Bayer 04 Leverkusen holt 1988 den UEFA-Pokal

Index

Bayer 04 Leverkusen holt 1988 den UEFA-Pokal

Im Jahr 1988 erlebte der deutsche Fußball einen der größten Erfolge seiner Geschichte. Der Bayer 04 Leverkusen, ein Verein aus dem Rheinland, schrieb Geschichte, als er den UEFA-Pokal gewann. Dieser Triumph war der Höhepunkt einer bemerkenswerten Saison für die Werkself, wie der Verein auch genannt wird. Durch diesen Sieg etablierte sich Leverkusen als einer der besten Fußballclubs Deutschlands und Europas. Die UEFA-Pokal-Saison 1988 war ein Meilenstein in der Geschichte des Vereins und wird immer als eines der größten Erfolge in Erinnerung bleiben.

Ein unvergesslicher Moment: Bayer 04 Leverkusen gewinnt den Uefa-Cup

Es war ein Moment für die Ewigkeit, als sich Bayer 04 Leverkusen am 18. Mai 1988 kurz nach 23 Uhr bei einem atemberaubenden Uefa-Cup-Finale gegen Espanyol Barcelona im Elfmeterschießen mit 3:2 durchsetzen konnte.

Daran hatte kaum noch jemand geglaubt, nachdem das Hinspiel 0:3 verloren gegangen war. Der kleine - und bis dahin weitgehend unbekannte Verein - hatte sich doch tatsächlich an die Spitze von Fußball-Deutschland katapultiert.

Rund 300 Millionen Fußballfreunde in 20 Ländern, allein 16 Millionen in der Bundesrepublik, hatten die Zitterpartie an den Bildschirmen verfolgt, während die Autorin in ihren Anfängen als Berichterstatterin alles hautnah miterlebte.

Die Freude kannte keine Grenzen

Die Freude kannte keine Grenzen

Der Jubel nach dem Abpfiff kannte keine Grenzen. Auch damals stürmten Fans auf den Rasen. Manch einer nahm sich sogar ein grünes Erinnerungsstück mit nach Hause.

Weil das ehemalige Haberland-Stadion aber gerade im Umbau war, fasste es nur 22.000 Zuschauer. Die Spieler – damals noch bekleidet mit kurzen Shorts und weiß-roten Trikots - ließen sich feiern.

Die Helden des Tages

Neun Jahre nach dem Aufstieg ins Fußball-Oberhaus hatten sie allen Grund zur Freude. Während in aller Eile ein Siegerpodest errichtet wurde, lachten und weinten Trainer Erich Ribbeck und Co-Trainer Gerd Kentschke gemeinsam vor lauter Freude.

Tita – sein voller Name lautet Milton Queiroz da Paixão - kam 1987 aus Brasilien ins Rheinland. Mit seinem ersten Treffer legte er den Grundstein zum Erfolg. Nach dem Gewinn des Uefa-Pokals wechselte er nach Italien und kehrte 1989 zurück nach Brasilien. Heute arbeitet er dort als Trainer.

Klaus Täuber versenkte den entscheidenden Elfmeter im Netz. Während seiner aktiven Zeit trug er den Spitznamen „Boxer“, weil er am gleichen Tag wie Muhammad Ali geboren war und auf dem Platz für Kampf und Einsatz bekannt war. Täuber starb nach langer Krankheit im Juli 2023.

Die Feierlichkeiten

Bis in die frühen Morgenstunden dauerte die improvisierte Feier mit Freibier für alle. Rund 1000 Fans trugen das Team im Wortsinn auf Händen durch die Halle, in die man damals gewechselt war.

Unterdessen tranken Ribbeck und Kentschke den Champagner vor lauter Übermut mit einer Schöpfkelle aus dem Europapokal, wie der Uefa-Cup inzwischen genannt wird.

Einen Tag nach dem „Wunder“ herrschte in Wiesdorf regelrechte Karnevalsstimmung. Trotz Regen waren mehr als 7000 Fans gekommen, um die „Profis mit Herz“ zu feiern.

Stunden vor der eigentlichen Siegesfeier begann das Fest in Rot-Weiß vor der Bühne auf dem Rathausplatz. Erneut war die Begeisterung überschäumend. Überglücklich und fast ununterbrochen sangen die Fans „We are the champions“.

Andere skandierten „Es gibt nur einen Erich Ribbeck“ nach der Melodie „Guantamera“ von Julio Igelesias, der selbst Fußballer bei Real Madrid war.

Der anschließende Autokorso durch die City geriet für die Mannschaft zum triumphalen Bad in der Menge. Die offenen Wagen – allen voran Erich Ribbeck, Mannschaftskapitän Wolfgang Rolff und dem TSV-Vorsitzenden Gert-Achim Fischer samt Uefa-Cup – kamen kaum durch. Jeder wollte den Gewinnern die Hand reichen.

Als die Kicker endlich auf der Bühne standen, fand der Beifall immer noch kein Ende. Die Menschen feierten ihre Fußballhelden, die als dritte deutsche Mannschaft überhaupt den Uefa-Cup für sich erobern konnte.

Die Spieler wiederum dankten dem Publikum für die großartige Unterstützung. Alois Reinhardt lobte: „Ihr wart unser zwölfter Mann auf dem Platz.“

Der damalige Oberbürgermeister Horst Henning sagte: „Die Profis mit Herz haben das eigentlich Unmögliche möglich gemacht. Wer die Freudentränen nach dem Spiel gesehen hat, wird nie wieder von eiskalten Profis sprechen. Wir sind stolz auf euch.“

Martin Weiß

Ich bin Martin, Autor bei Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Bei uns findest du aktuelle Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Meine Artikel decken eine Vielzahl von Themen ab und bieten fundierte Informationen für unsere Leser. Mit meiner Leidenschaft für Journalismus und meinem Streben nach Genauigkeit bemühe ich mich, relevante und gut recherchierte Inhalte zu liefern. Folge mir für die neuesten Entwicklungen aus aller Welt!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Go up