- Jugendkriminalität in Hilden: Eine Gruppe von Kindern und Jugendlichen terrorisiert Gleichaltrige
- Das Problem ist Polizei und Stadt bekannt
- Polizei bestätigt Straftaten
- Kinder und Jugendliche sind teilweise älter als 14 Jahre
- Runder Tisch zur Lösung des Problems
- Videoüberwachung nicht möglich
- Weitere Maßnahmen geplant
- Kritik an der Strafmündigkeit
Jugendkriminalität in Hilden: Eine Gruppe von Kindern und Jugendlichen terrorisiert Gleichaltrige
Seit Monaten terrorisieren eine Gruppe von Kindern und Jugendlichen Gleichaltrige an der Gabelung in Hilden. Ihre Opfer nehmen sie Wegezoll ab, schüchtern sie ein und rauben sie aus. Viele Eltern sagen ihren Kindern, dass sie diesen Angstraum meiden sollen.
Das Problem ist Polizei und Stadt bekannt
Das Problem ist der Polizei und der Stadt bekannt. Nun haben sie einen Runden Tisch ins Leben gerufen, an dem weitere Maßnahmen beschlossen wurden – und werden. Auch das Thema Videoüberwachung steht auf der Agenda.
Polizei bestätigt Straftaten
Die Polizei bestätigt mehrere strafrechtliche Vorfälle am Ende der Fußgängerzone im Herzen der Stadt. Auffallen würden dort gleich mehrere Kinder und Jugendlichen mit verschiedenen Delikten wie Diebstählen, Bedrohungen, Körperverletzungen aber eben auch durch Abzocken – dabei handelt es sich um Raub: Sie erzwingen also durch Gewalt oder Gewaltandrohungen die Herausgabe von Bargeld oder Gegenständen, erklärte eine Polizeisprecherin.
Kinder und Jugendliche sind teilweise älter als 14 Jahre
Die Kinder und Jugendlichen sind teilweise älter als 14 Jahre und damit strafmündig. Darunter seien Intensivtäter, erklärte ein Polizeisprecher. Es gebe allerdings auch Täter, die noch jünger sind und dadurch nicht belangt werden können.
Runder Tisch zur Lösung des Problems
Wir müssen handeln, sagt Bürgermeister Claus Pommer. Deshalb habe die Stadt den Runden Tisch angestoßen. Dort sitzen Vertreter von Ordnungsamt, Polizei und Jugendamt. Es gab bereits einen Termin, ein weiterer steht kommende Woche an, erklärt der Bürgermeister.
Videoüberwachung nicht möglich
Doch wie soll das Problem in den Griff bekommen werden? Wir haben auch überprüft, ob eine Videoüberwachung an der Gabelung möglich wäre, sagt Ordnungsdezernentin Mona Wolke-Ertl. Doch das liege nicht im Ermessen der Stadt, sondern der Polizei. Bürgermeister Claus Pommer ergänzt: Die Voraussetzungen sind bei uns in Hilden nicht erfüllt. Es gebe rechtliche Hürden.
Weitere Maßnahmen geplant
An der Gabelung in Hilden soll das Problem anders gelöst werden. Wir werden weitere Doppelstreifen schicken, sagt Claus Pommer. Die Präsenz soll verstärkt werden. Die Erfahrung zeigt allerdings, dass erhöhte Präsenz und entschlossenes Auftreten für eine Verdrängung sorgen.
Kritik an der Strafmündigkeit
Landrat Thomas Hendele ist zugleich Behördenleiter der Polizei im Kreis und hat seine Meinung dazu kürzlich deutlich gemacht: Die Altersgrenze von 14 Jahren für die Strafmündigkeit ist aus meiner Sicht nicht mehr zeitgemäß. Hier ist der Gesetzgeber gefordert, die Grenze abzusenken, etwa auf 12 Jahre.
Denn es ist fatal, wenn bei den jungen Straftätern der Eindruck entsteht, dass sie sich alles leisten können, ohne dass dies irgendwelche Konsequenzen für sie hat. Das Jugendstrafrecht ist ja ohnehin ausgelegt nicht auf die Bestrafung eines Täters, sondern auf die Besserung durch erzieherische Maßnahmen.
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