Kanzler Scholz signalisiert Unterstützung für von der Leyen​ bei EU-Gipfel

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Kanzler Scholz signalisiert Unterstützung für von der Leyen​ bei EU-Gipfel

Bei dem jüngsten Gipfeltreffen der Europäischen Union in Brüssel hat Bundeskanzler Olaf Scholz seine Unterstützung für die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, signalisiert. Im Mittelpunkt des Gipfels standen die aktuellen Herausforderungen der EU, wie die Klimapolitik, die Wirtschafts- und Finanzpolitik sowie die Sicherheitspolitik. Mit seiner Unterstützung für von der Leyen möchte Scholz offenbar die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und der EU stärken und die Stabilität in Europa fördern.

Europawahl: Ursula von der Leyen rückt näher an zweite Amtszeit als EU-Kommissionspräsidentin

Eine Woche nach der Europawahl zeichnet sich eine Einigung auf eine zweite Amtszeit von Ursula von der Leyen als EU-Kommissionspräsidentin ab. Am Rande eines informellen EU-Gipfels am Montag in Brüssel sprachen sich etliche Regierungschefs für die Deutsche aus.

Regierungschefs sprechen sich für von der Leyen aus

Regierungschefs sprechen sich für von der Leyen aus

Bundeskanzler Olaf Scholz stellte sich vor dem Gipfel zwar nicht öffentlich hinter von der Leyen, sagte aber: Die Europawahl habe eine „stabile Mehrheit“ für das Mitte-Rechts-Bündnis EVP, die Sozialdemokraten und die Liberalen gebracht. Deshalb sei er sich ganz sicher, dass man in kürzester Zeit zwischen den politischen Familien und Ländern Verständigung erzielen könne. „Das wäre auch wichtig, (.) weil wir leben in Zeiten, die schwierig sind. Und da ist es wichtig zu wissen, wie es weitergeht mit Europa“, ergänzte der SPD-Politiker.

Auch andere Staats- und Regierungschefs betonten, dass es jetzt schnell gehen müsse. Er glaube nicht, dass die europäischen Bürger „dankbar sein werden, wenn die Politiker hier in Brüssel wochenlang darüber reden, wer welche Rolle übernehmen wird, wenn es so viele dringende Probleme auf europäischer und globaler Ebene gibt“, sagte der irische Regierungschef Simon Harris.

Wichtigste Zahlen zur Europawahl in Deutschland

Wichtigste Zahlen zur Europawahl in Deutschland

Kandidaten, Länder, Wähler

EVP kann Ansprüche stellen

EVP kann Ansprüche stellen

Der luxemburgische Regierungschef Luc Frieden wies auf das klare Wahlergebnis hin und sagte, die EVP habe Anspruch auf das Amt der Kommissionspräsidentin. Bei der Europawahl vom 6. bis 9. Juni hatte das Mitte-Rechts-Bündnis EVP mit der CDU-Politikerin von der Leyen als Spitzenkandidatin das mit Abstand beste Ergebnis erzielt.

Auf Platz zwei landete die europäische Parteienfamilie der Sozialdemokraten (S&D) und auf Platz drei die der Liberalen (Renew). Mit Dänemarks Ministerpräsidentin Mette Frederiksen lobte auch eine Sozialdemokratin von der Leyen: „Ich möchte sagen, dass Ursula von der Leyen in den letzten Jahren wirklich gute Arbeit geleistet hat, als Chefin der EU-Kommission und damit in vielerlei Hinsicht auch als Chefin der EU“, sagte sie.

Von der Leyen braucht Mehrheit

Notwendig für die Entscheidung im Gremium der Staats- und Regierungschefs der EU-Staaten ist eine sogenannte verstärkte qualifizierte Mehrheit. Das heißt: Es müssen neben den 13 Staats- und Regierungschefs, die wie von der Leyen der EVP-Parteienfamilie angehören, noch mindestens sieben weitere Chefs von Mitgliedstaaten für sie stimmen. Zusätzlich muss der Vorschlag von Mitgliedstaaten unterstützt werden, die zusammen mindestens 65 Prozent der Gesamtbevölkerung der EU ausmachen.

Verhandelt wird ein ganzes Paket

Neben der Präsidentschaft der EU-Kommission müssen auch die Posten des Präsidenten des Europäischen Rates und des EU-Außenbeauftragten neu besetzt werden. Als möglicher Kandidat für den Ratschef-Posten gilt derzeit der frühere portugiesische Regierungschef António Costa. In dieser Position wäre der Sozialdemokrat dann dafür zuständig, die EU-Gipfel vorzubereiten und die Arbeitssitzungen zu leiten. Als neue EU-Außenbeauftragte ist die liberale estnische Regierungschefin Kaja Kallas im Gespräch.

Weitere Hürde steht noch bevor

Nach einer Einigung im Kreis der Staats- und Regierungschefs muss von der Leyen noch von einer Mehrheit im Europäischen Parlament gewählt werden. Dafür wird die Deutsche in den kommenden Wochen bei Abgeordneten für Unterstützung werben müssen. Die Abstimmung wird frühestens in der dritten Juli-Woche angesetzt und gilt als höchste Hürde auf dem Weg zu einer zweiten Amtszeit.

Grund ist, dass in geheimer Abstimmung gewählt wird und von der Leyen im Parlament vergleichsweise viele Kritiker hat. So bekam sie bei ihrer Wahl 2019 nur neun Stimmen mehr als notwendig.

Von der Leyen hatte direkt nach der Europawahl angekündigt, eine Fortsetzung der bisherigen informellen Zusammenarbeit mit Sozialdemokraten und Liberalen anstreben zu wollen. Dieses Dreier-Bündnis hätte im Parlament eine komfortable Mehrheit von etwa 400 der 720 Stimmen. Um die Mehrheit für eine Wiederwahl abzusichern, hat von der Leyen aber auch Gespräche mit den Grünen und bestimmten rechten Parteien nicht ausgeschlossen.

Offensichtlich unter anderem in Anspielung auf die Grünen sagte Scholz, dass neben den drei großen Parteienfamilien auch noch andere „politisch ein wenig dazu passen“ würden. Im Kern seien EVP, Sozialdemokraten und Liberale aber die „Grundlage für die Unterstützung der Kommissionspräsidentschaft“. Scholz sagte weiter: „Ganz klar ist: Im Parlament darf es keine Unterstützung der Kommissionspräsidentschaft geben, die sich auf rechte und rechtspopulistische Parteien stützt.“

Ursula Herrmann

Ich bin Ursula, Journalistin bei der Webseite Hol Aktuell. Als Generalistin berichte ich über nationale und internationale Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Meine Artikel sind immer aktuell und informativ, um unseren Lesern die wichtigsten Ereignisse des Tages zu präsentieren. Mit meiner Leidenschaft für Journalismus und meinem Engagement für die Wahrheit strebe ich danach, unsere Leser stets gut informiert zu halten.

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