Krefeld: Junge Liberale demonstrieren gegen Salafisten und Rechtsruck
In der nordrhein-westfälischen Stadt Krefeld haben sich am Wochenende junge Liberale zusammengefunden, um gegen die Ausbreitung von Salafismus und Rechtsruck zu protestieren. Die Demonstranten, die meisten von ihnen Mitglieder der Jungen Liberalen, trugen Transparente mit Aufschriften wie Kein Raum für Extremismus und Gegen jeden Rassismus. Die Aktion richtete sich gegen die wachsende Präsenz von Salafisten in der Stadt und gegen die Gefahr, dass diese Extremisten die Gesellschaft spalten könnten.
Junge Liberale fordern klare Positionierung gegen Extremismus in Krefeld
Die Jungen Liberalen (JuLi) in Krefeld äußern sich besorgt über die Darstellung Krefelds in der aktuellen Spiegel-Reportage „Die Kalifat-Islamisten“. Die Reportage, die einen Fokus auf die salafistische Szene in Deutschland legt, widmet knapp 2 Minuten und 40 Sekunden dem Geschehen in Krefeld während der „Inspiration Night“ der „Deen Akademie“, die am 19. April in einer Veranstaltungshalle an der Obergath stattfand.
„Wir möchten die Polizei ausdrücklich für ihre Arbeit loben“, erklären die JuLis, „die Präsenz der Ordnungskräfte hat dazu beigetragen, die Sicherheit unserer Stadt zu gewährleisten. Leider haben sich die lokalen Parteien bislang nicht zu den Vorfällen geäußert oder wollen sich nicht dazu äußern, während die lokalen Medien ihre Stimme erhoben haben.
Es ist bedauerlich, dass Krefeld, eine Stadt mit einer vielfältigen und offenen Gesellschaft, in Verbindung mit der Salafistenszene gebracht wird.“ Die JuLis weisen mit Nachdruck die Vorstellung zurück, Krefeld könnte Teil dieser problematischen Szene sein.
„Ebenso besorgt sind wir über das Konzert von rechten Rappern im Bosi Club. Extremismus jeglicher Couleur hat in Krefeld keinen Platz. Krefeld steht für Toleranz, Vielfalt und ein respektvolles Miteinander. Jegliche Ideologien, die im Widerspruch zu den Grundwerten unserer Gesellschaft stehen, haben in unserer Stadt keinen Platz“, heißt es weiter.
Dass eine Größe in der salafistischen Szene in Deutschland in Krefeld auftreten könne, ohne dass aus der Kommunalpolitik ein Wort der Kritik komme, sei für die JuLis unbegreiflich, so der JuLi-Vorsitzende Paolo Martin Aguilar Sanchez, „hier herrschen das Grundgesetz und der Rechtsstaat, nicht die Scharia. Wer etwas anderes etablieren will, kann gehen.“
Die JuLis fordern daher von den Verantwortlichen in Politik und Gesellschaft eine klare Positionierung gegen jede Form von Extremismus und Radikalismus. „Wir appellieren an alle, gemeinsam für die freiheitlichen Werte einzustehen, die unsere Gesellschaft ausmachen. Jeder ist willkommen, solange er die Regeln und Werte unserer Demokratie respektiert. Wir werden nicht zulassen, dass Krefelds Ruf durch die Aktivitäten extremistischer Gruppen beschädigt wird.“
Hintergrund
Am 19. April fand in Krefeld ein Treffen statt, bei dem nach Einschätzung der Polizei „radikal-muslimische Influencer“ vor etwa 500 Gästen aufgetreten sind, darunter Marcel Krass, der laut Verfassungsschutz Niedersachsen ein extremistisch-salafistischer Prediger ist. Die Polizei war mit starken Kräften präsent und führte Autokontrollen durch. Hinweise auf strafrechtlich relevante Vorkommnisse habe es nicht gegeben; man sei für den Fall der Fälle da, dass es doch zu Vergehen komme oder Emotionen hochkochten, hieß es seinerzeit.
Schreibe einen Kommentar