Westfalentarif warnt in NRW vor dem Aus für das Deutschlandticket

Index

Westfalentarif warnt in NRW vor dem Aus für das Deutschlandticket

Der Westfalentarif, ein Zusammenschluss von Verkehrsunternehmen in Nordrhein-Westfalen, warns vor einem möglichen Aus für das Deutschlandticket. Laut einem Bericht des Westfalentarif droht das landesweite Ticket, das einen Monat lang unbegrenzt den öffentlichen Nahverkehr in Deutschland nutzen lässt, mangels finanzieller Unterstützung auszubleiben. Die Verkehrsunternehmen in NRW fordern deshalb die Landesregierung auf, sich für eine Finanzierungslösung einzusetzen, um das beliebte Ticket zu retten.

Westfalentarif warnt vor Aus für Deutschlandticket in NRW

Westfalentarif warnt vor Aus für Deutschlandticket in NRW

Die größte Flächentariforganisation in Nordrhein-Westfalen und die zweitgrößte in Deutschland warnt nach den jüngsten Beschlüssen der Bundesregierung vor einem schleichenden oder plötzlichen Ende des Deutschlandtickets.

„Es ist nicht auszuschließen, dass das Deutschlandticket vielleicht in einer Region irgendwann nicht mehr angeboten wird“, sagte Oliver Mietzsch, Geschäftsführer der Westfalentarif-Gesellschaft, unserer Redaktion. „Das würde bedeuten, dass es dort auch nicht mehr genutzt werden könnte. Und dann wäre es kein Deutschlandticket mehr.“

Hintergrund ist der Umstand, dass Nahverkehrsanbieter derzeit mit dem Fahrscheinmodell laufend Verluste machen, denn es ersetzt früher genutzte teurere Abo-Modelle. Diese Verluste müssen durch öffentliches Geld von Bund und Ländern ausgeglichen werden.

Das Bundeskabinett hat eine Gesetzesänderung auf den Weg gebracht, nach der die Finanzierung zwar für das laufende Jahr 2024 noch gesichert ist. Aber 2025 kappt der Bund die sogenannten „Regionalisierungsmittel“ um 350 Millionen Euro. 2026 sollen die Länder dieses Geld zwar zurückbekommen, wenn es nötig ist.

„Die Kosten für Personal, Treibstoff und Fahrzeuge fallen aber permanent an, auch 2025“, warnte Oliver Mietzsch. „Und er ergänzte: ‚2026 haben wir vielleicht eine andere Bundesregierung, die sich an solche Zusagen gegebenenfalls nicht mehr gebunden fühlt.‘“

Die Unsicherheit beim Geld könnte das Modell des Deutschlandtickets seiner Einschätzung nach völlig untergraben. „Der öffentliche Nahverkehr lebt davon, dass die Menschen Vertrauen in das Angebot haben. Dazu brauchen wir, die wir das Angebot erbringen, Vertrauen in die Finanzierung – und das haben wir nicht, weil eine dauerhafte Finanzierungszusage durch den Bund fehlt“, sagte Mietzsch. „Bund und Länder haben es versäumt, das Deutschlandticket gesetzlich wetterfest zu machen.“

Das Deutschlandticket droht nach der Bundestagswahl das Aus. Der Städtetag warnt vor den Folgen.

Die 49-Euro-Tage sind gezählt – das Deutschlandticket wird teurer. Die Verkehrsminister der Bundesländer hatten schon vor der Kabinettsentscheidung angekündigt, den Preis für das Deutschlandticket 2025 zu erhöhen. In welchem Umfang das passieren soll, ist noch offen.

Nach der geplanten Gesetzesänderung dürfen die Länder außerdem künftig keine eigenen Vergünstigungen des Fahrscheins mehr anbieten, etwa für Schüler, Studierende oder ärmere Menschen.

Zuletzt kritisierte auch NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne), dass die Zukunft des Tickets unsicherer geworden sei. „Wir erwarten, dass die Ampelfraktionen das Gesetz im Bundestag entsprechend korrigieren“, sagte er.

Nach eigenen Angaben hatte die Gesellschaft Westfalentarif im vergangenen Jahr von Mai bis Dezember durch den Verkauf des Deutschlandtickets 46 Millionen Euro weniger Fahrgeldeinnahmen gehabt als im Vorjahreszeitraum. Die massiven Einnahmenverluste könne man nur wettmachen, indem man auf der anderen Seite viel mehr Kunden für das Deutschlandticket gewinne, die bislang nur sporadisch oder überhaupt nicht im ÖPNV unterwegs waren, und das gehe nur mit finanzieller Sicherheit.

Ursula Herrmann

Ich bin Ursula, Journalistin bei der Webseite Hol Aktuell. Als Generalistin berichte ich über nationale und internationale Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Meine Artikel sind immer aktuell und informativ, um unseren Lesern die wichtigsten Ereignisse des Tages zu präsentieren. Mit meiner Leidenschaft für Journalismus und meinem Engagement für die Wahrheit strebe ich danach, unsere Leser stets gut informiert zu halten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Go up