Düsseldorf setzt sich aktiv für eine schnellere Integration von Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund in den Arbeitsmarkt ein. Durch verschiedene Maßnahmen und Programme wird versucht, den Zugang dieser Personen zur Erwerbstätigkeit zu erleichtern. Dabei spielen Deutschkurse und berufliche Qualifizierungsmaßnahmen eine entscheidende Rolle. Die Stadt Düsseldorf zeigt damit ihr Engagement für die soziale Inklusion und Integration von Migrantinnen und Migranten. Ziel ist es, Chancengleichheit auf dem Arbeitsmarkt zu gewährleisten und die Vielfalt der Gesellschaft als Bereicherung anzuerkennen. Diese Initiativen tragen dazu bei, dass Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund schneller und erfolgreicher in den Arbeitsmarkt integriert werden.
Düsseldorf beschleunigt Arbeitsmarktintegration für Menschen mit Flucht und Migrationshintergrund
Seit 2023 gibt es den sogenannten „Job-Turbo“ der Agentur für Arbeit und des Jobcenters Düsseldorf, mit dem Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund schneller in die Arbeitswelt einsteigen sollen. Inzwischen haben 18 Prozent der in Düsseldorf beschäftigten Arbeitnehmer einen ausländischen Pass, wie Brigitta Kubsch-von Harten, Vorsitzende der Geschäftsführung der Düsseldorfer Agentur für Arbeit, ausführt. In Anbetracht der demografischen Entwicklung sei es wichtig, jetzt so viele Arbeitskräfte wie möglich zu gewinnen. „In den nächsten zehn Jahren werden hier über 94.700 Menschen in Rente gehen. Zum Vergleich: In den letzten zehn Jahren waren es in Düsseldorf rund 17.000“, so Kubsch-von Harten.
In Düsseldorf sind aktuell 5.795 Ukrainer und 8.061 Menschen aus den Top-8-Herkunftsländern Afghanistan, Eritrea, Irak, Iran, Nigeria, Pakistan, Somalia und Syrien regelleistungsberechtigt, haben also Anspruch auf Bürgergeld. Die Arbeitskräfte sind also vor Ort, sie werden benötigt und sehr viele wollen sich einfügen. „Wir haben aus den Erfahrungen von 2015 und den folgenden Jahren gelernt“, erklärt Ingo Zielonkowksy, Vorsitzender der Geschäftsführung des Jobcenters. Damals stand der Spracherwerb an erster Stelle. Inzwischen soll aber nach ersten Grundkursen der Weg in die Erwerbstätigkeit schneller erfolgen. „Arbeit und Spracherwerb laufen jetzt parallel. Vielleicht nicht im originär erlernten Job, aber auf diese Weise kann deutlich schneller eine Selbstständigkeit wiederhergestellt werden“, führt Zielonkowsky aus.
Dafür wurden in den letzten Monaten spezielle Jobmessen organisiert. Die Schwerpunkte lagen dabei auf bestimmten Branchen, etwa Hotel und Gastronomie, Handwerk oder Logistik. Daneben gebe es auch kleinere Veranstaltungen für spezielle Branchen. Dadurch sollen Bewerber direkt in Kontakt mit Arbeitnehmern kommen und gezielter beraten werden. „Wir bemerken für diese Vorgehensweise einen breiten Konsens aller Beteiligten“, sagt Zielonkowsky. Wichtig sei es dabei vor allem, die tausenden Menschen im Jobcenter als Individuen zu betrachten und entsprechend zu beraten. „Das kostet Zeit, braucht eine gute Organisation – aber es zahlt sich aus“, meint Brigitta Kubsch-von Harten.
Ein Positiv-Beispiel präsentiert Thomas Dödtmann, Geschäftsführer der Rhein-Bus Verkehrsbetriebe. Dort arbeiten Menschen aus zehn bis 15 Nationen, über den Job-Turbo seien zuletzt sechs neue Mitarbeiter zum Unternehmen gekommen, für weitere ein bis zwei sollen in den kommenden Wochen Verträge abgeschlossen werden. „Sprache ist nicht das wichtigste – und wir als Unternehmen müssen unseren Mitarbeitern zeigen, dass wir es ernst meinen und ihnen Perspektiven bieten können“, meint Dödtmann. Integration sei keine Einbahnstraße, dafür müssen sich alle Seiten anstrengen, auch wenn es mal schwierig sei.
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