Zunahme der Baupreise im zweiten Quartal bleibt moderat

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Zunahme der Baupreise im zweiten Quartal bleibt moderat

Laut den jüngsten Zahlen des Bundesamtes für Statistik ist die Zunahme der Baupreise im zweiten Quartal dieses Jahres moderat geblieben. Dies bedeutet, dass die Kosten für den Bau von Wohnungen und Gebäuden nicht so stark gestiegen sind, wie befürchtet wurde. Die Baupreisindex, der die Entwicklung der Preise für Bauleistungen und -materialien misst, ist um 1,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal gestiegen. Dieser Anstieg ist geringer als in den vorangegangenen Quartalen, was ein positives Signal für die Bauwirtschaft darstellt. Die moderaten Baupreise werden dazu beitragen, dass die Nachfrage nach Wohnraum weiterhin stark bleibt.

Zunahme der Baupreise im zweiten Quartal bleibt moderat

Vor zwei Jahren schien es, als würden die Baupreise ins Uferlose steigen. Die Pandemie hatte bereits vieles teurer gemacht, weil Baustoffhersteller ihre Produktion unterbrechen mussten, Unwetter und der ungeliebte Borkenkäfer viel Holz zerstörten und der Suez-Kanal als Transportweg verstopft war. Gleichzeitig wollten die Menschen, wenn sie denn schon zu Hause bleiben mussten, ihr Heim entsprechend verschönern. Das trieb die Nachfrage.

Zu Beginn des Ukraine-Krieges im Februar 2022 stiegen die Baupreise um 17,4 Prozent, weil beispielsweise die Materialien wie Stahl, Holz und Kunststoff noch knapper und noch teurer wurden. Bauen wurde zum Luxus, selbst bei extrem niedrigen Bauzinsen.

Baupreise im zweiten Quartal: Moderater Anstieg trotz Pandemie-Folgen

Baupreise im zweiten Quartal: Moderater Anstieg trotz Pandemie-Folgen

Zwei Jahre später hat sich die Lage deutlich entspannt. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sind die Preise im Wohnungsbau im Mai 2024 gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum nur noch um 2,7 Prozent gestiegen. Im Februar hatte die Steigerungsrate noch bei 2,8 Prozent gelegen.

Die Statistiker vergleichen die Entwicklung alle drei Monate. Wie Sie sich vor steigenden Baupreisen schützen können:

  • Materialmangel auf Baustellen
  • Wie Sie sich vor steigenden Baupreisen schützen können

Moderate Zunahme der Baupreise: Was bedeutet das für Bauen und Kaufen in Deutschland?

Moderate Zunahme der Baupreise: Was bedeutet das für Bauen und Kaufen in Deutschland?

Wie sieht es in Einzelsparten aus? Es gibt einen deutlichen Preisunterschied zwischen Aus- und Rohbauarbeiten. Während der Ausbau (beispielsweise Türen, Fenster, Elektroinstallation, Sanitärarbeiten, Böden und Decken) im Jahresvergleich um etwas mehr als vier Prozent teurer geworden ist, stiegen die Preise für Rohbauarbeiten (Betonarbeiten, Mauern, Erdarbeiten, Dachdecken) im gleichen Zeitraum nur um 0,6 Prozent.

Einer der großen Preistreiber beim Innenausbau sind die Heizung und Warmwasser; die Preise für solche Anlagen (zum Beispiel Wärmepumpen) seien um sechs Prozent gestiegen, sagen die Statistiker.

Warum steigen die Preise langsamer? Der moderate Anstieg der Baupreise ist auf den ersten Blick eine gute Nachricht. Aber: Genauso, wie die große Nachfrage in der Corona-Zeit die Preise getrieben hat, sorgt jetzt geringere Nachfrage dafür, dass die Preise langsamer steigen. Das hat auch damit zu tun, dass die Bauzinsen deutlich geklettert sind und damit die Finanzierung von Bauvorhaben kostspieliger geworden ist.

Wie entwickeln sich die Baupreise? Man sollte sich davor hüten, zu glauben, dass die Baupreise in nächster Zeit weiter deutlich zurückgehen. Zwar rechnet so manches Bauunternehmen für das laufende Jahr noch mit leicht sinkenden Kosten, aber das bedeutet nach teils extremen Preissteigerungen in den Jahren 2022 und 2023 keine durchgreifende Entspannung mehr.

Was sollten Verbraucher tun? Genau hinschauen – umso mehr, wenn im Vertrag Preisgleitklauseln für Baustoffpreise stehen. Wichtig zudem: Sollte die Europäische Zentralbank die Leitzinsen weiter senken, könnte dies mittelfristig auch die Bauzinsen sinken und die Kreditnachfrage steigen lassen. Dann könnten aber auch Baustoffe wieder teurer werden.

Wo liegt NRW im Vergleich der Bundesländer? Mit einem Baupreisanstieg von 2,9 Prozent liegt unser Bundesland im Mai leicht über dem Bundesdurchschnitt. Deutlich geringer fällt das Plus beispielsweise in Bayern (1,5 Prozent) und Niedersachsen (2,2 Prozent) aus. In Sachsen-Anhalt beträgt der Anstieg 3,2 Prozent.

Holger Hofmann

Ich bin Holger, ein erfahrener Redaktionsleiter von Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Mein Team und ich sind bekannt für unsere strenge und objektive Berichterstattung. Mit meiner langjährigen Erfahrung als Journalist habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, unseren Lesern stets aktuelle und relevante Informationen zu bieten. Meine Leidenschaft für den Journalismus treibt mich jeden Tag an, die besten Geschichten zu finden und sie professionell aufzubereiten.

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