Rhein-Berg: So wird der Kreis den Pflege-Fachkräftemangel lindern
Der Kreis Rhein-Berg ist bekannt für seine vielfältigen Initiativen im Bereich der Pflege und Gesundheit. Nun hat die Kreisverwaltung einen umfassenden Plan vorgestellt, um den Pflege-Fachkräftemangel in der Region zu lindern. Die Pflegebranche ist einer der am stärksten von Fachkräftemangel betroffenen Bereiche in Deutschland. Der Kreis Rhein-Berg will diesem Problem entgegentreten, indem er attraktive Arbeitsbedingungen für Pflegefachkräfte schafft und die Weiterbildung und Qualifizierung von Mitarbeitern fördert.
RheinBerg: Kreis setzt auf internationale Pflegefachkräfte zur Lösung des Fachkräftemangels
Im April ist das Projekt „Gewinnung internationaler Pflegefachkräfte“ angelaufen. Jetzt zieht der Kreis Zwischenbilanz. Kooperationspartner ist das Deutsche Rote Kreuz (DRK). Das Projekt zielt darauf ab, bereits ausgebildete Pflegefachkräfte aus Marokko anzuwerben und über einen Zeitraum von sechs Monaten in der Zukunftswerkstatt in Overath zu qualifizieren.
Die Qualifizierungsphase endet mit der Anerkennung der Ausbildung. Danach werden die Pflegefachkräfte mit den Anbietern der pflegerischen Versorgung im Rheinisch-Bergischen Kreis zusammengebracht, skizziert der Kreis den Ablauf.
Gewinnung internationaler Pflegefachkräfte: RheinBergKreis startet innovatives Projekt
Bei der Eröffnung der DRK-Zukunftswerkstatt war auch ein Leichlinger mit dabei. Jürgen Langenbucher, mittlerweile Dezernent für Soziales und Inklusion, Gesundheit, Familie und Jugend im Kreis, betonte beim Termin: „Die Nachfrage nach professioneller Pflege ist aktuell bereits hoch und wird in den kommenden Jahren noch weiter ansteigen, bei gleichzeitigem Nachwuchsmangel. Ein Ansatz, diesem Mangel zu begegnen, ist das Konzept zur Gewinnung internationaler Pflegekräfte.“
In der Zukunftswerkstatt – Wohn- und Ausbildungsstätte zugleich – gibt es „optimale Bedingungen, um im Rheinisch-Bergischen Kreis anzukommen, eine qualifizierte Sprachausbildung zu erhalten und dauerhaft Fuß zu fassen“. Ziel des Projekts ist es auch, sagt der Kreis, die ausgebildeten Fachkräfte langfristig an den Kreis zu binden, indem sie „Stellen bei professionellen ambulanten und stationären Pflegeanbietern im Rheinisch-Bergischen Kreis vermittelt bekommen.
Durch die möglichst langfristige Bindung an die Unternehmen sollen die Kontinuität und Qualität der pflegerischen Versorgung verbessert und gleichzeitig der Fachkräftemangel in der Pflege gemindert werden, betont Pamela Drechsler, die bei Kreis das Projekt koordiniert. „Den internationalen Pflegefachkräften soll eine unterstützende und integrative Arbeitsumgebung geboten werden, die ihre berufliche Entwicklung fördert.“
Das Kommunale Integrationszentrum des Kreises unterstützt die Pflegefachkräfte mit Workshops zu relevanten Themen abseits der Pflege, etwa Verträge, Finanzen und Versicherungen. Der Kreis unterstützt darüber hinaus etwa auch bei der Wohnungssuche.
Auch die Träger der Pflegeeinrichtungen und -dienste müssen mitspielen. Sie bekommen „bei unbefristeter Anstellung internationaler Pflegefachkräfte in Einrichtungen im Kreisgebiet eine finanzielle Zuwendung. Voraussetzung hierfür ist eine Kooperationsvereinbarung zwischen den Trägern und dem Rheinisch-Bergischen Kreis“. Sieben Einrichtungen haben die Vereinbarungen bisher unterzeichnet.
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