US-Wahlen: So steht es um Kamala Harris als Nachfolger von Biden

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US-Wahlen: So steht es um Kamala Harris als Nachfolger von Biden

In den USA wird die Frage nach der Nachfolge von Präsident Joe Biden immer drängender. Eine mögliche Kandidatin für die Präsidentschaftswahlen 2024 ist die Vizepräsidentin Kamala Harris. Die Demokratin hat sich in den letzten Monaten als mögliche Nachfolgerin profiliert und ihre politischen Positionen schärfer konturiert. Doch wie stehen die Chancen der aktuellen Vizepräsidentin, die erste Frau und die erste Person mit asiatischer und afroamerikanischer Herkunft auf diesem Posten zu werden? In den kommenden Monaten wird sich zeigen, ob Harris tatsächlich eine tragfähige Alternative für die Demokraten darstellt oder ob andere Kandidaten ins Rennen um die Weiße Haus einsteigen werden.

Kamala Harris: Die Favoritin für die Nachfolge Bidens?

Als Kamala Harris 2021 Vizepräsidentin an der Seite von US-Präsident Joe Biden wurde, dachten nicht wenige in den USA: Die Juristin könnte Biden nachfolgen - vielleicht sogar schon während dessen erster Amtszeit, sollte er wegen seines hohen Alters schwächeln. Spätestens aber als Kandidatin der Demokraten für die Präsidentenwahl 2024.

Dann passierten zwei Dinge: Harris blieb in ihrem Amt als Vize auffällig blass. Und Biden fand so viel Gefallen an seinem Job, dass er sich zur Wiederwahl stellt. Wer könnte Biden als Kandidat für die US-Präsidentenwahl ersetzen?

US-Wahlen: Die erste Frau, die erste Schwarze und die erste Person asiatischer Herkunft im Fokus

US-Wahlen: Die erste Frau, die erste Schwarze und die erste Person asiatischer Herkunft im Fokus

Harris ist die erste Frau, die erste Schwarze und die erste Amerikanerin mit asiatischen Wurzeln, die den Eid als US-Vizepräsidentin abgelegt hat. Sie wurde am 20. Oktober 1964 in Oakland im US-Bundesstaat Kalifornien geboren. Ihr Vater war aus Jamaika in die USA eingewandert, um Wirtschaft zu studieren. Ihre Mutter - eine Krebsforscherin und Bürgerrechtlerin - kam aus Indien.

Biden-Nachfolge: Wer könnte die Demokraten als Kandidaten für die US-Präsidentenwahl ersetzen?

Biden-Nachfolge: Wer könnte die Demokraten als Kandidaten für die US-Präsidentenwahl ersetzen?

Wer könnte Biden als Kandidat für die US-Präsidentenwahl ersetzen? Doch nach Bidens katastrophalen Auftritt bei der TV-Debatte gegen den republikanischen Herausforderer Donald Trump vor einer Woche, ist offen, ob der 81-Jährige wirklich der richtige Kandidat ist. Und so rückt bei vielen die eigentlich abgeschriebene Harris wieder in den Fokus.

Harris als Pionierin: Harris ist die erste Frau, die erste Schwarze und die erste Amerikanerin mit asiatischen Wurzeln, die den Eid als US-Vizepräsidentin abgelegt hat. Sie wurde am 20. Oktober 1964 in Oakland im US-Bundesstaat Kalifornien geboren.

Die heute 59-Jährige wurde erste schwarze Bezirksstaatsanwältin von San Francisco. Ab 2010 hatte sie als erste Frau den Posten der Justizministerin in ihrem Heimat-Bundesstaat inne. Im Jahr 2017 zog sie den US-Senat ein. Ihr nächstes Ziel: das Weiße Haus.

Sie wollte bereits bei der Präsidentenwahl 2020 als Kandidatin der Demokraten ins Rennen gehen. Daraus wurde nichts - noch vor den Vorwahlen zog sie sich wegen mangelnder Erfolgsaussichten zurück.

Die unbeliebte Vizepräsidentin: Dann machte Biden sie zur Nummer Zwei. Doch in diesem - häufig sehr undankbaren - Job konnte sie sich nie so recht profilieren. Heute sind ihre Beliebtheitswerte Umfragen zufolge ähnlich schlecht wie die von Biden.

Die Gründe dafür sind vielseitig. Biden schob ihr die Zuständigkeit für das ungeliebte Thema Migration zu. Im Juni 2021 musste sie sich dafür verteidigen, als Vize noch nicht an die Südgrenze zu Mexiko gereist zu sein. Ihre Antwort: „Ich war auch noch nicht in Europa.“

US-Medien spekulieren über möglichen Verzicht Bidens auf Kandidatur. Bericht der „New York Times“: Die heute 59-Jährige wurde erste schwarze Bezirksstaatsanwältin von San Francisco. Ab 2010 hatte sie als erste Frau den Posten der Justizministerin in ihrem Heimat-Bundesstaat inne. Im Jahr 2017 zog sie den US-Senat ein. Ihr nächstes Ziel: das Weiße Haus.

In den Folgejahren versuchte Harris ein Thema zu finden, mit dem sie bei Wählerinnen und Wählern punkten kann. Nach dem Ende des landesweiten Rechts auf Abtreibung in den USA versuchte sie sich als Kämpferin für Frauenrechte - und konnte damit zumindest etwas besser überzeugen.

Dennoch blieb die 59-Jährige auffällig blass. Die Kritik an ihr dürfte aber keineswegs frei von Rassismus und Sexismus sein.

In der Debatte um eine mögliche Biden-Nachfolge fiel ihr Name zunächst nicht als Erstes. Stattdessen galten der Gouverneur von Kalifornien, Gavin Newsom, oder die Gouverneurin von Michigan, Gretchen Whitmer, als Favoriten.

Das Blatt wendet sich

Das Blatt wendet sich

Doch nun scheint sich die Stimmung zu drehen. Einer von CNN in Auftrag gegebenen Umfrage zufolge sagen mittlerweile rund drei Viertel der befragten Wählerinnen und Wähler, dass die Demokraten bessere Chancen auf einen Sieg bei der Wahl haben, wenn jemand anderes als Biden antreten würde.

In einem Szenario, in dem Harris gegen Trump antreten würde, schneidet die Vizepräsidentin einige Prozentpunkte besser ab als Biden. In diesem Fall unterstützen 47 Prozent der Befragten Trump und 45 Prozent Harris.

Andere Befragungen zeigen, dass Harris in der wichtigen Wählergruppe der Schwarzen und bei Frauen besser abschneidet als Biden. Und so sind nun hinter den Kulissen die Stimmen der Demokraten lauter geworden, die Harris als Favoritin in der Diskussion um eine Biden-Alternative sehen, wie US-Medien berichten.

Was spricht für sie? Dass sich die Reihen hinter Harris schließen, hat auch praktische Gründe. Anders als Whitmer oder Newsom ist Harris wegen ihres Vizepostens national bekannt.

Sollte das Los nicht auf Harris fallen, würde das auch Fragen darüber aufwerfen, was mit den Millionen-Spenden passiert, die Biden und Harris in ihren Namen gesammelt haben. Offen ist, ob dieses Geld legal einfach an jemand anderen weitergegeben werden könnte.

Anders als ihre Konkurrenz konnte sie zuletzt auch international Erfahrung sammeln - etwa beim Friedensgipfel für die Ukraine in der Schweiz oder bei der Münchner Sicherheitskonferenz.

Sollte Biden sich wirklich zurückziehen, wäre es außerdem wichtig, dass die Demokraten vor ihrem Parteitag im August in so einer historischen Lage Einheit demonstrieren und sich nicht im Streit über die Nachfolge zerlegen.

Als Vize gilt Harris als natürliche Nachfolgerin Bidens. Hinzu kommt: Was würde die Partei für ein Bild abgegeben, würde sie die erste schwarze Vizepräsidentin einfach übergehen. People of Color dürfte das vor den Kopf stoßen.

Was spricht gegen sie? Es ist nicht gesagt, dass sich die Partei im Falle eines Biden-Rückzugs einig hinter Harris stellen wird. Ihre schwache Leistung als Vize treibt die Demokraten nicht erst seit Bidens vergeigter TV-Debatte um.

Im Wahlkampf galt sie einigen Demokraten bisher gar als Last. Wichtig wäre, dass Biden sich im Fall des Falles hinter sie stellen würde.

Harris hatte nach dem TV-Debakel die undankbare Aufgabe, Bidens Auftritt in einem Interview zu verteidigen. „Ja, das war ein holpriger Start, aber ein starker Schluss“, sagte sie. Vielleicht ist es bei ihr genauso.

Heike Schulze

Ich bin Heike, ein erfahrener Redakteur und der Chefredakteur der Website Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Mit meiner langjährigen Erfahrung in der Branche sorge ich dafür, dass unsere Leser stets aktuelle Nachrichten mit Strenge und Objektivität erhalten. Meine Leidenschaft für den Journalismus und mein Engagement für qualitativ hochwertige Berichterstattung spiegeln sich in jedem Artikel wider, den wir auf Hol Aktuell veröffentlichen. Es ist mir wichtig, unseren Lesern verlässliche Informationen zu liefern und sie stets auf dem neuesten Stand zu halten.

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