Wermelskirchen: Rettung von Rehkitz-Verwundeten 2024 mittels Drohnen

Index

Wermelskirchen: Rettung von Rehkitz-Verwundeten 2024 mittels Drohnen

Im Jahr 2024 wird in Wermelskirchen ein innovatives Projekt starten, das die Rettung von Rehkitz-Verwundeten revolutionieren soll. Durch den Einsatz von Drohnen wird es möglich sein, verletzte Rehkitze in unwegsamen Gebieten aufzuspüren und zu retten. Diese neue Methode verspricht eine effiziente und zielgerichtete Rettung von Rehkitzen, die in ihrer natürlichen Umgebung verletzt wurden. Durch die Kombination von moderner Technologie und Fachwissen in der Wildtierrettung soll die Überlebensrate der Rehkitze erhöht werden. Wir berichten über die Hintergründe und Ziele dieses ambitionierten Projekts.

Drohnen-Einsatz: Rettung von Rehkitz-Verwundeten in Wermelskirchen

Landwirte und Rehwild haben ungefähr den gleichen Zeitplan. Die Bauern lassen das Gras im Frühjahr ordentlich wachsen und mähen es – für gute Erträge – nach der ersten konstanten Schönwetterperiode. Die Tiere wiederum bevorzugen genau diese Wiesen mit hohem Gras als Liegeplatz ebenfalls zwischen Anfang Mai und Juni für ihren neugeborenen Nachwuchs.

Im Umkreis von 25 Kilometern rund um Wermelskirchen sind jedes Jahr Mitglieder des Vereins für Greifvogel- und Wildschutz Revier 6 im Einsatz, um Rehkitze vor dem Mähtod zu retten. Eine der treibenden Kräfte ist Gabi Fiebig. Im vorigen Jahr hatte unsere Arbeit aufgrund des frühen schönen Wetters bereits Mitte April begonnen, blickt die Jägerin und Falknerin zurück.

InfoKitzretter arbeiten ehrenamtlich

InfoKitzretter arbeiten ehrenamtlich

Das Team im Verein für Greifvogel- und Wildschutz Revier 6 engagieren sich erfahrene Jäger und Helfer, die ehrenamtlich tätig sind. Somit ist der Einsatz kostenlos. Da das Equipment sehr teuer ist, freuen wir uns jedoch immer über eine Spende für unseren Verein, sagt Gabi Fiebig. Zudem sei jede helfende Hand willkommen.

Der Jahresbeitrag für eine Mitgliedschaft im Verein beträgt für Erwachsene 30 Euro, für Familienangehörige 25 Euro sowie für Jugendliche 10 Euro. Wer mehr über den Verein wissen oder diesen unterstützen möchte, findet alle Informationen online unter fie-big.com.

Rehe können Geburt bis zu vier Wochen verschieben

Rehe können Geburt bis zu vier Wochen verschieben

Zum ersten Mal haben wir in diesem Jahr sehr deutlich gemerkt, dass sich die Setzzeit beim Rehwild deutlich nach hinten verschoben hat, sagt Gabi Fiebig. Der Trend aus anderen Revieren haben sich auch im Bergischen Land rund um Wermelskirchen bestätigt. Rehe können eine Geburt bis zu vier Wochen verschieben, um schlechtes Wetter zu umgehen, verrät die Jägerin.

Wie man mit aufgefundenen Wildtieren umgeht

Wie man mit aufgefundenen Wildtieren umgeht

Landwirte aus Wermelskirchen, Leichlingen, Hückeswagen oder auch Essen melden telefonisch an, auf welchen Flächen sie wann eine Mahd planen – im günstigsten Fall mindestens 48 Stunden vorher. Wir programmieren dann die Fläche, die uns angegeben wurde. Und einer erfolgreichen Rettung steht nichts mehr im Weg, sagt Gabi Fiebig.

Das eingespielte Team ist bei Bedarf ab 5 Uhr vor Ort, um eine der beiden mit modernster Wärmebildtechnik und einem 58-fachen Zoom ausgestatteten Drohnen von einem der drei Piloten im Verein steigen zu lassen. Spätestens um 10 Uhr müssen wir fertig sein, weil die Sonne den Boden sonst schon zu sehr aufgeheizt hat.

Wenn ein Rehkitz gesichtet wurde, bleibt die Drohne über dem Fundort stehen, und die Koordinaten werden an die Helfer am Boden übermittelt. Die Jungtiere werden mit Handschuhen in Körbe gesetzt und erst wieder am Waldrand in der Nähe des Fundortes ausgesetzt, wenn der Bauer seine Mahd beendet hat. Direkter Körperkontakt ist zwingend zu vermeiden, weil es dazu führen kann, dass das Kitz einen fremden Geruch annimmt und später nicht mehr von der Geiß angenommen wird.

Ähnlich wie in Korschenbroich oder Solingen

Ähnlich wie in Korschenbroich oder Solingen

Ähnlich wie in Korschenbroich oder Solingen tragen auch rund um Wermelskirchen die Körbe einen Hinweis, dass die Kitze nicht anzufassen sind. Foto: Hegering Korschenbroich

Gabi Fiebig spricht einen weiteren Appell an Wanderer und Spaziergänger aus: Niemals ein Rehkitz aus einem der Körbe freilassen. In Radevormwald war vor zwei Jahren Wild totgemäht worden, weil Unbekannte es gut gemeint hatten und Kitze nach der bereits erfolgten Rettung befreit hatten. Daher trägt jeder Korb in großer Schrift den Hinweis: Bitte nicht anfassen. Das Kitz wird später wieder freigelassen. Die Mutter holt es ab.

70 Kitze hat der Verein für Greifvogel- und Wildschutz so im vergangenen Jahr vor dem Mähtod retten können. Unbekannte vereiteln Kitzrettung – mit fatalen Folgen

Martin Weiß

Ich bin Martin, Autor bei Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Bei uns findest du aktuelle Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Meine Artikel decken eine Vielzahl von Themen ab und bieten fundierte Informationen für unsere Leser. Mit meiner Leidenschaft für Journalismus und meinem Streben nach Genauigkeit bemühe ich mich, relevante und gut recherchierte Inhalte zu liefern. Folge mir für die neuesten Entwicklungen aus aller Welt!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Go up