Ältestes Foto Deutschlands gefunden: Zwei Jahre älter als angenommen
In Deutschland hat sich ein sensationeller Fund ereignet. Ein historisches Foto wurde entdeckt, das als das älteste Foto Deutschlands gilt. Bisher ging man davon aus, dass das älteste Foto Deutschlands aus dem Jahr 1840 stammt. Doch die neu entdeckte Aufnahme ist zwei Jahre älter als angenommen. Das Foto zeigt ein Stadtgebiet und ist von großem historischen Wert. Die Experten sind begeistert von diesem Fund, der neue Einblicke in die Fotografiegeschichte Deutschlands bietet. Im Folgenden erfahren Sie mehr über die Entdeckung und die Bedeutung dieses historischen Fotos.
Das älteste deutsche Foto: Eine neue Geschichte um die deutsche Fotografie
Die Geschichte der Fotografie muss um ein entscheidendes Kapitel erweitert werden: Das erste Foto Deutschlands ist zwei Jahre älter als bisher angenommen. Nach Forschungen des Deutschen Museums stammt es aus dem Jahr 1837 und zeigt die Münchner Frauenkirche. Das Museum spricht von einer kleinen Sensation.
Das nur vier mal vier Zentimeter große Foto des Mineralogen Franz von Kobell schlummerte in den Archiven, bis die Wissenschaftlerin Cornelia Kemp es bei Recherchen für ihr Buch „Licht – Bild – Experiment“ entdeckte.
Ein neuer Blick auf die Geschichte der Fotografie
Bisher sei man davon ausgegangen, dass die ersten Fotos Deutschlands aus dem Jahr 1839 stammen – aus demselben Jahr, in dem Louis Daguerre seine Erfindung in Paris mit großer Öffentlichkeitswirkung bekannt machte, erläuterte das Museum. Nun ist klar: Die erste Fotografie Deutschlands – ein Salzpapier-Negativ – entstand im März 1837.
Kobell hatte sein Werk handschriftlich auf der Rückseite mit Monat und Jahreszahl versehen. „Es ist das älteste deutsche Foto, das ist eindeutig“, sagte Kemp am Dienstag. Die Frauenkirche hebt sich darauf fast schemenhaft hell gegen den dunklen Himmel ab: Damals gab es keine Positive. Das Salzpapier, auf das Kobell seine Bilder bannte, war zu dick, um Abzüge davon herzustellen. Zudem ist das Foto seitenverkehrt.
Ein Foto mit Geschichte
Um welche Uhrzeit es aufgenommen wurde, bleibt offen, die Zeiger der Turmuhren sind nicht zu erkennen. Die Belichtung habe sich über mehrere Stunden hingezogen, berichtete Kemp. Bisher galten die Bilder von Franz von Kobell und von dem Physiker Carl August von Steinheil von 1839 als die ersten Fotos in Deutschland. Anders als dem Franzosen Daguerre sei es den beiden um „eine rein experimentelle Beschäftigung“ gegangen.
„Kobell hat kein Wort über diese Aufnahmen verloren“, sagte Kemp. Die Frauenkirche war nicht das einzige Motiv, das Kobell 1837 ablichtete. Er fotografierte auch das Bazargebäude am Odeonsplatz mit dem Café Tambosi ab. 1839 folgten Aufnahmen von der Glyptothek und von Schloss Nymphenburg.
Die Bedeutung von Franz von Kobell
Unbekannt ist, mit welcher Kamera er die Aufnahmen fertigte. Dass 1839 als Geburtsjahr der Fotografie gilt, erklärt Kemp mit dem geschäftstüchtigen Vorgehen des Franzosen Daguerre. „Daguerre war ein sehr schlauer Geschäftsmann. Er hatte seinen Schwager Alphonse Giroux damit beauftragt, Kameras zu bauen und sorgte dafür, dass es auch eine Gebrauchsanweisung für seine Art der Fotografie gab.
Franz von Kobell sei heute eher bekannt als Autor des „Brandner Kaspar“, in dem ein Bayer dem Tod ein Schnippchen schlägt - und nicht als Vater der deutschen Fotografie. „Für Franz von Kobell aus der berühmten Malerfamilie der Kobells besaß die Fotografie offensichtlich künstlerisch keine Bedeutung“, vermutete Kemp. „Er hat genau in dem Jahr angefangen zu dichten, als er mit der Fotografie aufgehört hat.“
Seine Rolle bei der Entwicklung der deutschen Fotografie sei bisher unterschätzt worden, man habe die Hauptrolle Steinheil zugeschrieben. Die ersten Papieraufnahmen seien aber von Kobell allein gemacht worden. Dauerhaft ausgestellt werden kann seine älteste Fotografie Deutschlands aus konservatorischen Gründen allerdings nicht. Sie muss in einem Kühl-Depot aufbewahrt werden. Für die Öffentlichkeit wird sie deshalb im Original nicht zu sehen sein.
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