Viersen: Sekundarschulen erhalten Klimakoffer
In der Stadt Viersen setzen sich die Sekundarschulen für den Klimaschutz ein. Im Rahmen eines Klimakoffers erhalten die Schulen Unterstützung, um ihre Umweltbilanz zu verbessern und die Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Dieses Angebot richtet sich insbesondere an die Schülerinnen und Schüler, die sich aktiv für den Klimaschutz engagieren möchten. Durch das Klimakoffer sollen die jungen Menschen befähigt werden, ihre Umweltkompetenz zu stärken und sich für eine nachhaltige Zukunft einzusetzen.
Klimakoffer kommen nach Viersen: Lehrer und Schüler starten in den Experimenten
Farzand schaltet die Wärmelampe ein, die über einer kleinen blauen Kugel hängt, die die Erde darstellen soll. Paula schaltet das digitale Thermometer dazu – und schon 20 Sekunden später kann Shania die erste Messung im Tablet festhalten. Weitere Ergebnisse folgen alle 20 Sekunden. „Es geht darum festzustellen, bis zu welchen Grad sich die Erde erwärmt, wenn die Wärmelampe, die die Sonne symbolisieren soll, diese über einen längeren Zeitraum bestrahlt“, erklärt Emilia.
Am Nachbartisch sind weitere Schüler der Stufe 13 des Berufskollegs Dülken ebenfalls mit einem Wärmelampeneinsatz beschäftigt. Es geht darum, welcher Untergrund in Form eines weißen bzw. schwarzen Plättchens sich schneller erwärmt.
Der Umweltmanagement-Kurs des Wirtschaftsgymnasiums
Der Umweltmanagement-Kurs des Wirtschaftsgymnasiums hat die Arbeit mit den neuen Klimakoffern aufgenommen. „Es sind einfache Experimente, die sehr gut selbstständig durchgeführt werden können und deren Komplexität danach kontinuierlich gesteigert werden kann, sodass auch komplexere Zusammenhänge klar werden“, sagt Susanne Janzik, die den Kurs am Berufskolleg leitet.
Bei den Klimakoffern handelt es sich um Kunststoffboxen, die mit unterschiedlichen Materialien für insgesamt zwölf Experimente rund um das Thema Klimawandel bestückt sind. Dazu gibt es ein entsprechendes Handbuch für die Lehrer.
InfoTag der offenen Tür im Berufskolleg
Für den 16. November lädt das Berufskolleg Dülken an der Heesstraße 95 in Dülken zu einem Tag der offenen Tür ein. Von 9 bis 13 Uhr können die Besucher die Schule kennenlernen. Es gibt Probeunterricht, Beratung und auch der Klimakoffer kann im Einsatz erlebt werden.
Am Berufskolleg Dülken hat die Sparkassenstiftung Natur und Kultur im Kreis Viersen nun die ersten drei Koffer an die Schule überreicht. Insgesamt stiftet sie den 30 weiterführenden Schulen im Kreis Viersen jeweils drei Klimakoffer und eine Wärmebildkamera.
Das Projekt der Sparkassenstiftung
„Wobei es ein Gutschein über 600 Euro ist, mit dem die jeweilige Schule die Wärmebildkamera ihrer Wahl kaufen kann. So kann diese dem bereits vorhandenen Schulequipment angepasst werden“, sagt Stiftungsreferentin Ina Haffmans.
Der Klimakoffer wurde an der Ludwig-Maximilian-Universität München entwickelt und bringt Jugendlichen mit unterschiedlichen Experimenten das Thema Klimawandel näher. Geeignet ist der Einsatz der Koffer ab der Stufe acht.
„Gerade in der heutigen Zeit ist es wichtig, dass bereits Schüler über die Hintergründe und Folgen des Klimawandels aufgeklärt werden. Wir als Sparkassenstiftung wollen mit dem Klimakoffer einen Beitrag leisten, die Wissensvermittlung zu diesem wichtigen Thema zu vertiefen“, sagt Jochem Dohmen vom Stiftungsvorstand der Sparkasse Krefeld. Dafür wurden insgesamt knapp 48.000 Euro in die Hand genommen.
Ein Set, bestehend aus drei Koffern inklusive Rollbrett für den Transport, liegt bei 990 Euro. Dazu kommen 600 Euro für den Kauf einer Wärmebildkamera pro Schule.
Die Meinung des Landrats
„Wir als Schulträger sind für die äußeren Schulangelegenheiten tätig. Es gibt aber Dinge, bei denen es einfach schön ist, wenn sie hinzukommen. Der Klimakoffer ist so etwas. Daher freuen wir uns sehr über die von der Stiftung gesponserten Koffer“, sagt Landrat Andreas Coenen. Er hat Sorge, dass der Klimaschutz unter die Räder kommen könne. Umso wichtiger sei die Wissensvermittlung, die mittels der Experimente gegeben seien, fügt er an.
Auch Schulleiter Karl-Heinz-Greverath freut sich, dass die Stiftung so etwas ermöglicht. Bei den Schülern kommt das neue Angebot gut an. „Die Versuche sind leicht durchzuführen und man kommt darüber schnell in die Thematik hinein“, sagt die 17-jährige Sundus. Das sieht auch Tim Indersmitten so. Das Grundthema sei generell da, jetzt werde es vertieft, sagt der 18-Jährige.
Die Ozeane als Klimapuffer, die Wirkung von Treibhausgasen, das Klimasystem der Erde, die Erde im Strahlungsgleichgewicht – die Kapitel, die unter dem Stichwort Klimawandel laufen, sind unterschiedlicher Natur. Ein jedes vermittelt Fachwissen und Verständnis für einen sorgsamen Umgang mit der Welt.
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