Ermittlungen des Staatsschutzes nach mutmaßlichem Angriff auf achtjähriges Mädchen aus Ghana

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Ermittlungen des Staatsschutzes nach mutmaßlichem Angriff auf achtjähriges Mädchen aus Ghana

Die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen aufgenommen, nachdem ein achtjähriges Mädchen aus Ghana mutmaßlich Opfer eines schweren Angriffs wurde. Laut ersten Erkenntnissen soll das Mädchen in der vergangenen Nacht in einer Wohnsiedlung in der Nähe von Frankfurt am Main überfallen worden sein. Die Polizei und die Kriminalpolizei haben bereits erste Spuren sichergestellt und suchen nach Zeugen, die möglicherweise Hinweise auf den oder die Täter geben können. Die Ermittlungen laufen derzeit auf Hochtouren, um den oder die Täter möglichst schnell zu ermitteln und zu verhaften. Die Öffentlichkeit wird gebeten, sich mit Informationen an die Polizei zu wenden.

Rassistischer Angriff auf zwei ghanaische Kinder in Grevesmühlen

Der Staatsschutz hat die Ermittlungen nach dem mutmaßlich rassistischen Angriff auf zwei ghanaische Kinder in Grevesmühlen (Mecklenburg-Vorpommern) am vergangenen Freitag übernommen. Am Montagabend (17. Juni 2024) teilte das Polizeipräsidium Rostock nach Auswertung der Videoaufnahmen mit: Nach derzeitigem Ermittlungsstand hat das achtjährige Mädchen keine körperlichen Verletzungen erlitten, die auf die in der Erstmeldung geschilderte Tathandlung hindeuten.

Zuvor waren bereits Hinweise an die Polizei eingegangen. Darunter seien auch Hinweise auf Menschen, die möglicherweise an der Tat beteiligt waren, sagte ein Sprecher der Leitstelle des Polizeipräsidiums Rostock am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. Die Ermittlungen seien sehr umfangreich und würden noch einige Zeit in Anspruch nehmen.

Rassistische Parolen auf dem Stadtfest in Grevesmühlen

Rassistische Parolen auf dem Stadtfest in Grevesmühlen

Es habe zudem Hinweise gegeben, dass auf dem Stadtfest in Grevesmühlen (13. bis 16. Juni) rassistische Parolen zur Melodie von Gigi D'Agostinos Lied L'Amour toujours gesungen worden sein sollen.

Der Angriff auf die Kinder

Der Angriff auf die Kinder

Nach Polizeiangaben waren ein achtjähriges Mädchen und seine zehn Jahre alte Schwester am Freitagabend gegen 19.30 Uhr aus einer Gruppe von etwa 20 Jugendlichen und Heranwachsenden heraus angegriffen worden. Dem jüngeren Mädchen sollen die Angreifer unter anderem ins Gesicht getreten haben.

Als die Eltern der Kinder hinzukamen, soll es nach Polizeiangaben auch mit diesen zu einer Auseinandersetzung gekommen sein. Die Achtjährige und der Vater wurden leicht verletzt und kamen in ein Krankenhaus. Als die Beamten vor Ort eintrafen, soll eine Person aus der Gruppe die Opfer beim Weggehen auch rassistisch beleidigt haben.

Aus der Gruppe hätten sich bis zu acht Menschen an der Attacke beteiligt, schilderte die Polizei. Sie ermittelt nun wegen Landfriedensbruchs, gefährlicher Körperverletzung, Volksverhetzung und Beleidigung. Die Beamten suchen Zeugen des Vorfalls.

Reaktionen der Politiker

Politiker verurteilten die Attacke aufs Schärfste. Kinder rassistisch zu beschimpfen und brutal zu attackieren, zeugt von dumpfem Hass und unfassbarer Unmenschlichkeit, schrieb etwa Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) auf X.

Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) teilte auf der Plattform mit: Wir dürfen nicht zulassen, dass Hass & Hetze unsere Gesellschaft vergiften und Gewalt unsere Kinder bedroht. Ihre Gedanken und ihr Mitgefühl seien bei den betroffenen Kindern und ihrer Familie.

Diese abscheuliche Tat muss rasch Konsequenzen haben. Rassismus und Gewalt sind widerlich. Das gilt erst recht, wenn Kinder angegriffen werden.

Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Christian Pegel (SPD) betonte, man greift keine Menschen an, erst recht keine Kinder und schon gar nicht aus rassistischen Motiven.

Grevesmühlens Bürgermeister Lars Prahler sagte NDR 1 Radio MV, diese rassistisch motivierte Tat macht mich einfach fassungslos. Das zeugt von bodenlosem Hass und enthemmter Unmenschlichkeit und lässt sich nicht entschuldigen.

Der Landrat von Nordwestmecklenburg, Tino Schomann (CDU), sprach von einem nicht zu tolerierenden Grenzübertritt. Verabscheuungswürdige Taten wie diese lassen mich sprachlos zurück.

Weitere Vorfälle am Wochenende

Die Polizei in Mecklenburg-Vorpommern meldete am Wochenende mehrere weitere Vorfälle mit mutmaßlich rassistischem oder volksverhetzendem Hintergrund.

In Schwerin beobachtete eine Zeugin, wie etwa 20 Männer auf der Schlossbrücke den Hitlergruß gezeigt haben sollen.

Nach einer Auseinandersetzung, bei der ein Mann in der Nacht zum Samstag in Penkun verletzt wurde, hat der Staatsschutz Ermittlungen wegen Verdachts der Volksverhetzung eingeleitet.

Laut Polizei hatten nach Zeugenaussagen einige Personen auf einer Festwiese kurz vor der Tat zur Melodie von Gigi D'Agostino den Text Ausländer raus – Deutschland den Deutschen gerufen. Bei der Auseinandersetzung danach sollen sechs bis sieben Menschen einen 24 Jahre alten Deutschen angegriffen und im Gesichtsbereich verletzt haben.

Der Geschädigte hat ein südländisches Aussehen, einen Zusammenhang mit dem Grölen der Parolen und der Straftat wird nicht ausgeschlossen, teilte die Polizei mit.

Bereits am Freitagabend gab es in Warnemünde nach rechten Parolen nach dem EM-Auftakt der deutschen Mannschaft einen größeren Polizeieinsatz am Bahnhof.

Holger Hofmann

Ich bin Holger, ein erfahrener Redaktionsleiter von Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Mein Team und ich sind bekannt für unsere strenge und objektive Berichterstattung. Mit meiner langjährigen Erfahrung als Journalist habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, unseren Lesern stets aktuelle und relevante Informationen zu bieten. Meine Leidenschaft für den Journalismus treibt mich jeden Tag an, die besten Geschichten zu finden und sie professionell aufzubereiten.

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