Thyssenkrupp steht vor langwierigem Konflikt - SPD, Grüne und Betriebsrat warnen vor Dauerstreit
Die Zukunft von Thyssenkrupp hängt in der Schwebe. Die Sozialdemokraten, die Grünen und der Betriebsrat warnen vor einem langwierigen Konflikt, der die Zukunft des Konzerns entscheidend prägen könnte. Die Politiker und Vertreter der Arbeitnehmer fordern eine verantwortungsvolle Lösung für die Zukunft des Konzerns, um einen Dauerstreit zu vermeiden. Die Zeichen stehen auf Sturm, denn die Interessen der verschiedenen Akteure sind zu unterschiedlich. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in den nächsten Wochen entwickelt.
Thyssenkrupp auf Kollisionskurs: Streit um Verkauf von Stahlsparte vor sich
Der Aufsichtsrat von Thyssenkrupp hat am Donnerstagabend gegen die Stimmen von Belegschaft und IG Metall entschieden, dem tschechischen Milliardär Daniel Kretinsky 20 Prozent der notleidenden Stahlsparte zu verkaufen. Dieser Schritt hat zu einem Konflikt zwischen Unternehmen und Belegschaft geführt.
Der Aktienkurs des Konzerns ist zeitweise um ein halbes Prozent abgerutscht. In den vergangenen sechs Monaten ging es um ein Drittel nach unten, obwohl am 26. April die Partnerschaft mit Kretinskys Energiehandelsfirma EP Corporate Group verkündet wurde.
Konflikt um Verkauf von ThyssenkruppStahl: Belegschaft und Grüne warnen vor Dauerstreit
Der Konzernbetriebsratschef Tekin Nasikkol ist entsetzt, dass die Umstrukturierung im Aufsichtsrat mit der Doppelstimme des Vorsitzenden Siegfried Russwurm durchgepeitscht wurde: „Mit der Doppelstimme sind die letzten Hoffnungen auf ein faires, demokratisches Miteinander begraben worden. Die Zukunft des größten Stahlproduzenten Deutschlands steht vor unsicheren Zeiten.“
Vorstandschef Miguel López handle unverantwortlich. Nun drohe Dauerstreit: „Jetzt sind wir im Konfliktmodus.“
Der Duisburger Bundestagsabgeordnete Felix Banaszak (Grüne) kritisiert die Entscheidung: „Mir ist unklar, warum diese Verkaufsentscheidung unbedingt am Donnerstag durchgezogen werden musste, obwohl weiter viele Fragen offen sind.“
Sara Philipps, Co-Vorsitzende der NRW-SPD mit Landtagsmandat aus Duisburg, fordert indirekt den Rücktritt von López: „Die tausenden Beschäftigten sind die Zukunft des Konzerns und des nordrhein-westfälischen Stahlstandortes. Dass Herr Lopez Teil dieser Zukunft ist, wird zunehmend schwerer vorstellbar.“
NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne) gibt sich vorsichtiger: Die Kooperation mit Kretinsky biete die Chance, zur Sicherung einer resilienten, kosteneffizienten und klimaschonenden Stahlproduktion beizutragen. Das Management müsse die Sorgen der Belegschaft um ihre Jobs ernstnehmen.
Ziel müsse sein, die Arbeitsplätze zu sichern, es aber auch zu schaffen, die notwendige klimaneutrale Transformation partnerschaftlich zu gestalten. Unsere Priorität ist es, Nordrhein-Westfalen als starken, wettbewerbsfähigen Industriestandort zu erhalten und weiterzuentwickeln.
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