Ukraine erleidet bitteren EM-Fehlstart gegen Rumänien
Als die ukrainischen Fans versuchten, ihren Fußballern Trost zu spenden, saß Stürmerstar Mychajlo Mudryk noch völlig perplex und enttäuscht auf dem Rasen. Der 100-Millionen-Euro-Stürmer vom FC Chelsea schien den bitteren EM-Fehlstart mit dem 0:3 (0:1) gegen Rumänien nicht fassen zu können.
Teamkollege Olexander Sintschenko schilderte, was er in dem Moment am Montagabend vor den eigenen Anhängern in der Münchner Arena fühlte: „Es ist peinlich, in die Augen der Fans zu schauen, die gekommen sind, um uns zu sehen. Es ist eine Schande.“
Rumänien bejubelt klaren 3:0-Sieg zum EM-Auftakt
Rumänien feierte den erst zweiten Sieg seiner EM-Historie und machte einen Schritt Richtung Achtelfinale. Die Ukraine steht dagegen nun auch sportlich unter immensem Druck.
Coach Serhij Rebrow forderte seine Schützlinge nach der Niederlage auf, zumindest zu versuchen, den Krieg irgendwie auszublenden. „Wir müssen vergessen, was zuhause passiert“, sagte der frühere Stürmerstar.
Zuvor hatten die Profis, die alle in ukrainische Flaggen vor Anpfiff auf das Feld gekommen waren, ihre Anhänger noch um Verzeihung gebeten, als sie in die Fankurve gingen. „Wir repräsentieren eine große Nation. Das wissen die Spieler“, sagte Rebrow. „Und heute waren wir nicht gut genug. Deswegen bitten die Spieler um Entschuldigung.“
Trainer fordert: Krieg versuchen auszublenden
Die Ukraine sollte nicht nur Fußball spielen, sondern auch noch die Menschen daheim in der Ukraine von dem unfassbaren Leid ablenken, das sie durch mehr als zwei Jahre russischen Angriffskrieg bereits erfahren.
Noch kurz vor Anpfiff berichteten Spieler, wie sehr die Situation eine psychische Belastung sei. „Wir haben seit mehr als zwei Jahren mit diesem mentalen Druck zu tun, und trotzdem sind wir hier, wir haben das verstanden“, sagte Trainer Serhij Rebrow.
Untröstlicher Real-Torwart Andrij Lunin von Real Madrid, der in der Champions League in der Saison teils noch herausragend gehalten hatte, mit zwei Patzern die Niederlage mitverantwortete, machte es nicht besser. „Ich möchte mich einfach nur bei allen entschuldigen. Denn das war mein Fehler und damit fing alles an“, sagte Lunin.
Rumänien feiert historischen Sieg
Rumänien feierte den erst zweiten Sieg seiner EM-Historie und machte einen Schritt Richtung Achtelfinale. Die Rumänen schienen ihr Glück kaum fassen zu können. Nach dem Schlusspfiff weinten noch auf dem Feld etliche Akteure, zigtausende Fans feierten ihre Fußball-Helden lautstark.
Coach Edward Iordanescu berichtete: „Es war unglaublich, was die Leute uns gegeben haben. So etwas habe ich zum ersten Mal erlebt“. „Das ist ein historischer Sieg für Rumänien.“
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