Wie Hückeswagen ein neues Hallenbad erhält

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Wie Hückeswagen ein neues Hallenbad erhält

Die Stadt Hückeswagen kann sich über eine großartige Nachricht freuen: Demnächst wird ein neues Hallenbad eröffnet, das den Bedürfnissen der Bevölkerung gerecht wird. Nach Jahren des Wartens und Planens wird endlich die Zeit gekommen, um das lang ersehnte Projekt in die Tat umzusetzen. Die Stadtverwaltung und die beteiligten Akteure haben hart gearbeitet, um dieses wichtige Vorhaben zu realisieren. Die Einwohner von Hückeswagen können sich auf eine moderne und funktionale Schwimmanlage freuen, die sowohl für den Schulsport als auch für die Freizeitgestaltung geeignet ist.

Hückeswagen erbt ein neues Hallenbad nach Monaten Schließung

Eigentlich hätte sich dieses Wochenende gut zu einem großen Fest für ganz Hückeswagen mit Festakt geeignet. Denn das Hallenbad im Brunsbachtal ist 50 Jahre alt – am Samstag, 20. Juli 1974, wurde es offiziell eröffnet. Doch es gibt nichts zu feiern: Das Bad ist seit 45 Monaten geschlossen – zunächst wegen des zweiten Corona-Lockdowns im November 2020, seit Januar 2021 wegen der maroden Dachkonstruktion.

In vielleicht zwei Jahren wird es abgerissen, um einen Neubau Platz zu machen. Zu feiern wird es erst dann wieder etwas geben, wenn der eröffnet wird. Das dürfte, Stand jetzt, aber frühestens Anfang 2028 sein.

Neubau im Brunsbachtal – das Hallenbad in Hückeswagen erhält einen Facelift

Neubau im Brunsbachtal – das Hallenbad in Hückeswagen erhält einen Facelift

Nachdem sich die politische Mehrheit in der Ratssitzung vom 15. Dezember für den Neubau entschieden hatte, der allerdings ein kleineres Sportbad und nicht mehr ein Familienbad sein wird, hat das Gebäudemanagement der Stadtverwaltung mit den Vorplanungen losgelegt.

„Wir haben eine Rechtsanwaltskanzlei mit der Durchführung des europaweiten Vergabeverfahrens beauftragt“, berichtet dessen Leiter Dieter Klewinghaus auf Anfrage unserer Redaktion. Er bildet auf städtischer Seite das Projektteam zusammen mit Bürgerbad-Betriebsleiterin Michaela Garschagen.

Ein neues Bad und die Folgekosten

Ein neues Bad und die Folgekosten

Betriebskosten: Mit den Millionen für den Neubau des Bades ist es nicht getan. Teurer werden auf lange Sicht die Betriebskosten. Darin sind neben Personal-, Energie- und Unterhaltungsaufwendungen auch die Kosten für Kreditzinsen, Tilgung und Abschreibung enthalten. Dem stehen vergleichsweise geringe Einnahmen aus dem Badbetrieb entgegen, so dass unterm Strich ein Millionen-Defizit stehen wird.

Wie hoch das wird, hängt auch davon ab, wie viel in das neue Bad investiert wird und welche Summe also fremdfinanziert werden muss.

Defizit-Finanzierung: Das Defizit des Bades muss aus dem allgemeinen Haushalt der Stadt ausgeglichen werden, belastet also die Stadt mit Millionen-Ausgaben in jedem Jahr. Bislang lief die Finanzierung so: Die Gewinne der Stadt aus ihren Anteilen am heimischen Energieversorgen BEW flossen nicht in den allgemeinen städtischen Haushalt, sondern direkt an den Bad-Betrieb. Nur, was nach Abdeckung des Defizits übrig blieb (eine deutlich kleinere Summe), ging in die Stadtkasse.

Vorplanungen und Ausschreibungen

„In Abstimmung mit dem Anwalt haben wir eine Leistungsbeschreibung für die Projektsteuerungsleistungen erstellt“, führt Klewinghaus weiter aus. Grundlage dafür ist eine Fachpublikation (AHO), die von den Architekten- und Ingenieurkammern herausgegeben wird. Sie regelt die allgemeinen Leistungsanforderungen und die Honorierung ähnlich wie die HOAI, die Regelung der Honorare für Architekten- und Ingenieurleistungen.

„Im Allgemeinen steuert der Projektsteuerer das Projekt nur im Auftrag des Bauherrn“, erläutert Klewinghaus. Das bedeutet, dass er weder plant noch die Bauleitung übernimmt. „In unserem speziellen Fall soll er jedoch auch eine Vorplanung übernehmen, die für die Ausschreibung des Totalübernehmers erforderlich ist“, sagt der Leiter des Gebäudemanagements.

Die Anforderungen an diesen werden zum textlich formuliert. Allerdings braucht es für die Ausschreibung auch ein sogenanntes Raumbuch, also ein Verzeichnis aller Räume mit Anforderungen, sowie eine Idee, wie das Gebäude grob aussieht und auf das Grundstück passt.

Weiterhin muss der Projektsteuerer laut Klewinghaus die Stadt auch bei der Ausführung begleiten und die Bauleitung kontrollieren, die der Totalübernehmer dann macht. „Das gilt etwa auch für Kontrolle von Terminplänen, Rechnungen oder Freigabe von Plänen des Totalübernehmers“, listet er auf.

Das alles müsse in die Leistungsbeschreibung einfließen, die Vertragsgrundlage werde.

Zweistufiges Vergabeverfahren

Mit dieser und diversen Formularen startet der Vergaberechtsanwalt dann ein zweistufiges Vergabeverfahren. Die erste Stufe ist der Teilnahmewettbewerb, bei dem die Büros über eine Vergabeplattform im Internet ihr Interesse an diesem Auftrag, das neue Hallenbad zu bauen, bekunden können und gewissermaßen eine Bewerbung einreichen.

„Aus diesen Bewerbungen wählen wir nach bestimmten Kriterien drei Büros aus, die in der zweiten Stufe zur Abgabe eines Angebots aufgefordert werden“, sagt Klewinghaus.

2025 wird dann ein Jahr der (weiteren) Ausschreibungen und Planungen. Sollte alles normal laufen, soll 2026 das alte Bürgerbad abgerissen und im Anschluss mit den Bauarbeiten für das neue Bad begonnen werden.

„Dafür muss aber zwingend eine neue Heizzentrale im Brunsbachtal stehen, mit der wir die Löwen-Grundschule und die Mehrzweckhalle heizen“, stellt Klewinghaus klar. Später sorgt sie auch für Energie im neuen Bad. Dafür wird gerade bei der Stadt an den Vorplanungen für den Bauantrag gearbeitet.

Ursula Herrmann

Ich bin Ursula, Journalistin bei der Webseite Hol Aktuell. Als Generalistin berichte ich über nationale und internationale Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Meine Artikel sind immer aktuell und informativ, um unseren Lesern die wichtigsten Ereignisse des Tages zu präsentieren. Mit meiner Leidenschaft für Journalismus und meinem Engagement für die Wahrheit strebe ich danach, unsere Leser stets gut informiert zu halten.

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