Stolberg 2021: Abriss, Wiederaufbau, neues Leben in Geschäften - drei Jahre nach der Hochwasserkatastrophe

Vor drei Jahren traf die Hochwasserkatastrophe die Stadt Stolberg mit voller Wucht. Die Bilder der überfluteten Straßen und Geschäfte werden vielen noch lange in Erinnerung bleiben. Doch heute, drei Jahre nach der Katastrophe, kann man erstmals von einem neuen Leben in den Geschäften sprechen. Der Abriss der beschädigten Gebäude war ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Erneuerung. Der Wiederaufbau von Straßen und Häusern hat einen wichtigen Beitrag zur Revitalisierung der Stadt geleistet. In diesem Artikel erfahren Sie, wie die Stadt Stolberg heute aussieht und wie die Geschäfte nach der Katastrophe wieder aufgebaut wurden.

Stolberg: Aus Abriss und Wiederaufbau entsteht neues Leben in Geschäften

Stolberg: Aus Abriss und Wiederaufbau entsteht neues Leben in Geschäften

Auf der Haupteinkaufsstraße von Stolberg werden Pflastersteine verlegt, und kleine Bagger fahren Sand heran. Durch das Gewusel und Hämmern, vorbei an den Absperrungen schieben alte Menschen ihre Rollatoren. Familien mit Kindern gehen zum Einkaufen.

„Wir freuen uns über jedes Geschäft, das aufmacht“, sagt eine Frau, die über die Straße Steinweg schlendert. Denn die 400 Meter lange Geschäftsstraße im Tal der Stadt wurde vor drei Jahren bei der Jahrhundert-Flut verwüstet. Der Fluss Vicht, der normalerweise beschaulich durch den mittelalterlichen Stadtkern fließt, entwickelte eine zerstörerische Wucht.

Massive Schäden hat die Flut hinterlassen. „Der ganze Innenstadtbereich war betroffen“, berichtet Wilfried Sterck, Geschäftsführer der städtischen Wiederaufbaugesellschaft. Die 56.000-Einwohner-Stadt ist dicht an der Vicht gebaut. Weil das Wasser sich im Tal nicht ausdehnen konnte, entwickelte der Fluss eine hohe Fließgeschwindigkeit, strömte durch die Straßen, riss Pflastersteine heraus. Teils entstanden metertiefe Krater.

Stolberg verzeichnet Schäden an der städtischen Infrastruktur in Höhe von 226 Millionen Euro - da sind gestiegene Baukosten nicht eingerechnet. Das Rathaus erlitt einen Totalschaden. Im Erdgeschoss stand das Wasser einen Meter hoch. In Keller waren Telefon, Heizung und IT untergebracht, alles ging kaputt. In diesem Jahr soll der Abriss des Zweckbaus von 1976 beginnen. Der Wiederaufbau wird von Bund und Land bezahlt. Geschätzte Kosten: 61 Millionen Euro, Stand von 2021.

Hochwasser-Plaketten gefragt

Der Wasserverband Eifel-Rur nutzt die Daten der Überflutungshöhen, um seine rechnerischen Hochwassermodelle abzugleichen. „Insofern sind die Plaketten nicht nur für die Antragsteller eine sichtbare Erinnerung, wie sie die Überschwemmung getroffen hat, sondern sie liefern auch uns interessante Daten für unsere Modellrechnungen“, sagt ein Sprecher. Noch sind auf dem Steinweg im Zentrum die Bauarbeiter unterwegs. Zum Jahresende sollen die Arbeiten beendet sein. In Läden zieht wieder Leben ein.

Die Stadt unterstützt die Inhaber neuer Läden und übernimmt zwei Jahre lang den größten Teil der Miete. Seit der Flut eröffneten 40 Geschäfte neu. Darauf sind die Planer stolz. Etwa im Jahr 2030 könnte eine Vielzahl der Flutschäden beseitigt sein, schätzt die Stadt.

Heike Schulze

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