Obdachlose in Wesel klagen über Zustände in Notunterkunft

Obdachlose in Wesel klagen über Zustände in Notunterkunft

In der Stadt Wesel sorgen Obdachlose für Aufsehen, da sie über die Zustände in einer Notunterkunft klagen. Laut den Betroffenen sind die Bedingungen in der Unterkunft unzumutbar und unwürdig. Sie berichten von mangelnder Hygiene, überfüllten Schlafplätzen und einem fehlenden Sicherheitsgefühl. Die Obdachlosen fühlen sich vernachlässigt und hilflos in dieser Situation. Die Stadtverwaltung hat angekündigt, die Vorwürfe zu prüfen und Verbesserungen in der Unterkunft vorzunehmen. Es wird erwartet, dass Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Obdachlosen umgesetzt werden, um ihre Würde und Sicherheit zu gewährleisten.

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Obdachlose in Wesel protestieren gegen Schließzeiten in Notunterkunft

Kürzlich haben mehrere Polizeifahrzeuge vor der städtischen Notunterkunft am Herzogenring gehalten, um dem überforderten Sicherheitspersonal Beistand zu leisten. Denn zahlreiche Wohnungslose hatten sich geweigert, das Gebäude von 8 bis 16 Uhr zu verlassen. In den Wintermonaten nämlich konnten sie kommen und gehen, wann sie wollten. Im Frühjahr möchte die Stadt jetzt aber, dass die Wohnungslosen die Notunterkunft werktags von 8 bis 16 Uhr verlassen, um sich unter anderem um einen Job und eine Wohnung zu kümmern. Das ist seit Jahren gängige Praxis. Da die Obdachlosen aber auf dem praktisch leer gefegten Wohnungsmarkt kaum eine Chance haben, möchten sie nicht unbedingt länger als vier Stunden die Unterkunft verlassen müssen. Vor allem nicht die, die einen Arbeitsplatz haben.

Wohnungslose in Wesel fordern menschlichere Behandlung in Obdachlosenunterkunft

Wohnungslose in Wesel fordern menschlichere Behandlung in Obdachlosenunterkunft

Eine von ihnen ist Renate Hoppe. Zusammen mit drei weiteren Wohnungslosen hat sie am Mittwochnachmittag Wesels CDU-Fraktionschef Jürgen Linz in dessen Büro im Rathaus besucht. Denn im vergangenen Jahr hatte er sich auf Anregung unserer Redaktion mit vier Obdachlosen getroffen, sich deren Nöte angehört und anschließend das Thema im Sozialausschuss öffentlich diskutiert. Damals hatte die Verwaltung Veränderungen und Verbesserungen versprochen. Jürgen Linz, dessen CDU mit den Grünen und der FDP in Wesel regiert, wundert sich, dass es ganz offenbar nach wie vor große Probleme in der Obdachlosenunterkunft gibt. „Aus dem Gespräch mit Frau Hoppe und ihren Begleitern weiß ich, dass es nicht nur um die Schließzeiten geht, sondern auch um das Sicherheitspersonal. Weil einige Mitarbeiter die deutsche Sprache nicht beherrschen, kommt es offenbar immer wieder zu Problemen. Auch sollen nach wie vor WC-Anlagen defekt sein“, so Linz im Anschluss an das Gespräch mit den Hilfesuchenden.

Stadt Wesel fordert Obdachlose zum Umzug auf

Stadt Wesel fordert Obdachlose zum Umzug auf

Vor dem Hintergrund des Wohnungsmangels kritisiert der Fraktionschef die Forderung der Verwaltung, die Obdachlosen sollten sich tagsüber unter anderem um eine Wohnung bemühen. Auch dass Obdachlose mit Gehbehinderungen, die einer Arbeit nachgehen, von der Stadt angeboten wird, die Notunterkunft zu verlassen, um im Asylbewerberheim an der Fluthgrafstraße ein Zimmer unter dem Dach zu beziehen, kann Linz nicht verstehen. „Denn dort gibt es keinen Aufzug. Wie sollen die Leute mit Beeinträchtigungen in den dritten oder vierten Stock kommen? Generell muss man die ganze Sache einfach menschlicher anpacken“, sagt er.

Kerstin Klein

Ich bin Kerstin, ein leidenschaftlicher Experte für aktuelle Nachrichten und Autor bei Hol Aktuell. Als Generalist verfasse ich Artikel zu nationalen und internationalen Themen mit Strenge und Objektivität. Meine Begeisterung für Journalismus treibt mich dazu an, fundierte und gut recherchierte Informationen zu liefern, die unsere Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Mit einem Auge für Details und einem starken Sinn für Ethik strebe ich danach, die Leserschaft von Hol Aktuell stets auf dem neuesten Stand zu halten.

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