Deutschlandticket: 69 oder 79 Euro - droht ein Preisrutsch

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Deutschlandticket: 69 oder 79 Euro - droht ein Preisrutsch

Die Debatte um den Preis des Deutschlandtickets geht weiter. Nachdem die Bundesregierung den Vorschlag unterbreitet hat, das Ticket für 49 Euro pro Monat anzubieten, kommen neue Zahlen ins Spiel. Laut aktuellen Informationen soll das Ticket nun für 69 oder 79 Euro pro Monat erhältlich sein. Doch was bedeutet dies für die Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs? Droht ein Preisrutsch für diejenigen, die sich auf den günstigen Tarif eingerichtet haben? Wir werfen einen Blick auf die aktuellen Entwicklungen und diskutieren die möglichen Folgen für die Fahrgäste.

Deutschlandticket: Preisrutsch droht, wenn Bund nicht hält

Das Deutschlandticket könnte bald teurer werden, wenn der Bund seine Versprechen hinsichtlich der weiteren Finanzierung nicht einhält. Laut Länderkreisen könnte der Preis auf 69 oder sogar 79 Euro ansteigen.

Im Vorfeld der an diesem Montag stattfindenden Sonderverkehrsministerkonferenz kursieren diese Zahlen. Unter Vorsitz von NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) beraten die Länder über die weitere Finanzierung.

„69 oder 79 Euro ist der Worst Case, wenn der Bund nicht wie versprochen die Übertragung der Restmittel aus 2023 regelt“, hieß es zu unserer Redaktion. Das Deutschlandticket kostet derzeit monatlich 49 Euro, es ist aber ungewiss, bis wann dieser Preis gehalten werden kann.

Ein erster deutlicher Preissprung wird bereits zum Oktober dieses Jahres befürchtet, sollte die Finanzierung weiter fraglich bleiben. NRW-Landesminister Krischer warnt vor deutlich teurerem Deutschlandticket.

Finanzstreit mit dem Bund

Finanzstreit mit dem Bund

Die Sonderkonferenz der Verkehrsminister diene dem Schulterschluss gegenüber dem Bund, so die Länderkreisen weiter. Wegen der unterschiedlichen Wirtschaftlichkeit des Tickets drohe zudem beim Preis „ein Flickenteppich“.

Die Kreise weiter: „Das wäre das faktische Ende des Deutschlandtickets.“ Bund und Länder haben jährlich jeweils 1,5 Milliarden Euro für das Deutschlandticket zugesagt.

Außerdem versprach der Bund auf der Ministerpräsidentenkonferenz im November vergangenen Jahres, „im Jahr 2023 zur Verfügung gestellte und nicht verbrauchte Mittel im Jahr 2024 für den Ausgleich der finanziellen Nachteile aus dem Deutschlandticket einsetzen zu können. Dazu ist das Regionalisierungsgesetz zu ändern.“ Geschehen ist das aber noch nicht.

49-Euro-Ticket – das ist die Bilanz der Bundesregierung

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„Potenzial nicht ausgeschöpft“ 49-Euro-Ticket – das ist die Bilanz der Bundesregierung

Nach Angaben der Länder sind aus dem Jahr 2023 an die 1,2 Milliarden Euro der zur Verfügung gestellten Mittel übrig. Grund dafür ist der Start des Fahrscheins zum 1. Mai vergangenen Jahres, wodurch sich lediglich für acht Monate ein Finanzierungsbedarf ergeben hat.

In 2024 rechnen die Länder bereits mit Ausgaben in Höhe von mindestens 3,8 Milliarden Euro für das Deutschlandticket.

Der Plan war daher, die Restmittel zu übertragen, womit das Ticket zunächst „auskömmlich finanziert“ sei, so die Länderkreise. Im Vertrauen darauf hätten die Verkehrsminister im Januar auch beschlossen, den Preis von 49 Euro stabil zu halten.

„Ohne die Übertragung der Mittel von 2023 auf 2024 entsteht in 2024 ein Defizit von mindestens 800 Millionen Euro“, lautet die weitere Analyse, „das über eine Erhöhung des Ticketpreises gedeckt werden müsste“.

Laut Länder tritt das Bundesfinanzministerium von Christian Lindner (FDP) wegen der Haushaltskrise bislang bei der gesetzlichen Regelung der Mittelübertragung auf die Bremse.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte in der letzten Woche im Bundestag das Deutschlandticket ausdrücklich gelobt und versprochen, für die finanziellen Rahmebedingungen sorgen zu wollen.

Holger Hofmann

Ich bin Holger, ein erfahrener Redaktionsleiter von Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Mein Team und ich sind bekannt für unsere strenge und objektive Berichterstattung. Mit meiner langjährigen Erfahrung als Journalist habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, unseren Lesern stets aktuelle und relevante Informationen zu bieten. Meine Leidenschaft für den Journalismus treibt mich jeden Tag an, die besten Geschichten zu finden und sie professionell aufzubereiten.

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