- Die erste Eskalation droht noch vor der Einnahme der zwei Plätze auf der Bühne
- Ein ungewöhnliches Duo auf der Bühne
- Wolfgang Beltracchi spricht über Künstliche Intelligenz
- Ein Abend voller politischer Statements
- Ein Wortgefecht zwischen Strack-Zimmermann und Schroeder
- Ein Abend voller Überraschungen
Die erste Eskalation droht noch vor der Einnahme der zwei Plätze auf der Bühne
Habe ich da gerade etwa Marie Strack-Zimmermann gehört?, vergewissert sich die Namensträgerin beim Publikum. Eine energische Rückfrage aus der pädagogischen Mottenkiste, denn natürlich hatte sie das, weil der Moderator die FDP-Politikerin gerade genauso ankündigte. So beginnt der Abend mit einer kleinen Unterrichtseinheit in Namenskunde – und für alle zum Mitschreiben: Sie heiße Marie-Agnes.
Ein ungewöhnliches Duo auf der Bühne
Eine Richtigstellung, die niemand in den Balloni-Hallen zu Köln erst einmal nicht vergessen wird. Der muntere Auftakt retuschiert ein wenig den Umstand, dass beide Performer dieses Abends auf der Phil-Cologne im Grunde wenig zu suchen haben: Der Satiriker Florian Schroeder, der einst Rechtspopulisten auf einer Pegida-Demo den Marsch geblasen hatte, und die namentlich schon eingeführte Europaabgeordnete der Liberalen, die in Wortgefechten vor allem auf Angriff setzt, dabei auf Kollateralschäden selten Rücksicht nimmt und auch nach berechtigte Kritik nicht kleinlauter wird, sind beim Festival der dichtenden Denker das populäre Rahmenprogramm, eine Paarung, die von einem besonders originellen Geist ersonnen wurde.
Wolfgang Beltracchi spricht über Künstliche Intelligenz
Ehemaliger Kunstfälscher spricht über Künstliche Intelligenz. Doch der Zuspruch rechtfertigt manches, wie die Schlangen der Karteninhaber einmal um halb Ehrenfeld herum zeigen. Außerdem sind die beiden nicht zum ersten Mal aufeinandergetroffen. Strack-Zimmermann war bereits Gast in Schroeders Satireshow.
Ein Abend voller politischer Statements
Das war am 24. Februar 2022 der Fall, just an dem Tag, als Russland die Ukraine erneut überfiel. Die Sendung wurde daraufhin nicht ausgestrahlt, wanderte später in die ARD-Mediathek, an jenen Ort also, an dem all das gestellt wird, was man verstecken möchte, so Schroeder.
Jetzt also eine Neuauflage unter anderen Vorzeichen: Denn seither tobt der Krieg in der Ukraine mit unverminderter Brutalität, zudem ist Strack-Zimmermann inzwischen mit respektablem Ergebnis für die Liberalen ins EU-Parlament gewählt worden – mit ihrem plakatierten Wahlkampfversprechen, auch weiterhin zu nerven.
Ein Wortgefecht zwischen Strack-Zimmermann und Schroeder
Worauf Schroeder gerne wüsste, ob jetzt mehr Menschen in Berlin froh sind, „dass die Alte endlich weg ist, oder mehr Menschen in Brüssel fürchten, dass die Alte kommt“. Strack-Zimmermann findet das „überaus interessant“, wundert sich aber, dass Schroeder schon am Anfang „so intelligent“ nachforscht.
Was also? Die Frage sei berechtigt, sagt die 66-Jährige, zumal es Leute in Berlin gebe, die nicht glaubten, dass sie wirklich weg sei. Vielleicht ja der Bundeskanzler, den die Liberale jüngst unter Autismus-Verdacht stellte, sich danach aber bei allen Menschen entschuldigte, die daran erkrankt seien.
Ein Abend voller Überraschungen
So geht es gut eineinhalb Stunden – im Wechsel mit politischen Statements, die immer angekündigt werden mit: Jetzt aber mal im Ernst … Dazu gehört ihr Lob für SPD-Verteidigungsminister Boris Pistorius, der ein „guter Typ“ sei und „immer geradeaus“. Und sein Drängen, „kriegstüchtig“ zu werden? „Er hat völlig recht“, so die Verteidigungsexpertin.
Es ist eine krasse Zeit sagt sie, „und die Welt brennt lichterloh“. Ein Wahlergebnis nach dem Applaus an diesem Abend: Klarer Sieg Marie Strack-Zimmermann. Pardon: Marie-Agnes Strack-Zimmermann selbstredend.
Schreibe einen Kommentar