Kaarst: Neuer Wind im Vorstand des Marienheim-Hospizvereins

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Kaarst: Neuer Wind im Vorstand des Marienheim-Hospizvereins

Der Marienheim-Hospizverein in Kaarst hat einen wichtigen Schritt in Richtung Zukunft getan. Nach einer umfassenden Neustrukturierung des Vorstands soll der Verein nun wieder stärker in die Zukunft blicken. Die neuen Mitglieder im Vorstand bringen frischen Wind und neue Ideen mit, um das Hospiz weiterzuentwickeln und den Bedürfnissen der Menschen in der Region gerecht zu werden. Wir berichten über die Veränderungen und die Pläne des neuen Vorstands, die den Marienheim-Hospizverein wieder in die richtige Richtung bringen sollen.

Neuer Wind im Vorstand des Marienheim-Hospizvereins: Christoph Mis und Inge Wetterau führen das Team

Der neue Vorstand des Marienheim-Hospizvereins strahlt Elan aus, wie die eigens eingerichtete Whatsapp-Gruppe zeigt, über die fast täglich kommuniziert wird. Nachdem der Vorsitzende Günther Kolvenbach und sein Stellvertreter Konrad Wilms ihre ehrenamtliche Tätigkeit beendet haben, wurde der Vorstand im April neu besetzt – und verjüngt.

Neuer Vorsitzender ist Christoph Mis, als Stellvertreterin fungiert Inge Wetterau. Die beiden waren genau wie Eva Hoffmann als geborenes Mitglied der Pfarreiengemeinschaft schon im Vorstand aktiv. „Unsere Vorgänger haben sehr viel Herzblut hier reingesteckt“, sagt Hoffmann.

Warum das Marienheim-Hospiz ein Haus des Lebens ist

Neu im Vorstand sind Lucia Zingraf-Andreas, die sich um „besondere Aufgaben“ kümmert, wie es heißt, und Martin Schümchen für die Finanzen. Schümchens Vater Wilhelm war im Jahr 1996 Mitbegründer des Vereins. Drei Jahre später sind die ersten Gäste ins Marienheim-Hospiz eingezogen.

Seit März gibt es in Jana Kreuzer auch eine neue hauptamtliche Hospizleiterin. Zudem ist Louis Balan beratendes Mitglied des Vorstandes.

Info: Marienheim-Hospiz feiert Silberjubiläum

Info: Marienheim-Hospiz feiert Silberjubiläum

Das Marienheim-Hospiz an der Giemesstraße feiert sein 25-jähriges Bestehen. Am Samstag, 24. August, lädt der Verein zum Tag der Offenen Tür und wird dort seine Angebote den Besuchern vorstellen.

365 Tage Betrieb Das Marienheim-Hospiz schläft nie – an 365 Tagen im Jahr ist es für Angehörige der Gäste zu jeder Tages- und Nachtzeit offen.

„Im Marienheim-Hospiz arbeiten 22 Hauptamtler in Teilzeit und 30 Ehrenamtler“, erklärt Mis. Auch der Vorstand ist ehrenamtlich tätig, das Gremium ist für die gesamte Organisation zuständig. „Bei großen Investitionen wie Umbauten, Renovierungen, Anschaffungen oder Stellenbesetzungen liegt die Entscheidung bei uns“, so Mis weiter.

Allerdings werden die Pflegekräfte durch die Hospizleitung eingestellt. Zwar wird der Großteil der Kosten durch die Krankenkassen abgedeckt, da der Verein aber fünf Prozent selbst finanzieren muss und mehr anbietet als nötig – beispielsweise Klangschalen-Therapie oder eine eigene Köchin – werden zur Finanzierung Spenden benötigt. „Die hohe Qualität kann nur durch Spenden gehalten werden“, so Lucia Zingraf-Andreas.

Immer mal wieder gebe es Baustellen: Die Bäder wurden renoviert, im vergangenen Jahr wurden zwei neue Küchen eingebaut. „Wann immer es uns möglich ist, versuchen wir, die Qualität aufrecht zu erhalten und zu modernisieren“, so Hoffmann.

Bei 365 Tagen Betrieb im Jahr gebe es immer wieder kleinere oder größere Reparaturarbeiten zu erledigen. In der ersten Etage gibt es seit einigen Jahren einen Wintergarten, in dem sich die Gäste gerne aufhalten. „Hier herrscht keine Krankenhaus-Atmosphäre, unsere Gäste sollen sich wohlfühlen und ihre letzten Meter genießen können. Der Raum ist eine totale Bereicherung für alle“, so Hoffmann.

Neben dem Wintergarten gibt es eine kleine Kapelle, in der Gottesdienste stattfinden, in einem Gästebuch können sich die Angehörigen beim Team bedanken. „Wenn man das liest, bekommt man Gänsehaut“, sagt Hoffmann.

„Kreativität ist Nahrung für die Seele“ – Kaarster Künstlerin Ursula Ringes-Schages

Aktuell sind alle zehn Zimmer im Marienheim-Hospiz belegt, es gibt dabei viel mehr Anfragen als Plätze. Das zeigt auch ein Blick auf die Zahlen: Vom 1. Oktober 2022 bis zum 30. September 2023 gab es 602 Anfragen an das Marienheim-Hospiz, 94 Gäste – 55 Frauen und 39 Männer – konnten aufgenommen werden. Die durchschnittliche Verweildauer lag in diesem Zeitraum bei 37 Tagen. 81 Gäste sind in dieser Zeit verstorben.

„Kaarst war enorm früh dran mit einem eigenen Hospiz, das merken wir auch daran, woher die Anfragen kommen. Der Bedarf ist enorm gestiegen“, sagt Hoffmann. Der Verein freut sich über weitere Einrichtungen dieser Art im Rhein-Kreis, damit in Kaarst nicht so viele Gäste abgelehnt werden müssen.

Neu im Marienheim-Hospiz sind die sogenannten Wechselausstellungen. Bis letzte Woche waren Bilder der Kaarster Künstlerin Ursula Ringes-Schages zu sehen, Ende August wird der Kunst-Leistungskurs des Georg-Büchner-Gymnasiums ausstellen. „Damit versuchen wir, Personen ins Haus locken zu können, die ansonsten keinen Kontakt mit dem Hospiz hätten, um Hemmschwellen oder Berührungsängste zu überwinden“, sagt Mis.

Kerstin Klein

Ich bin Kerstin, ein leidenschaftlicher Experte für aktuelle Nachrichten und Autor bei Hol Aktuell. Als Generalist verfasse ich Artikel zu nationalen und internationalen Themen mit Strenge und Objektivität. Meine Begeisterung für Journalismus treibt mich dazu an, fundierte und gut recherchierte Informationen zu liefern, die unsere Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Mit einem Auge für Details und einem starken Sinn für Ethik strebe ich danach, die Leserschaft von Hol Aktuell stets auf dem neuesten Stand zu halten.

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