Taylor Swift bringt Zürich auch Gelsenkirchen zum Beben?

Taylor Swift bringt Zürich auch Gelsenkirchen zum Beben?

Die Musikwelt steht Kopf: Die US-amerikanische Superstar Taylor Swift hat ihre europäische Tournee angekündigt und damit auch die Herzen von Millionen von Fans höher schlagen lassen. Doch was viele nicht wissen, ist dass die Sängerin nicht nur die Schweizer Metropole Zürich zum Beben bringen wird, sondern auch das ruhige Städtchen Gelsenkirchen in Nordrhein-Westfalen. Die Frage aller Fragen lautet: Was hat die Queen of Pop mit dieser ungewöhnlichen Stadtverbindung vor?

Taylor Swifts Fans rocken Zürich und Gelsenkirchen - Erdbeben auf der Suche?

Als Taylor Swift im Juli 2023 in der nordamerikanischen Stadt Seattle auftrat, lösten ihre Fans Bodenerschütterungen aus, die Forschern zufolge mit einem kleinen Erdbeben vergleichbar waren. Seismologische Messungen hätten eine Stärke der Magnitude 2,3 angezeigt, berichteten US-Medien damals.

Der Sound des Bebens: Taylor Swifts Konzerte lösen kleine Erdstöße aus

Auslöser seien wahrscheinlich das Soundsystem und die Bewegungen der rund 70.000 Besucher im Takt dazu gewesen, hieß es. Ähnliche, wenn auch etwas weniger starke Erschütterungen waren auch schon bei einem Konzert von Rapper The Weeknd und bei einem Football-Spiel in Seattle gemessen worden.

Taylor Swifts ErasTour: Fans hüpfen, Boden bebt und Seismologen aufmerksam

Wo wird Taylor Swift übernachten? Konzerte in Gelsenkirchen. Wo wird Taylor Swift übernachten? Popstar Swift ist zurzeit auf „The Eras Tour“ und tritt ab 17. Juli an drei Abenden vor je etwa 60.000 Fans in Gelsenkirchen auf. Angst um die Statik der Veltins-Arena muss aber niemand haben, wie Martin Zeckra sagt.

Martin Zeckra, Leiter der Erdbebenstation Bensberg und Dozent an der Universität zu Köln, erklärt, dass das Phänomen schon ziemlich lange bekannt ist. Vor dem sogenannten „Swift Quake“ gab es 2011 schon den „Beast Quake“ nach einem Touchdown des American-Football-Stars Marshawn Lynch. Da rasteten die Fans aber nur kurz aus, die Erschütterungen bei Swifts Konzerten waren doppelt so stark.

Das Erdbeben-TaylorSwift-Phänomen: Fans hüpfen, Boden schwingt und Seismologen beobachten

In Barcelona gab es die „Messi Quakes“ – wenn Lionel Messi ein Tor schoss, die Fans aufsprangen und das Stadion bebte, konnte man das an den Seismometern in der Stadt ablesen. Vor zwei Jahren wackelte die Erde in Berlin, weil 30.000 Fans von Florence and the Machine beim Konzert auf dem Tempelhofer Feld wild hüpften.

Dr. Martin Zeckra im Seismogrammarchiv der Erdbebenstation Bensberg: „Ich verstehe die Verehrung für Taylor Swift nicht“.

ZECKRA erklärt, dass die Freisetzung seismischer Energie nicht durch tektonische oder vulkanische Ereignisse, sondern durch die Energie der hüpfenden Fans ausgelöst wird. Es ist im Prinzip wie eine Schallwelle, nur in einem festen Körper – in der Erde.

Das Hüpfen bewirkt eine Erschütterung, aber kein Erdbeben. Taylor-Swift-Fans verfolgen den Auftritt des Popstars während ihrer Eras-Tour, hier beim Konzert in Edinburgh.

ZECKRA sagt, dass die Beschaffenheit des Bodens eine Rolle spielt, aber die Frage ist, wie weit man das aufzeichnen kann. Bestimmte geologische Untergründe breiten seismische Wellen sehr gut aus, andere dämpfen sie eher ab.

ZECKRA erklärt, dass die Ingenieure die Stadien vernünftig geplant haben und ein Swift Quake nicht gefährlich werden kann. Aber es ist noch nicht so lang her, dass die Millennium Bridge in London kurz nach ihrer Eröffnung wieder geschlossen werden musste. Sobald Fußgänger auf ihr unterwegs waren, begann die Brücke zu schwanken, bis zu sieben Zentimeter hin und her.

ZECKRA sagt, dass die Art der Musik auch eine Rolle spielt. Wenn harte Elektromusik gespielt wird, springen die Konzertbesucher in einer bestimmten Frequenz, die dann in den Bodensedimenten reflektiert wird. Die Schwingungen können so stark sein, dass die Menschen, die in der Nähe der Halle leben, regelrecht seekrank durch die Vibration werden.

ZECKRA erklärt, dass die Menschen sich überall auf der Welt ähnlich bei ihren Songs verhalten. Man hat bei Taylor Swift in zwei verschiedenen Jahren im gleichen Stadion aufgezeichnet, dass die seismischen Wellen mit der Setliste korrelieren: Messbare Ausschläge gibt es bei denselben Songs.