Konstitution spiegelt sich auf in der Solinger Stadtgesellschaft (Die Verfassung wird in der Solinger Stadtgesellschaft erlebbar gemacht)

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Konstitution spiegelt sich auf in der Solinger Stadtgesellschaft
(Die Verfassung wird in der Solinger Stadtgesellschaft erlebbar gemacht)

Die Stadt Solingen hat sich aufgemacht, die Konstitution in der Stadtgesellschaft erlebbar zu machen. Durch eine Vielzahl von Veranstaltungen und Aktionen wird die Verfassung in den Mittelpunkt der Stadtgesellschaft gerückt. Ziel ist es, die Bürgerinnen und Bürger über ihre Rechte und Pflichten aufzuklären und sie zu aktiven Mitgestaltern in der Stadtentwicklung zu machen. Durch diese Initiative wird die demokratische Teilhabe in Solingen gestärkt und die Stadtgesellschaft wird zu einer lebendigen und offenen Gesellschaft.

Konstitution spiegelt sich auf in der Solinger Stadtgesellschaft: Geburtstag des Grundgesetzes wird erlebbar gemacht

Die Kirchen in Solingen feiern den 75. Geburtstag des Grundgesetzes nicht mit festlichen Fanfaren und bedeutungsschweren Sonntagsreden, sondern mit einem besonderen Spaziergang. „Multimedial, mit körperlicher Bewegung und miteinander“ sollten sich die Teilnehmer der bundesrepublikanischen Verfassung widmen, bringt Pfarrer Michael Mohr, Solinger Stadtdechant und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Solingen, das Konzept auf den Punkt.

Und Pfarrerin Dr. Stefanie Bluth, die die Projektleitung übernimmt, ergänzt: „Unsere Idee war es, eine Aktion zu gestalten, in der das Grundgesetz praktisch deutlich wird.“

Solingen feiert das Grundgesetz: Spaziergang durch die Innenstadt mit Haltstellen für die Grundrechte und Beiträgen von Vertretern der christlichen Kirchen

Solingen feiert das Grundgesetz: Spaziergang durch die Innenstadt mit Haltstellen für die Grundrechte und Beiträgen von Vertretern der christlichen Kirchen

Alle Interessenten sind eingeladen, sich am frühen Samstagnachmittag, 25. Mai, auf dem Fronhof einzufinden. Dort ist der sogenannte „Engel der Kulturen“ in den Boden eingelassen – ein Kreis mit den Zeichen der drei abrahamitischen Weltreligionen, also Judentum, Christentum und Islam. Geschaffen hatten ihn einst die Künstler Carmen Dietrich und Gregor Merten – als Bekenntnis zum Zusammenhalt über kulturelle Grenzen hinweg.

Im Kontext des geplanten Grundgesetz-Rundganges könnte das Werk zugleich auch als Anspielung auf die in Artikel vier der bundesdeutschen Verfassung verankerte „Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses“ dienen.

Alle acht Stationen des Weges stehen für verschiedene Grundrechte. Um die unantastbare Würde des Menschen aus Artikel eins geht es zum Beispiel in der Bildungs- und Gedenkstätte an der Max-Leven-Gasse, deren Namensgeber in der Pogromnacht von den Nationalsozialisten ermordet wurde.

Das Brief- und Fernmeldegeheimnis kommt beim Besuch der Post zur Sprache.

Info

Gemeinsamer Weg zum Grundgesetz

Rundgang

Ausgangspunkt des Rundgangs durch die Innenstadt ist am Samstag, 25. Mai, um 14 Uhr am „Engel der Kulturen“ auf dem Fronhof. Der Ausklang mit Gesprächen bei Getränken findet statt ab 16 Uhr in der Gläsernen Werkstatt, Hauptstraße 61-63. Eine Anmeldung für die Teilnahme ist nicht notwendig.

Schnitzeljagd

Wer sich zusätzlich an der digitalen Schnitzeljagd beteiligen will, kann sich vorab die App „Actionbound“ über den Appstore auf sein Handy laden.

Auf die Gleichheit vor dem Gesetz verweist ein Abstecher zum Amtsgericht. Weiter geht es zum Rathaus, das unter anderem für die Gleichberechtigung von Frauen und Männern und den besonderen Schutz von Ehe und Familie stehen soll.

Und ein Besuch am Technischen Berufskolleg erinnert an das Recht, Beruf und Ausbildungsstätte frei zu wählen.

An jedem Haltepunkt soll es dazu Wortbeiträge geben. Sprechen werden neben Bürgermeisterin Ioanna Zacharaki und Daniela Tobias vom Max-Leven-Zentrum auch der ukrainische Klinikums-Seelsorger Pfarrer Michael Fetko, der der ruthenischen griechisch-katholischen Kirche angehört, sowie Vertreter der Quäker und der Neuapostolischen Kirche.

An Letzteren zeigt sich zugleich auch die Breite des konfessionellen Spektrums innerhalb der ACK in der Klingenstadt.

Deutschlandweit existiert die ökumenische Bewegung übrigens bereits seit 1948 – also ein Jahr länger als das Grundgesetz.

Ein Miteinander der Religionen habe sich – nach langen Zeiten der Verfolgung – auch als Traditionslinie in Europa durchgesetzt, betont die Superintendentin und stellvertretende Solinger ACK-Vorsitzende Dr. Ilka Werner.

Das gelte es gemeinsam mit den Freiheitsrechten des deutschen Grundgesetzes zu verteidigen, sagt sie – und schaut damit auch schon voraus auf die am 9. Juni stattfindende Europawahl.

„Wir als christliche Kirchen sind aufgerufen, etwas zu tun“, bekräftigt wiederum Pfarrer Mohr angesichts der jüngsten Übergriffe auf Politiker. „Wie gehen wir miteinander um?“ sei eine der zentralen Fragen der gegenwärtigen politischen Auseinandersetzung.

Mit dem Rundgang wolle man „kein Statement gegen etwas setzen, sondern für das Grundgesetz als Basis unseres Zusammenlebens werben.“

Ursula Herrmann

Ich bin Ursula, Journalistin bei der Webseite Hol Aktuell. Als Generalistin berichte ich über nationale und internationale Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Meine Artikel sind immer aktuell und informativ, um unseren Lesern die wichtigsten Ereignisse des Tages zu präsentieren. Mit meiner Leidenschaft für Journalismus und meinem Engagement für die Wahrheit strebe ich danach, unsere Leser stets gut informiert zu halten.

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