darf nie zur Diskussion stehen.“

Und: „Wenn sie in Gefahr ist, stellen wir uns alle schützend vor sie, unabhängig von Glauben, Parteibuch oder Interessen“, appelliert der 52-Jährige.

Wie es jetzt weiter geht: Das wachsende Demokratie-Netzwerk bleibt aktiv. Am Samstag haben sich laut Danek rund 80 Menschen in Listen eingetragen, um sich in Zukunft aktiv einzubringen.

Man werde jetzt zum einen die Erfahrungen aus der Aktion besprochen, sagt Melanie Bardowa. „Zum anderen wollen wir die Kontakte zu den Schulen in Viersen ausbauen“, kündigt Mirko Danek an.

Vielleicht könnten die Mitglieder des Netzwerks dabei helfen, das Thema Grundgesetz noch häufiger und eingehender als bisher in Geschichts- oder Politik-Stunden in den Unterricht zu platzieren. Dabei wolle man, wenn Interesse besteht, gern helfen.

Holger Hofmann

Ich bin Holger, ein erfahrener Redaktionsleiter von Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Mein Team und ich sind bekannt für unsere strenge und objektive Berichterstattung. Mit meiner langjährigen Erfahrung als Journalist habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, unseren Lesern stets aktuelle und relevante Informationen zu bieten. Meine Leidenschaft für den Journalismus treibt mich jeden Tag an, die besten Geschichten zu finden und sie professionell aufzubereiten.

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