Kriminalität in NRW: Verärgerung in Niedersachsen
In Nordrhein-Westfalen (NRW) ist die Kriminalität in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Dies hat zu großer Verärgerung in der Bevölkerung geführt, insbesondere in den grenznahen Regionen zu Niedersachsen. Die Zahlen sprechen für sich: Im vergangenen Jahr wurden in NRW über 550.000 Straftaten registriert, was einer Steigerung von 7,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die Polizei in NRW und Niedersachsen steht vor der Herausforderung, die Kriminalität zu bekämpfen und die Sicherheit der Bürger wiederherzustellen.
Kriminalität in NRW: Verärgerung in Niedersachsen
Niedersächsische Staatsanwälte fordern strengere Strukturen im Kampf gegen die sogenannte Clan-Kriminalität in Nordrhein-Westfalen. Laut Bernard Südbeck, Leitendem Oberstaatsanwalt in Osnabrück, wünschen sie sich, dass Nordrhein-Westfalen vergleichbare Zentralstellen wie in Niedersachsen hätte.
„Wir machen im Bereich Clan-Kriminalität viel Arbeit mit für NRW, wir haben da Verfahren, wo 50 Taten in NRW spielen und fünf im Emsland“, erklärte Südbeck der Neuen Osnabrücker Zeitung. Eine Angleichung der Strukturen wäre aus seiner Sicht sinnvoll.
NRWKriminalität: Niedersachsen fordert straffe Strukturen
Der Begriff Clan-Kriminalität gilt als umstritten, weil er nach Ansicht von Kritikern Menschen mit Migrationshintergrund alleine aufgrund ihrer Familienzugehörigkeit und Herkunft stigmatisiert und diskriminiert.
Clan-Kriminalität sei ein flächendeckendes Problem, das nicht nur Großstädte betreffe, sagte Südbeck der Zeitung. „Vor vier Jahren, als die Schwerpunkt-Staatsanwaltschaft gegründet wurde, dachte ich auch noch: Vielleicht ist Oldenburg mit seiner Nähe zum Clan-Hotspot Bremen der geeignetere Standort. Mittlerweile wissen wir: Das Phänomen gibt es eigentlich überall.“
Ausnahme seien die Ostfriesischen Inseln. Der Westen Niedersachsens wiederum sei wegen der Nähe zu Nordrhein-Westfalen betroffen - „Clan-Kriminelle von dort begehen auch hier ihre Straftaten“.
ClanKriminalität in NRW: Niedersachsen wirft Nordrhein-Westfalen vor, nicht genug gegen die Kriminalität zu tun
Allerdings lasse sich Clan-Kriminalität nicht bekämpfen wie beispielsweise Organisierte Kriminalität, sagte Oberstaatsanwalt Nils Leimbrock, Leiter der Zentralstelle zur Bekämpfung krimineller Clanstrukturen. Etwa das Einschleusen von V-Leuten funktioniere nicht: „Sie kommen einfach nicht rein in den Clan. Aus dem Familienverbund packt niemand aus, es gibt keine Kronzeugen.“
Sollte es Zeugen geben, versuchten Clans diese unter Druck zu setzen, damit sie nicht aussagen: „Das macht unsere Arbeit extrem aufwendig.“
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