Vier-Tage-Woche – viele kürzen um weniger als 20 Prozent​ Überschrift: Viertägige Woche – viele Menschen kürzen um weniger als 20 Prozent

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Vier-Tage-Woche – viele kürzen um weniger als 20 Prozent​

Die Viertägige Woche gewinnt immer mehr an Bedeutung in der modernen Arbeitswelt. Viele Unternehmen und Mitarbeiter kürzen ihre Arbeitswoche, um eine bessere Work-Life-Balance zu erreichen und die Produktivität zu steigern. Laut aktuellen Studien kürzen viele Menschen um weniger als 20 Prozent ihre Arbeitsstunden, um mehr Zeit für sich selbst und ihre Familien zu haben. Dieser Trend wird als Zeitgewinn für die Mitarbeiter und als Kostenersparnis für die Unternehmen gesehen. Doch wie wirkt sich diese Entwicklung auf die Wirtschaft und die Gesellschaft aus?

Vier-Tage-Woche: Unternehmen kürzen Arbeitszeit oft weniger als 20 Prozent

Die Einführung einer Vier-Tage-Woche fällt vielen Unternehmen schwerer als zunächst angenommen. Zu dieser ersten Erkenntnis kommt das seit Februar laufende Projekt zur Vier-Tage-Woche, bei dem 45 Organisationen in Deutschland für ein halbes Jahr das Modell testen.

Rund 40 Prozent der Unternehmen brauchten laut dem Zwischenbericht zum Projekt länger für die Vorbereitungen und konnten erst im März oder noch später starten. „Man denkt, es geht dabei vor allem um den Arbeitsprozess und die Arbeitsweise, aber es geht auch darum, wie man das Team in diesem Veränderungsprozess führt. Manche Mitarbeiter stehen dem offener gegenüber als andere“, sagte Carsten Meier von der Unternehmensberatung Intraprenör der Deutschen Presse-Agentur.

Arbeitszeitmodelle: Vier-Tage-Woche fallen Unternehmen oft schwerer als erwartet

Arbeitszeitmodelle: Vier-Tage-Woche fallen Unternehmen oft schwerer als erwartet

Intraprenör hat das Projekt für Deutschland initiiert. Wissenschaftlich begleitet wird die deutsche Ausgabe von der Universität Münster.

Ursprünglich für das Projekt vorgegeben war das Konzept 100-80-100: also 100 Prozent Leistung in 80 Prozent der Zeit bei 100 Prozent Bezahlung. Knapp die Hälfte (48 Prozent) der Organisationen hat die Arbeitszeit dem Zwischenbericht zufolge aber lediglich um maximal 10 Prozent reduziert. „Bei relativ vielen Unternehmen wird die verdichtete Vier-Tage-Woche mit Arbeitszeitverkürzung angewendet“, sagte Meier. An vier Tagen wird dabei etwas mehr gearbeitet als vorher, der fünfte Tag ist frei.

38 Prozent der Unternehmen kürzten die Arbeitszeit um genau 20 Prozent.

Intraprenör arbeitet bei dem Projekt mit der Organisation 4 Day Week Global zusammen. Die NGO hat das Projekt in ähnlicher Form bereits in verschiedene andere Länder gebracht. In Großbritannien zeigten sich anschließend viele der Unternehmen sehr interessiert.

Da die Unternehmen freiwillig für das Projekt melden konnten, sind die Ergebnisse sowohl aus Großbritannien als auch die für Deutschland nicht repräsentativ für die Arbeitswelt.

Intraprenör zufolge hat mehr als die Hälfte der teilnehmenden Unternehmen zwischen 10 und 49 Mitarbeiter. Die am stärksten vertretene Branche ist „Beratungs- und Agenturdienstleistungen“ (13 Prozent).

Digitalisierung und KI als Hilfen bei der Umsetzung? Der Zwischenbericht für das deutsche Projekt deutet an, dass die Veränderung der Arbeitszeiten einen Schub bei der Digitalisierung bewirken könnte. „Da geht es auch um das Motto „Endlich mal umsetzen“. Wir haben von Unternehmen gehört, dass sie lange geplante digitale Lösungen jetzt auch eingeführt haben, um für das Projekt die Prozesse anzupassen“, sagte Meier.

Dass bei der Frage nach Strategien oft Digitalisierung und auch der Einsatz von KI genannt wurden, habe die Initiatoren überrascht. „Wir bewegen uns ja hier im Mittelstand, dem oft vorgeworfen wird, bei solchen Themen zu langsam zu sein. Aber vielleicht kann so ein Angst-Thema wie KI, vor dem ja viele Mitarbeiter auch Sorgen haben, neu aufgeladen werden“, sagte Meier.

Zwei Unternehmen ausgestiegen

Zudem hätten einige der teilnehmenden Unternehmen „signifikant mehr Bewerbungen erhalten - bei gleichbleibender Qualität“. „Zudem wurde berichtet, dass die Mitarbeiter in vielen Fällen eher bereit sind, mehr Verantwortung zu übernehmen und neue Ideen einzubringen“, sagte Meier.

Allerdings sind auch zwei teilnehmende Organisationen nach zwei Monaten aus dem Projekt ausgestiegen. „Das hatte aber wohl weniger mit der Vier-Tage-Woche als mit der wirtschaftlichen Gesamtlage zu tun, auf die man sich fokussieren wollte“, sagte Meier.

Das Projekt dauert noch bis in den Sommer an. Die Veröffentlichung erster Ergebnisse ist für Ende Oktober angedacht.

Martin Weiß

Ich bin Martin, Autor bei Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Bei uns findest du aktuelle Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Meine Artikel decken eine Vielzahl von Themen ab und bieten fundierte Informationen für unsere Leser. Mit meiner Leidenschaft für Journalismus und meinem Streben nach Genauigkeit bemühe ich mich, relevante und gut recherchierte Inhalte zu liefern. Folge mir für die neuesten Entwicklungen aus aller Welt!

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