Zahlreiche Anträge auf Wohngeld in der Wohngeldstelle im Klever Rathaus hinken weiterhin mit erheblichen Verzögerungen aus.
Die Wohngeldstelle im Klever Rathaus kämpft weiterhin mit einer großen Anzahl an Anträgen auf Wohngeld, die mit erheblichen Verzögerungen bearbeitet werden. Die Situation ist besorgniserregend, denn die Betroffenen müssen lange Wartezeiten in Kauf nehmen, um ihre Ansprüche auf Wohngeld geltend zu machen. Die Ursachen für diese Verzögerungen sind vielfältig und werden derzeit untersucht. Die Verantwortlichen haben bereits erste Maßnahmen ergriffen, um die Situation zu verbessern und die Bearbeitungszeiten zu verkürzen.
Wartezeiten bei Wohngeld-Anträgen in Kleve: Stau bleibt weiterhin bestehen
Die Wohngeldstelle im Klever Rathaus bleibt weiterhin mit einem Stau konfrontiert. Laut Marcel Erps, Fachbereichsleiter Arbeit und Soziales, gab es Ende 2023 600 offene Wohngeld-Anträge, die Zahl stieg zwischenzeitlich auf über 600 an, bevor sie auf 550 reduziert werden konnte.
Die Stadtspitze hatte Ende letzten Jahres angekündigt, das Problem bis Mitte 2024 gelöst haben zu wollen – diese Aussicht dürfte sich mittlerweile zerschlagen haben. Man braucht mehr Zeit. Dennoch sagte Erps: „Wir sind auf einem sehr guten Weg.“
Probleme bei der Bearbeitung von Wohngeld-Anträgen: Stadt Kleve gibt Hoffnung auf Verbesserung
Der Vertreter der Verwaltung erklärte, dass derzeit 150 Anträge pro Monat eingehen: Erstattungs-, Wiederholungs-, Überprüfungs- und Erstanträge. „Es ist so, dass wir mehr Anträge pro Woche abschließend bearbeiten als pro Woche reinkommen“, sagte Erps.
Man habe auf ein noch besseres Verhältnis gehofft, Ausfallzeiten von Mitarbeitern hätten die Lage aber erschwert. Mittlerweile sei die Wohngeldstelle wieder vollzählig, so der Fachbereichsleiter. „Wir werden die Rückstände weiter aufarbeiten können“, sagte Erps.
Zudem bekommt man im Sommer Hilfskräfte, die zuarbeiten, etwa im Telefondienst. Und: Im September kommt eine weitere Kollegin aus der Elternzeit. So sei man schlagkräftig aufgestellt.
Kristin Lemhöfer, sachkundige Bürgerin für die Grünen, hakte nach, wie lange die Wartezeit für Bedürftige in Kleve betrage. Erps sprach von im Durchschnitt 85 Tagen, es gebe aber auch Fälle, die mehrere Monate dauern. „Und es gibt auch noch Fälle aus dem ersten Halbjahr 2023. Da handelt es sich aber vor allem um Fälle, die in der Klärung sind“, sagte Erps.
Das heißt: Unterlagen fehlen, um einen Bescheid auszustellen. Zudem gelte die Devise: Die ältesten Anträge werden zuerst bearbeitet, sodass die Wartezeit nicht ausufert.
Lemhöfer wollte zudem wissen, inwiefern Wohngeldbezieher während der Wartezeit von der Stadt finanziell unterstützt werden. Marcel Erps verwies darauf, dass Wohngeldbezieher Einkommen hätten, denn: „Wenn sie kein ausreichendes Einkommen hätten, wäre der Wohngeldbezug der falsche.“ Dann dürfte der oder die Betroffene auch Anspruch auf Bürgergeld haben.
Zum Hintergrund: Infolge der Wohngeld-Plus-Reform Ende 2022 – ein sozialpolitisches Projekt der Ampel-Koalition – waren viele Erstanträge auf Wohngeld gestellt worden. So kam es im Sozialamt zu einem Bearbeitungsstau, wir berichteten mehrfach. Die Stadt hatte ein Maßnahmenpaket auf den Weg gebracht, um entgegenzuwirken. So haben Sachbearbeiter aus umliegenden Kommunen die hiesigen bei der Einarbeitung unterstützt.
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